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Carla geht Ihren Weg

Carla geht Ihren Weg

Titel: Carla geht Ihren Weg
Autoren: Monika Weber
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vergessen."
    Carla setzte sich zu Leni auf das alte, schon etwas in Mitleidenschaft gezogene, Sofa. Sie legte den Arm um ihre Mutter.
    "Du brauchst ihn doch nicht zu vergessen. Behalte ihn in lieber Erinnerung, aber das Leben geht halt auch ohne ihn weiter."
    "Das sagst du so einfach. Das Leben hat für mich keinen Sinn mehr ohne Kurt." Dabei wischte sie sich mit dem Taschentuch die Tränen von ihrer Wange.
    Carla erhob sich.
    "Ich mache uns erst einmal einen Kaffee. Kuchen habe ich auch mitgebracht."
    Immer häufiger kam es vor, dass ihre Mutter sagte, sie wolle nicht mehr leben. Das tat Carla jedes Mal sehr weh.
    Eigentlich ging es ihrer Mutter ganz gut. Sie war noch gut auf den Beinen.
    Sie machte ellenlange Spaziergänge. Sie ging zu Veranstaltungen der Volkssolidarität und machte auch öfters Tagesfahrten mit.
    Das Handikap war ihre Schwerhörigkeit. Ihr Hörvermögen hatte sich in den letzten Jahren wesentlich verschlechtert und machte ihr zunehmend zu schaffen.
    Carla und Leni unterhielten sich noch eine Weile.
    Dann machte sich Carla auf den Heimweg.
    Eigentlich konnte sie Leni verstehen. Wenn man so eine einzigartige Liebe erlebt hatte, war es schwer, ohne den Anderen zurechtzukommen.
    "Ob ich auch einmal die Liebe meines Lebens finde?", fragte sie sich erneut.
    "Wenn ja, dann wurde es langsam Zeit. Die besten Männer in meinem Alter sind eh`schon vergeben." mutmaßte sie.
    "Denke erst einmal an deine berufliche Zukunft.", ermahnte sie sich halblaut.
Kapitel 5
    Carla beschloss, sich mit einem Büro- und Privatservice,selbstständig zu machen. Das konnte sie am besten. Darin hatte sie Erfahrung.
    Viel Eigenkapital brauchte man nicht dazu. Eine Computeranlage besaß sie.
    Das ehemalige Kinderzimmer wollte Carla als Büro einrichten.
    Sie konnte in Heimarbeit oder auch vor Ort in den Firmen tätig sein.
    Was noch fehlte war ein Fahrzeug. Das konnte sie sich im Moment noch nicht leisten. Aber es ging auch so.
    "Da werden eben erst einmal hier ansässige Firmen akquiriert.", überlegte sie.
    Carla hatte nichts zu verlieren.
    Vom Arbeitsamt bekam sie ein Überbrückungsgeld für die nächsten Monate.
    In dieser Zeit musste ihre Firma laufen. An einem Existenzgründerseminar wollte sie teilnehmen, welches vom Land gefördert wurde.
    Sie konnte also nur gewinnen.
    Sollte es trotzdem nicht klappen, müsste sie die Firma wieder abmelden.
    Sie hatte es dann wenigstens versucht.
    Am nächsten Tag ging sie zum Arbeitsamt und holte sich einen Antrag für die Konzepterstellung. Mit diesem Antrag ging sie zu einer Beratungsstelle für Jungunternehmer. Diese wollten ihr das Konzept und einen Finanzplan erstellen.
    Stolz verließ Carla das Büro.
    Die ersten Schritte hatte sie geschafft. Ihr Selbstbewusstsein war gestiegen. Endlich hatte sie wieder ein Ziel vor den Augen.
    Jetzt hatte sie sich eine Tasse Kaffee verdient.
    Carla steuerte das nächste Lokal an und setzte sich auf die Terrasse.
    Die Sonne schien schon ziemlich warm. Sie schaute dem Treiben in der Fußgängerzone zu. Die Leute hasteten an ihr vorbei. Einige waren schon sehr luftig gekleidet. Sie nahm Gelächter wahr und eine Mutter, die mit ihrem Zögling schimpfte.
    Die Bedienung kam und Carla bestellte.
    Sie überlegte die nächsten Schritte.
    "Was muss ich mir noch anschaffen?"
    Notwendig war ein Fax-Gerät und ein ISDN Anschluss, damit sie eine separate Telefonnummer hatte, Büromaterial. Einen Computer hatte sie.
    Das wäre das Wichtigste.
    Wenn sie das Konzept und den Finanzplan hatte, musste alles noch von der IHK bestätigt werden. Dann konnte sie den Antrag auf Überbrückungsgeld stellen. Das alles ging ihr durch den Kopf.
    Die ersten Werbemittel, wie Flyer, Visitenkarten und Vordrucke wurden vom Arbeitsamt bezahlt.
    "Anschließend muss ich mein Gewerbe anmelden und mich freiwillig gesetzlich krankenversichern oder vielleicht doch lieber privat?
    Zu überlegen wäre auch eine gewerbliche Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherung. Aber die war teuer. Dann konnte es losgehen.
    "`Mal schauen!", dachte sie halblaut vor sich hin und schlürfte genüsslich aus ihrer Kaffeetasse.
    "Ich werde es schaffen. Ich habe die Fähigkeit, die Willenskraft und die feste Überzeugung. Ich muss es einfach schaffen.", sprach sie sich immer wieder erneut Mut zu.
Kapitel 6
    Indessen hatte sich Robert daran gewöhnt nicht mehr zu arbeiten.
    Er schaute abends lange fern. In der Früh rappelte er sich aus dem Bett, duschte, zog seinen Jogginganzug an und rannte los.
    Unweit
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