Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2)

Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2)

Titel: Carre, John le -Ein Mord erster Klasse (Smiley Bd 2)
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und Kuchen
füge man die entsprechende Menge Mehl zur Grundmischung hinzu. Dies wird sich
einen Monat gut halten.
    Ich lege
einen Freiumschlag bei.
    Hochachtungsvoll Stella Rode (geb. Glaston)
    P. S. Bei
dieser Gelegenheit: Man kann Drahtwolle vor Rost schützen, indem man sie in
einer Schale mit Seifenwasser aufbewahrt. Sind uns zwei Vorschläge erlaubt?
Wenn ja, darf dies, bitte, mein zweiter sein?
     
    »Sie
gewann das Preisausschreiben«, bemerkte Miss Brimley, »aber darum geht es
nicht. Was ich dir sagen will, George, ist dies: sie ist eine Glaston, und die
Glastons haben die >Stimme< seit ihrer Gründung gelesen. Stellas
Großvater war der alte Rufus Glaston, ein Töpferei-König in Lancashire; er und
John Landsburys Vater bauten Kapellen und Bethäuser in praktisch jedem Dorf
der Midlands. Als Rufus starb, brachte die >Stimme< eine Gedenknummer
heraus, und der alte Landsbury selbst schrieb den Nachruf. Samuel Glaston
übernahm die Firma des Vaters, mußte aber nach Süden ziehen, wegen seiner
Gesundheit. Er wohnt jetzt bei Bournemouth, ein Witwer mit einer Tochter,
Stella. Sie ist die letzte dieser großen Familie. Die ganze Sippschaft ist so
nüchtern, wie man's nur wünschen kann, Stella eingeschlossen, möchte ich
meinen. Ich glaube nicht, daß irgendeiner von ihnen unter Verfolgungswahn
leiden könnte.« Smiley sah sie erstaunt an.
    »Meine
liebe Brim, ich kann das nicht auf einmal fassen. Woher, um Himmels willen,
weißt du das alles?«
    Miss
Brimley lächelte entschuldigend.
    »Bei den
Glastons ist das leicht - sie sind fast ein Teil der Zeitschrift. Sie schicken
uns Weihnachtsglückwünsche und Bonbonnieren am Jahrestag unserer Gründung.
Wir haben etwa fünfhundert Familien, die das bilden, was ich unsere
Stammkundschaft nenne. Sie bezogen die >Stimme< von Anbeginn und sind
immer dabeigewesen. Sie schreiben uns, George: wenn sie Sorgen haben, schreiben
sie und sprechen sich aus; wenn sie heiraten, umziehen, sich pensionieren
lassen, wenn sie krank sind, deprimiert oder zornig, dann schreiben sie. Nicht
oft, weiß der Himmel; aber oft genug.«
    »Wie
behältst du das nur alles?«
    »Ich
behalte es nicht. Ich habe eine Kartothek. Ich beantworte Briefe immer, weißt
du... nur...«
    »Ja?«
    Miss
Brimley sah ihn ernst an. »Dies ist das erste Mal, daß jemand geschrieben hat,
weil er sich fürchtet.«
    »Was soll
ich tun?«
    »Ich habe
bis jetzt nur eine gute Idee gehabt. Ich glaube mich zu erinnern, daß Adrian
Fielding einen Bruder gehabt hat, der in Carne unterrichtet...«
    »Er ist
dort Internatsleiter, wenn er nicht ausgeschieden ist.«
    »Nein, er
scheidet dieses Semester aus - vor einigen Wochen stand es in der Times, in der kleinen Ecke auf der Seite mit den
Hofnachrichten, wo Carne sich immer selbst anzeigt. Es hieß da: >Carne
School beginnt heute das Fastensemester. Mr. T. R. Fielding wird am Ende des
Semesters ausscheiden, nachdem er die vorgeschriebenen fünfzehn Jahre als
Internatsleiter vollendet hat.<«
    Smiley
lachte.
    »Wirklich,
Brim, dein Gedächtnis ist schon fast absurd.«
    »Es war
die Erwähnung Fieldings... Wie dem auch sei, ich dachte, du könntest ihn
anrufen. Du mußt ihn kennen.«
    »Ja, ja.
Ich kenne ihn. Zumindest habe ich ihn einmal in Magdalen College bei einem
Dinner getroffen. Aber-« Smiley wurde ein bißchen rot.
    »Aber was,
George?«
    »Nun, er
ist nicht das, was sein Bruder war.«
    »Wie
könnte er das sein?« erwiderte Miss Brimley ein wenig scharf. »Aber er kann dir
etwas über Stella Rode sagen. Und über ihren Mann.«
    »Ich
glaube nicht, daß er das am Telefon tun könnte. Ich meine, ich suche ihn lieber
auf. Aber was kann dich hindern, Stella Rode anzurufen?«
    »Heute
abend doch nicht, oder? Ihr Mann wird zu Hause sein. Ich dachte, ich könnte ihr
heute abend einen Brief schicken und ihr sagen, daß sie mich jederzeit besuchen
kann. Aber«, setzte sie mit einer leichten, ungeduldigen Bewegung des Fußes
fort, »ich möchte jetzt etwas tun,
George.«
    Smiley
nickte und ging zum Telefon. Er rief die Auskunft an und fragte nach Terence
Fieldings Nummer. Nach einer langen Pause sagte man, er möge die
Telefonzentrale von Carne School anrufen, die ihn mit jedem gewünschten
Teilnehmer verbinden würde.
    Miss
Brimley, die ihn beobachtete, wünschte sich, sie wüßte etwas mehr über George
Smiley, etwa, wieviel von jener Scheu nur angenommen, wie verwundbar er war.
    »Der
Beste«, hatte Adrian gesagt. »Der Stärkste und der Beste.«
    Aber so
viele Männer hatten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher