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Carla geht Ihren Weg

Carla geht Ihren Weg

Titel: Carla geht Ihren Weg
Autoren: Monika Weber
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und starrte vor sich hin. Es tat ihm alles so unsagbar leid.
    Kinder müssen immer am meisten unter den Verfehlungen der Eltern leiden. Warum konnten Eltern nicht zusammenbleiben oder es wenigstens versuchen, wenn sie Kinder hatten und ihnen ein glückliches, behütetes Elternhaus bieten.
    Es gab doch kaum noch eine Familie, in der die Kinder mit beiden Elternteilen zusammenlebten. Er nahm sich vor Tim ein liebevoller Vater zu sein.
    Ihm den Verlust seiner Mama so gut, wie möglich, zu ersetzen.
Kapitel 7
    Das Telefon klingelte. Carla war gerade wieder beim Fenster putzen. Sie strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sprang vom Hocker.
    Katrin war dran.
    "Mutti, willst du mit uns nächste Woche in den Urlaub fahren. Wir haben ein gutes Last- Minute Angebot. Du könntest im Doppelzimmer mit Lisa schlafen."
    "Wohin soll die Reise gehen?", fragte Carla scherzhaft.
    "Kos, eine der griechischen, sonnigen Inseln? Blaues Meer, Sirtaki, Ouzo, lange Sandstrände und den ganzen Tag Sonnenschein."
    Katrin kam ins Schwärmen.
    Carla zögerte, aber Katrin ließ nicht locker:
    "Lisa hätte auch wieder einmal ihre Oma für längere Zeit um sich."
    "Eigentlich wäre es eine schöne Abwechslung.", dachte Carla.
    Den Beginn der Selbstständigkeit könnte sie etwas nach hinten verschieben und dann frisch erholt ans Werk gehen.
    "Ich würde ja gern, aber zuerst müsste ich meine Finanzen checken. Ich glaube, da sieht es mau aus.", überkamen Carla Zweifel.
    "Ach Mutti! Wenn dass deine einzige Sorge ist. Da können wir dir helfen. Die Reisekosten übernehmen wir."
    Katrin und Timo verdienten beide gut, so dass sie es sich leisten konnten.
    "Na, wenn das so ist, muss ich ja mitkommen," freute sich Carla.
    Sofort, nach dem Gespräch, machte Carla eine Reiseliste.
    Der Bikini war nicht mehr viel wert. Auch konnte sie einen neuen Sommerrock gebrauchen. Sie beschloss auf Shoppingtour zu gehen.
    Natürlich zog sie wie meistens ihre Jeans und T-Shirt an.
    "Zum Friseur muss ich auch noch gehen.", stellte sie bei einem Blick im Flurspiegel fest . Dann zog sie die Tür hinter sich zu. Leichtfüßig lief sie die Treppe hinunter.
    In Parterre schaute wie immer Frau Matzack aus dem Fenster.
    Sie war eine dickliche, kleine, ältere Frau. Mit ihren Oberarmen nahm sie die ganze Breite des Fensters ein.
    Frau Matzack wusste stets über alles Bescheid.
    Sofort erkundigte sie sich neugierig, mit ihrer quaksigen Stimme:
    "Frau Schumann, Sie sind ja heute so gut drauf?"
    Carla beeilte sich schnell an ihr vorbeizukommen:
    "Ja, ich fahre nächste Woche mit meinen Kindern in den Urlaub. Es wäre schön, wenn sie meine Post aus dem Briefkasten holen könnten".
    Frau Matzack versprach es. Sie wollte noch weiterreden, aber Carla unterbrach sie schnell.
    "Ich habe es sehr eilig.", sprach sie und verschwand.
    Das wäre also auch erledigt.
    Carla ging in das erste Geschäft, welches auf ihrem Weg lag und auch in Weitere. Die Bikinis, die sie anprobierte waren alle nicht nach ihrem Geschmack oder saßen nicht besonders gut. Sie wollte schon frustriert aufgeben, als sie am Ende der Straße noch eine Boutique sah. Die musste erst eröffnet haben. Sie sah ziemlich teuer aus.
    Carla ging trotzdem hinein. Sie packte sich etliche Bikinis über den Arm und ging in Richtung Garderobe. Sofort kam die Verkäuferin hinterher.
    "Sie brauchen doch bestimmt die Größe 40. Die Modelle fallen ziemlich klein aus."
    Carla fühlte sich persönlich angegriffen und erwiderte gereizt:
    "Das brauchen sie mir nicht zu sagen. Das sehe ich selbst."
    Carla gefiel gleich der Erste, den sie anprobierte. Eigentlich konnte sie ihn sich nicht leisten. Sie ging aber trotzdem mit ihm zur Kasse und kramte ihre letzten Geldscheine heraus. Den Rock, den sie sich kaufen wollte, der musste warten. Sie hoffte, dass sie im Urlaub einen Günstigen ergattern konnte.
    Den Abschluss der Shopping Tour machte ein Cappuccino im Café Alfredo.
    Carla setzte sich an einen Tisch auf die Terrasse. Sommerfeeling stellte sich bei ihr ein.
    Langsam begann sie sich auf die Reise zu freuen. Alfredo setzte sich eine Weile zu ihr. Carla erzählte ihm, dass sie sich selbstständig machen wollte.
    Er versprach, sich umzuhören, ob er schon ein paar Kunden für sie gewinnen konnte.
    Ihr Gegenüber saßen zwei Herren mittleren Alters. Sie unterhielten sich angeregt und schauten ab und zu zu ihr. Carla nahm sich eine Zigarette und einer der Herren sprang auf und gab ihr Feuer.
    "Das ist aber nett von Ihnen, danke!",
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