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Calling Crystal

Calling Crystal

Titel: Calling Crystal
Autoren: Joss Stirling
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Hinsicht ist es die leichteste Sache der Welt, die mir so natürlich erscheint wie atmen, allerdings kann ich nicht behaupten, dass ich gern dabei zusehe, wenn du leidest.«
    »Ich weiß. Aber unsere Verbindung fühlt sich einfach nur richtig an, oder? Ich brauche dich, um die Personsein zu können, die ich sein soll, um meine Fähigkeit voll ausschöpfen zu können.«
    »Stets zu Ihren Diensten.«
    »Aber du sollst nicht das Gefühl bekommen, bloß ein Teil meines Gefolges zu sein. So habe ich mich nämlich immer gefühlt, wenn ich mit Diamond auf Reisen war. Wir müssen dafür sorgen, dass es die ›Xav-und-Crystal‹-Show ist und nicht nur meine.«
    Er stieß mich leicht mit der Schulter an. »Süß von dir, dass du dir deshalb den Kopf zerbrichst, aber glaubst du im Ernst, dass mein Ego so leicht zu erschüttern ist?«
    Jetzt, wo ich genauer drüber nachdachte … »Äh, nein.«
    »Zuckerpuppe, es wird mir eine Freude sein, das Rampenlicht für dich anzuschalten, aber wundere dich nicht, wenn ich dann selbst für ein Tänzchen auf die Bühne komme.«
    Er stand auf und zog mich von den Stufen hoch.
    »Und jetzt Schluss mit der Grübelei. Für mich ist die Sache jetzt erst mal geklärt. Zeit, nach Hause zu gehen.«
    »Trace kocht. Nonnas Lasagne.«
    »Wow. Das müssen wir uns ansehen.«
    »Er hat ihre kleine Schürze um und alles.«
    Xav beschleunigte seine Schritte. »Hast du ’ne Kamera dabei?«
    Am nächsten Tag landete meine Familie in Venedig. Ich hatte sie seit der Beerdigung meines Vater nichtmehr alle auf einem Haufen gesehen und schon vergessen, wie überwältigend sie sein konnten, wenn sie nicht gerade von Trauer ergriffen waren. Peter, mein Lieblingsbruder, ein Herzensbrecher mit kurz geschorenen kastanienbraunen Haaren und großen grünen Augen, umarmte mich stürmisch und wirbelte mich einmal im Kreis herum, als er die Passkontrolle am Flughafen passiert hatte. Er musterte Xav und kam zu dem Schluss, dass er ein guter Kerl sein müsse, da ich so glücklich aussah, und reichte ihm die Hand. In dem Moment war mir klar, dass sich die beiden prima verstehen würden. Meine anderen Geschwister waren viel zu sehr damit beschäftigt, ihre Kinder zu bändigen, um Xav auf den Prüfstand zu stellen … Topaz war schon drauf und dran, ein Loblied auf ihn zu singen, weil er ihren widerspenstigen Jüngsten mit lustigen Grimassen dazu brachte, in ein Wassertaxi einzusteigen.
    »Da hast du dir einen von den Guten geangelt«, sagte sie. »Wir freuen uns so für dich.«
    Misty, meine schwer geprüfte älteste Nichte, hatte man dazu verdonnert, auf die beiden mittleren Geschwister aufzupassen. Als sich unsere Blicke trafen, rollte sie genervt mit den Augen angesichts ihrer Zwillingsschwestern, die bereits an Xav hingen wie zwei kleine Äffchen. Topaz’ Mann Mark fing die letzten beiden ihrer sechs Sprösslinge ein und pferchte sie hinter uns auf die Sitzbank. Er lächelte mich an, aber ich spürte, dass es zwischen meiner Schwester und ihm Spannungen gab. Topaz und Mark waren keine Seelenspiegel;also könnte mich meine Schwester darum bitten herauszufinden, wer ihr eigentliches Gegenstück war. Ich war mir nicht sicher, was ich tun würde, wenn sie mich danach fragte.
    »Alles in Ordnung?«, sagte ich.
    »Wir haben darüber gesprochen«, erwiderte Topaz, die sofort wusste, worauf ich hinauswolllte, »und wir haben beschlossen, dass wir’s nicht wissen wollen. Ich liebe Mark und er liebt mich. Es ist vielleicht nicht die Art von Liebe, die Berge versetzen kann, aber wir sind ein gutes Team und die Kinder brauchen uns.« Sie tätschelte mir das Knie. »Wir sind glücklich.«
    »Xav meint, dass wir alle besondere Fähigkeiten besitzen. Mark ist vielleicht kein Savant, aber er hat seine ganz eigenen Stärken, oder?«
    »Ja, er ist der liebenswerteste Mann, den ich kenne, und sehr witzig. Er bringt mich immer zum Lachen.«
    »Dann wäre es wohl auch total falsch gewesen, auf deinen Seelenspiegel zu warten.«
    Sie nickte. »Ganz genau. Was kann wundervoller sein, als sechs gemeinsame Kinder zu haben? Man kann sich auf ganz verschiedene Weisen vollständig fühlen, egal, was dir die Romantiker erzählen.«
    »Da bin froh.« Und das war ich auch. Mich hatte davor gegraust, dass sie mich fragen würde, wer ihr Seelenspiegel sei; dass ich womöglich eine gut funktionierende Ehe zerstört hätte.
    Meine Familie war wild entschlossen, die verlorene Zeit wieder aufzuholen und mich in den Mittelpunkt zu stellen mit meiner neu
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