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Calling Crystal

Calling Crystal

Titel: Calling Crystal
Autoren: Joss Stirling
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es mir schnappte. Ich griff zu und drehte ab, denn ich spürte, wie die Energie meines imaginären Raketenantriebs nachließ. Ich war mir nicht sicher, ob ich genug getan hatte. Falls die Verbindung verloren ginge und sich wieder verhedderte, stand zu befürchten, dass ich Sky womöglich noch mehr schaden würde.
    Ich bin hier. Ich hab’s . Zed hatte es irgendwie geschafft, an meine Seite zu kommen, und nahm mir das Ende aus der Hand. Ich spürte, wie ein Kraftstoß durch die Verbindung pulste. Die Schaltung war repariert; ihre Beziehung stand wieder voll unter Strom.
    Ich komme rein , sagte ich zu Xav. Aber das tat ichnicht. Ich konnte nichts dagegen machen und driftete ab. Ohne Energie befand ich mich im freien Fall und raste unaufhaltsam in die Schwärze.
    Xav!
    Hab dich! Ich lass dich nicht los!
    Mir ging auf, dass ich nicht allein war im Mentalweltraum; er war die ganze Zeit da gewesen und lotste mich nach Hause.

Kapitel 20
    Wie lautet gleich noch mal der Satz, den sie immer im Fernsehen benutzen? Zur Nachahmung nicht empfohlen. Das ging mir durch den Kopf, als ich wieder zu Bewusstsein kam. Ich lag in meinem Bett und dem tief einfallenden Licht da draußen nach zu urteilen war ich einige Stunden weg gewesen.
    »Xav?«
    »Er ist … unterwegs.« Diamond saß an meiner Seite; sie strich mir das Haar aus dem Gesicht. »Hier.«
    Sie reichte mir einen feuchten Waschlappen.
    »Wie? Wozu?«
    »Du hast es etwas übertrieben. Hast ziemlich aus der Nase und den Augen geblutet.«
    »Igitt.« Ich wischte die letzten Spuren ab.
    »Xav sagt, ansonsten geht’s dir gut. Er hat dir Ruhe verordnet.«
    »Aber hiergeblieben ist er nicht?« Schwer vorstellbar, dass er eine kleine Besichtigungstour machte, während ich bewusstlos im Bett lag.
    »Er meinte, dass er ein bisschen runterkommen muss. Er war stinksauer auf uns alle, dass wir’s so weit haben kommen lassen.«
    »Das war ganz allein meine Entscheidung.«
    Diamond beugte sich zu mir herunter und flüsterte: »Soll er seine Wut doch getrost an seinen Brüdern auslassen. Ich an deiner Stelle hätte nichts dagegen.«
    Ich lächelte. »Vielleicht hast du da recht.« Plötzlich fiel mir etwas auf, was ich sofort nach dem Aufwachen hätte bemerken müssen. »Hey, du bist wieder du!«
    »Ja, ich bin wieder da!«
    »So richtig? Die Verbindung – deine Erinnerungen?«
    Diamond seufzte glücklich. »Ja, ganz richtig. Und die anderen auch. Ich hatte zwar kurze Zeit rasende Kopfschmerzen, aber Xav und ein paar Tabletten haben das schnell wieder hingekriegt. Zum Glück hatte die Contessa nichts vernichtet, sondern nur so tief vergraben, dass ich schon gedacht hatte, es nie wieder zurückzubekommen.« Sie drückte mir die Hand. »Aber dank dir haben wir’s geschafft. Ich weiß nicht, wie wir …«
    »Aufhören, Schluss!«, sagte ich energisch. »Ich möchte keinen Dank. Ich möchte, dass du glücklich bist. Dass du eine tolle Hochzeit hast.«
    »Das werden wir. Ich weiß, dass das jetzt etwas kurzfristig ist … und auch ein bisschen unkonventionell, aber ich habe mich gefragt, ob du … Würdest du unsere Trauzeugin sein??«
    »Echt? Ich? Darf ich dann auch die Ringe verbummeln?«
    Sie lachte. »Klar doch, denn von allen Leuten, die ich kenne, wärst du in der Lage, sie wiederzufinden.«
    Es klopfte an der Tür. Diamond blickte auf. »Ja?«
    »Ist sie wach?« Karla steckte den Kopf zur Tür herein.
    »Ja, das bin ich.«
    Xavs Mutter wuselte herein, mit Saul dicht auf den Fersen, so als wollte er sie nicht für eine Sekunde aus den Augen lassen. Wie weggeblasen war diese entsetzliche Leere; zurück war das kleine Energiebündel, das die Mutter der Benedict-Jungs war.
    »Du einzigartiges, fabelhaftes Mädchen!« Karla küsste mich auf die Stirn. »Wir sind dir so, so dankbar – ich finde gar nicht die Worte, um auszudrücken, wie sehr. Aber …«, sie zog die Stirn in Falten und stemmte die Hände in die Hüften, »… solltest du dich jemals wieder derart in Gefahr bringen, Crystal, werde ich sehr böse werden. Xav ist nicht als Einziger sauer auf die Jungs, weil sie zugelassen haben, dass du das für uns tust.«
    Ich lächelte und genoss die Standpauke. Sie strengte sich jedenfalls ungemein an, nicht zu zeigen, wie stolz sie auf mich war. »Ja, Karla.«
    »Mhm! Dieser törichte Mann hier hätte es besser wissen müssen.« Sie blickte Saul an und in ihren leuchtenden Augen spiegelte sich eine jahrzehntelange Liebe.
    Saul nahm ihre Hand. »Es tut uns sehr leid, mein Schatz. Keiner
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