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Carla geht Ihren Weg

Carla geht Ihren Weg

Titel: Carla geht Ihren Weg
Autoren: Monika Weber
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betreiben.
    Aber war die Nachfrage dazu auch da? In vielen kleinen Firmen übernahm diese Tätigkeit die Ehefrau.
    "Was war noch möglich? Irgendetwas für Senioren?"
    Statistisch gesehen nahm die Anzahl älterer Leute zu, da die Lebenserwartung stets stieg.
    "Wie war die Nachfrage auf diesem Markt?"
    Es gab zu viele Kleinunternehmen, die Ähnliches anboten. Die Chance, den Lebensunterhalt davon zu finanzieren, war daher eher gering.
    Carla grübelte und grübelte.
    Die Dämmerung brach langsam herein und Carla verschob das Thema auf den morgigen Tag.
Kapitel 2
    Heute hatte Carla einen Termin bei ihrem neuen Arbeitsvermittler Herr Schulze, um sich genau über eine Selbstständigkeit zu informieren.
    Herr Schulze war natürlich sehr angetan von ihrem Ansinnen. Es würde wieder Einer weniger in der Arbeitslosenstatistik auftauchen.
    Er bot ihr spontan seine Hilfe an.
    "Das Arbeitsamt übernimmt die Kosten für eine Konzepterstellung und eines Finanzplanes.", erklärte er ihr wohlwollend.
    "Weiterhin können Sie einen Existenzgründerzuschuss erhalten, so dass sie die erste Zeit überbrücken können."
    Das hörte sich doch gut an.
    Wieder in ihrer kleinen Wohnung angekommen, suchte Carla im Internet, was andere Kleinunternehmen so anboten.
    Sie konnte aber nichts Hervorragendes finden.
    "Was war nun die geeignete Geschäftsidee?"
    Eines wusste sie, die Kosten für die Existenzgründung mussten sich gering halten.
    "Mit wenig finanziellen Mitteln eine Firma aufzubauen, dass war schwierig.
    Es konnte also nur eine Dienstleistung bedeuten.
    "Was brauchten die Leute, was nur ich anbieten konnte?", überlegte sie zum hundertsten Mal.
    Es war zum Verzweifeln. Ihr fiel nichts ein.
    Sie las Zeitschriften. Sie wollte sehen, was die kleinen Firmen so anboten und was auch sie konnte.
    Eine Firma gründen war die eine Sache. Auf dem Markt Erfolg haben war schon schwieriger.
    Auf einem Gebiet Spezialist zu sein, dass wäre toll.
    Besondere Fähigkeiten konnte sie aber nicht aufweisen.
    Sie verwarf erst einmal den Gedanken und rief ihre Freundin Gabi an.
    Gabi kannte sie schon von Kind an. Sie waren zusammen in die Schule gegangen. Gabi hatte in ihren Augen immer die perfekte Figur und sah umwerfend aus. Sie war immer so wie Carla sein wollte. Jeder Junge für den sie sich interessierte, der interessierte sich für Gabi. Gingen sie zusammen aus, waren die Blicke der Jungens immer auf Gabi gerichtet. Carla schien unsichtbar zu sein.
    Gabi hatte ihr ihre erste Liebe Olaf ausgespannt. Deshalb war auch eine lange Zeit Funkstille zwischen ihnen gewesen. Sie ist heute noch mit ihm verheiratet.
    Wenn Carla den Olaf heute so anschaute war sie froh, dass Gabi ihn genommen hatte. Er hat mit den Jahren etliche Kilos zugenommen, auch sein Haupthaar lichtete sich bedenklich. Auch Gabi hat sich verändert. Aus dem flotten Teenager war eine hausbackene Ehefrau geworden, mit einigen Pölsterchen auf der Hüfte.
    Jedes Mal, wenn sie sich sahen, machte sie Carla Komplimente. Sie hätte sich doch mit ihren 43 Lenzen noch so gut gehalten.
    Als Carla sich daraufhin in den Spiegel anschaute, musste sie es sich eingestehen. Aus dem etwas fülligen Teenager, war eine passable Frau geworden.
    Sie war mittelgroß und hatte einiges abgenommen, seitdem sie nicht mehr erwerbstätig war. Ihr Gewicht war somit von Kleidergröße 42 auf 38 geschrumpft.
    Das war der einzige Vorteil.
    Sie hatte halblanges hellblondes Haar, strahlend blaue Augen und kleidete sich ziemlich sportlich. Zugegeben mit der Haarfarbe hatte sie etwas nachgeholfen. Was soll`s! Es stand ihr gut.
    Gabi war gleich am Telefon. Sie verabredeten sich für abends in ihrer Stammkneipe, gleich um die Ecke. Leider traf man dort immer dieselben Typen. Es war unmöglich dort die Liebe seines Lebens kennenzulernen. Aber es war immerhin eine Abwechslung im täglichen Einerlei. Als Carla hinkam, saß Gabi schon an ihrem Stammtisch in der hinteren Ecke. Gedämpfte Beleuchtung und leise italienische Schmusesongs sorgten für ein anheimelndes Ambiente.
    Gabi nippte an ihrer Weinschorle und begrüßte Carla fröhlich.
    "Tag Carla, du hast dich ganz schön rar gemacht."
    "Wie geht`s ?" Carla zog ihre Jeansjacke aus und hing sie an dem Haken in der Ecke. Abends war es doch noch kühl. Man konnte eine Jacke gut gebrauchen.
    Gabi fing mit ihrem Lieblingsthema an und zwar maulte sie wieder über Olaf.
    "Olli hat nur noch sein Fernsehen im Kopf. Wir unternehmen gar nichts mehr.
    Wir sind jetzt nun schon 25 Jahre
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