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Calling Crystal

Calling Crystal

Titel: Calling Crystal
Autoren: Joss Stirling
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können, mal Steve Hughes zu meinen Freunden zu zählen.
    »Komm schon, Crystal, hör auf, Zeit zu schinden.« Ich zwang mich dazu, mein Schlafzimmer zu verlassen. Es lastete dermaßen viel Hoffnung auf meinen Schultern, dass ich mich wie eine Milchmagd fühlte, die ein zu schweres Joch trug. Ich würde bestimmt etwas verschütten.
    »Morgen, alle zusammen.«
    Xav drückte mir einen Kaffeebecher in die Hand und küsste mich auf die Wange.
    »Dir auch einen guten Morgen.«
    »Will, du bist ja hier!« Ich eilte zu Xavs Bruder, der ausgestreckt auf der Couch lag.
    »Wie’s aussieht, eine Wunderheilung.« Will berührte den Verband an seiner Brust. »Ich konnte einfach kein Krankenhausbett mehr blockieren, wo ich doch nur ein bisschen Ruhe und die fürsorgliche Pflege meiner Brüder brauche.«
    Xav verneigte sich. »Das ist meine Spezialität.«
    »Ich bin so froh, dass es dir wieder besser geht.« Ich tätschelte seinen unverletzten Arm.
    »Hey, mit dir als mein Seelensucher wird es mir bald besser als besser gehen. Ich hatte da an himmelhoch jauchzend gedacht.«
    Uriel trat an die Rückenlehne des Sofas heran. »Er hat nur Sorge, dass du dich als Erstes um mich kümmerst und ihn ans Ende der Schlange stellst.«
    »Ich mache mir viel mehr Sorgen wegen Vic«, grinste Will, »dass er dich eingeschüchtert hat, damit du seinen Seelenspiegel zuerst findest. Du weißt schon, mit diesem ›Gleich-fress-ich-dich-roh‹-Blick.«
    »Den beherrscht er in der Tat eins a«, stimmte ich zu.
    Uriel beugte sich tiefer zu uns hinunter. »Weil er keine leere Drohung darstellt. Ich kann nur hoffen, dass sein Seelenspiegel eine durch nichts zu erschütternde Lady ist.«
    »Ich wette, das Schicksal hält für ihn ein richtiges Sensibelchen bereit, sodass er seine weiche Seite entdecken und sich die knallharten Blicke für diejenigen aufsparen muss, die ihr zu nahe treten.« Xav rieb sich die Hände. »Ich freu mich jetzt schon drauf.«
    Ich ging auf die andere Seite des Raums, um Steve und Lily Hallo zu sagen.
    »Machst du gerade Pause vom Dreh?«, fragte ich Steve.
    »Meine Szenen waren gestern dran. Die Stuntjungs erledigen den Rest. Lily hat mich überredet herzukommen, für den Fall, dass ihr noch Hilfe braucht.«
    Lily zwickte ihn ins Ohr. »Lügner! Du hast mir befohlen, die Koffer zu packen, kaum dass die Kamera aus war.« Sie lächelte mich an. »Er ist seinen Freunden gegenüber sehr loyal.«
    Ich freute mich sehr für sie. »Das ist nicht zu übersehen.«
    Stieg unserem Mr Cool Guy da etwa vor Verlegenheit die Röte in die Wangen? Steve räusperte sich. »Es … äh … tut mir leid, euch sagen zu müssen, dass ich auch die Pressemeute mit hergebracht habe. Zurzeit paddeln sie vor eurem Tor herum. Wusstet ihr eigentlich, dass da draußen alles unter Wasser steht?«
    »Das passiert ab und zu.« Xav und ich grinsten uns an, dann schloss ich Lily in die Arme und zog sie ein Stück beiseite. »Ist alles, du weißt schon, okay ?«
    Sie lächelte. »Komischerweise ja. Ich nehme mal an, es ist dir zu verdanken, dass er endlich den Mut aufgebracht hat, mich um ein Date zu bitten.«
    »Du hast doch seit Jahren in der Warteschleife gehangen … Gib’s zu: Ich habe das Flugzeug lediglich zum Landen gebracht.«
    Steve verdrehte die Augen. »Danke, Crystal. Sie musste wirklich unbedingt wissen, was für ein Feigling ich bin.«
    »Genug gequatscht.« Xav fasste mich an den Schultern und bugsierte mich auf einen Stuhl, vor dem ein Korb mit frischen Backwaren stand. »Iss!«
    »Was soll das denn werden? Machst du jetzt einen auf Herr und Gebieter?«, frotzelte ich.
    »Nein, ich mäste dich bloß für den Ofen.« Er mopste sich einen Bissen von meinem Croissant.
    Ich dämpfte meine Stimme. »Genauso fühlt es sich an.«
    »Du wirst deine Sache gut machen. Du bist unser Seelensucher. Sieh doch mal, was du für Steve und Lily getan hast.«
    »Komischer Gedanke, dass ich mein erstes Erfolgserlebnis bei Menschen hatte, die keine Savants sind.«
    »Mir wird langsam klar, dass wir viel zu viel Aufhebens um diese Unterscheidung machen.«
    »Du hast zu Lily gesagt, dass jeder eine Gabe hat.«
    »Das stimmt. Eine dermaßen bemerkenswerte Kostümbildnerinzu sein steht einer Savant-Begabung in nichts nach. Vielleicht sollten wir mal darüber nachdenken, diese Schranken in unseren Köpfen einzureißen.«
    »Aha, ich habe mich also mit einem echten Demokraten eingelassen, was?«
    »Sieht so aus. Aber ich bin mir eben sicher, dass wir alle etwas Besonderes
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