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Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)

Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)

Titel: Eine ungewöhnliche Behandlung (Dr. Ben und Lara, White Romance) (German Edition)
Autoren: Philippa L. Andersson
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1 - Abgelenkt
     
    »Großer Gott, Lara, wo warst du nur mit deinen Gedanken?!«
    Nicht hinschauen! Lara hielt ihre Augen geschlossen und spürte die warme Sonne auf ihrer Haut. Eine laue Sommerbrise brachte unerwartet den Duft von frischem Heu und Rosen aus dem Tal hoch auf die Berge. Sie atmete tief durch und blieb weiter auf allen Vieren liegen. Steine drückten, doch der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem anhaltenden Ziehen an ihrem Sprunggelenk und dem Brennen ihrer Knie.
    »Du weißt, ich kann kein Blut sehen«, erinnerte sie Ben, ihren Mitbewohner und seit zwei Monaten auch festen Freund. Sie wusste sehr genau, woran sie zuletzt gedacht. Schließlich war sie nicht auf den Kopf gefallen. Nicht das Bergpanorama und die Hochalm hatten sie bei der Wanderung abgelenkt, sondern der Ausblick auf Bens knackigen Hintern, der sich beim Aufstieg vor ihrem Gesicht ganz reizend hin und her bewegt hatte. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ein Unglück hatte passieren müssen. Unachtsam war sie auf lose Steinchen getreten, weggerutscht und der Länge nach auf die Nase gefallen. Das Gewicht des Rucksacks hatte sie zusätzlich nach unten gedrückt. Erst wollte sie sich aufrappeln, als wäre nicht passiert. Doch sobald der stechende Schmerz eingesetzt hatte, war sie an Ort und Stelle liegen geblieben. Ganz großer Mist!
    »Schau mich an, Prinzessin!« Ben kniete neben ihr und klang so ernsthaft besorgt, dass Lara seiner Stimme nicht widerstehen konnte. Sie blinzelte gegen die Sonne. Ein Rucksack lag im Gras. Ihre Wanderkarte trieb der Wind gerade in eine Böschung. Die Plastik-Abdeckung des Kompass hatte einen Sprung bekommen. Tim wühlte schnell und konzentriert in seiner Tasche. Dann blickte sie in Bens wunderschöne blaue Augen. Doch sie lächelten nicht. Sein schockierter Gesichtsausdruck machte ihr Angst. Unwillkürlich lugte sie zum Zentrum der Schmerzen und musste schlucken. Beide Hosenbeine waren definitiv an den Knien aufgerissen und dunkle Flecken hatten sich im hellgrauen Stoff gebildet. Sie wusste, was das hieß und ihr wurde speiübel. Sterne tanzten vor ihren Augen und ihre Gesichtsfarbe wechselte zu Kalkweiß.
    Ein Daumen strich über ihre Stirn und Hände lösten das Baseballcap. Okay, ihrem Kopf ging es gut. Als nächstes lockerte jemand vorsichtig die Schultergurte und wenig später spürte sie den Rucksack nicht mehr auf ihren Schultern. Ihre Handflächen brannten leicht und sie spürte sanfte Küsse auf ihrer Haut. »Sag etwas, Prinzessin! Tut dir noch was anderes weh?«
    Laras Zunge fühlte sich schwer wie Blei an. Also tasteten sie zwei Hände vorsichtig ab und verschafften sich selbst einen Eindruck. Als sie fertig waren, wurde Lara vorsichtig herum gedreht und liebevoll in den Arm genommen. Sie wollte das gerne würdigen. Nur leider drehte sich alles.
    »Hier, gib ihr etwas Wasser!«, mischte sich Bens Bruder Tim, der beide beim Urlaub begleitete, ein. Als Arzt fühlte er automatisch ihren Puls und reichte schnell die Flasche weiter.
    Dankbar nahm Lara ein paar ordentliche Schlucke. Sie atmete hektisch und kalter Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn.
    »Das kann jetzt kurz wehtun, Lara, okay?« Hilflos nahm sie hin, wie Tim ihr vorsichtig den Wanderschuh auszog und mit einem Taschenmesser ihre Hose aufschnitt, um die Verletzungen besser inspizieren zu können. Lara schrie überrascht vor Schmerzen. Ihre Fingerspitzen kribbelten und ihr wurde kalt, so dass sie mit den Zähnen klapperte.
    »Ruhig, Prinzessin. Alles wird gut. Schau mich an!«
    Lara wollte ja Ben anschauen. Nichts lieber als das. Nur ihre Augen weigerten sich, sich zu öffnen. Außerdem tastete Tim ihren Knöchel ab und diese Prozedur trieb ihr Tränen in die Augen.
    »Du weißt, was passiert, wenn du nicht tust, was ich dir sage?« Bens Lippen flüsterten die Worte nur für sie hörbar und seine Lippen streiften kaum spürbar ihr Ohr.
    Lara musste schlucken. Plötzlich war ihre ganze Aufmerksamkeit bei dem Mann, der neben ihr kniete. Bei seinen Armen, die sie hielten. Bei seinen Fingern, die über ihre heile Haut strichen. Und sie wusste, was Ben mit ihr anstellte: Er würde sie, wenn sie sich das nächsten Mal liebten oder in seinem Spielzimmer wären, nicht kommen lassen. Eine sehr erotische, grausame Strafe. Die sie zum Glück bis jetzt oft geschafft hatte abzuwenden.
    Gegen die Sonne blinzelte Lara und blickte in Bens wunderschönes Gesicht und auf seine Lippen, die ihren Körper schon so oft verführt hatten.
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