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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot
Autoren: Alan Dean Foster
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JENSEITS DES HIMMELS ZU EURER EXISTENZ BRAUCHT. WIR KÖNNEN EUCH HIER FESTHALTEN. WIR WERDEN EUCH HIER FESTHALTEN, BIS DIE MENGE, MIT DER IHR HERUNTERGEKOMMEN SEID, VERBRAUCHT IST.«
    Mataroreva wollte sofort die nötigen Schalter betätigen. Das Tauchboot schwankte ein paarmal, stieß gegen das Geschöpf, das über ihm im Wasser schwebte. Dann legte er den Aktivatorschalter langsam um und sah seine Freunde besorgt an.
    »Wir steigen nicht. Ich könnte versuchen, allen Ballast abzuwerfen, aber wenn das nicht funktioniert…« Er sprach den Satz nicht zu Ende. Die Luft würde zur Neige gehen.
    Das Tauchboot fand sich in einem riesigen Kasten gefangen, den die sechs CunsnuC bildeten.
    »Lügen Sie sie an! Machen Sie einen Handel mit ihnen!« schrie Mataroreva seinen Vorgesetzten an.
    Hwoshien musterte den hünenhaften Polynesier unsicher. »Sie sind genauso verrückt wie die!«
    Mataroreva sprang den Kommissar an, die beiden mächtigen Hände zum Schlag erhoben.
    Cora fand sich plötzlich auf seinem Rücken, ertappte sich dabei, wie sie mit winzigen Fäusten auf seine Ohren eintrommelte. Er schüttelte sie ab, warf sie zu Boden. Da lag sie. Ihr Kopf dröhnte von dem Aufprall. Merced schob sich zwischen Mataroreva und sein spindeldürres Opfer und tat etwas, das Cora nicht sah. Mataroreva stieß einen erstaunten Laut aus und setzte sich dann hin, hielt sich den Leib. Merced stand in der Nähe, die Hände vor sich, bereit, sich zu verteidigen oder sich zurückzuziehen, je nachdem, was der Größere tat.
    Aber Sams Blick wurde bereits wieder klar. »Dddanke, Pucara.« Er lächelte schief. »Beinahe hätten die mich wieder erwischt.« Er blickte zu Hwoshien auf »Yu, ich…«
    »Schon gut.« Der alte Mann sprach langsam und bedächtig. »Die wollen offenbar nicht abwarten, bis uns die Luft ausgeht. Sie werden weiterhin versuchen, uns unter Kontrolle zu bekommen. Am Ende denke ich, werden sie bekommen, was sie wollen.« Dann runzelte er die Stirn und sah die schwitzende, keuchende Cora. »Bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Wir werden sterben. Das weiß ich jetzt.« Sie blickte auf, sah ihre Tochter an. »Und weil wir sterben werden, möchte ich dir etwas sagen, was du wissen solltest, Rachael.«
    »Jetzt arbeiten sie an dir, Mutter. Kontrolle…«
    »Nein. Nein.« Sie erhob sich und ging auf einen der Pilotensessel zu. Sie legte sich den Handrücken gegen die Stirn, schloß die Augen und versuchte, die Worte herauszudrücken. Es war schwer. Sie hatte seit zwanzig Jahren dagegen angekämpft, die Worte auszusprechen.
    »Ich bin hart zu dir gewesen, Rachael. Das weiß ich, und es tut mir leid. Ich habe an dir all den Ärger ausgelassen, den ich deinem Vater gegenüber empfand. Einmal, ursprünglich, habe ich ihn geliebt. Ich habe gelernt, ihn zu hassen. Und doch empfand ich Schuldgefühle, als er starb. Vielleicht hätte ich mehr Frau sein sollen… ich weiß nicht, was es war. Ich habe mich nur die ganze Zeit immer, seit seinem Tod, darum bemüht zu verhindern, daß du nicht dieselben Fehler machtest, daß du nicht in dieselben Fallen gingst, die das Leben stellt. Das…«
    Rachael schüttelte langsam den Kopf. Sie lächelte. »Ich weiß, wie du das empfunden hast, Mutter. Glaubst du, Kinder sind blind?« Cora ließ die Hand sinken, und ihre Augen wurden plötzlich wieder klar. Ihre Tochter stand da und starrte ganz ruhig auf sie herunter. »Ich habe alles bemerkt. Ich wußte, was vor sich ging.«
    »All die Jahre«, flüsterte Cora. »Warum hast du mir nicht gesagt, daß du es wußtest?«
    »Ich hatte Angst. Kinder mischen sich nicht in die Angelegenheiten von Erwachsenen. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz der Natur. Ich konnte sehen, wie es dir weh tat, wie er dir weh tat. Als du also mir weh tatest…« – sie zuckte die Achseln –, »habe ich es hingenommen. Du hattest genug gelitten.« Sie beugte sich vor und drückte ihre Mutter an sich. »Ich habe ihn auch gehaßt.«
    »Das hast du nie gezeigt. Ich dachte immer, du liebtest ihn.«
    Rachaels Gesicht verzog sich. »Ich habe ihn seit der Zeit gehaßt, da ich alt genug war, um zu verstehen, wie weh er dir tat. Aber ich dachte, wenn ich ihn nur genug liebte, könnte ich erreichen, daß er aufhört, dich so oft zum Weinen zu bringen. Du verstehst dich sehr gut auf Echinodermata und Teleosten und fremde Wasserbewohner, aber nicht so gut auf kleine Mädchen.« Sie fing zu schluchzen an.
    Mataroreva wandte sich, etwas betreten von dem Ausbruch der beiden, ab und blickte Merced
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