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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot
Autoren: Alan Dean Foster
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ihr befreit worden ist. Das ist Teil unserer Ausbildung. Das und gewisse Drogen, die dieselbe Wirkung haben.«
    »Ich habe hier etwas.« Mataroreva hatte sich inzwischen wieder seinen Instrumenten zugewandt. »Vielleicht war es die ganze Zeit hier, und das dort draußen hat es nur in meinem Bewußtsein blockiert. Könnte das sein?«
    »Möglich«, räumte Merced ein.
    Mataroreva machte Anstalten, ein paar Schalter zu betätigen, hielt inne und blickte über die Schulter.
    »Schon gut.« Merced ließ die Pistole sinken. »Die Tatsache, daß Sie gezögert haben, ist für mich ein weiterer Beweis, daß Sie wieder selbst die Kontrolle über sich haben. Was ist es denn: eine bewegliche oder eine stationäre Anlage?«
    »Keines von beiden«, sagte Mataroreva verwirrt. »Es ist organischer Natur.«
    »Wieder ein Bänderfisch?« fragte Cora und bezog sich damit auf den leuchtenden Riesen, den sie vorher gesehen hatten.
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    Der Gegenstand näherte sich langsam dem mit neutralisiertem Auftrieb schwebenden Fahrzeug. Zuerst war es nur ein Punkt in der Ferne, der wie ein Stern in der Nacht leuchtete. Die Tiefseelebewesen, die es umgaben, entfernten sich schnell und waren schließlich nicht mehr zu sehen. In dem Tauchboot war nur noch der Atem seiner Insassen zu hören.
    Der Stern wurde größer, teilte sich, teilte sich noch einmal, teilte sich in viele einzelne Sterne. Und die ganze Zeit wuchs er immer weiter, erleuchtete die Dunkelheit, während er näherkam, und wurde über Erwarten groß, riesig. Er wurde so hell, daß sie die letzten Meereslebewesen erschreckt an den Fenstern des Tauchbootes vorbeirasen sahen, ganz dicht, so daß man die durchsichtige Haut sehen konnte und dahinter die unter ungeheurem Druck stehenden Organe.
    Der fremdartige Gegenstand wuchs über alle Maßen, wurde größer als die Vernunft zu glauben zuließ. Cora fragte sich, ob Sam sich vielleicht geirrt hatte, ob sie von einer Maschine angegriffen wurden, wenn auch einer Maschine von Ausmaßen, wie Menschenhand sie nicht herstellen konnte.
    Aber die Instrumente waren unfähig, beeindruckt zu sein, waren unfähig zu lügen. Wenn der Gegenstand eine Maschine war, so bestand er nicht aus Metall, Stelamic oder Duralum sondern aus Fleisch. Doch je näher er kam, desto mehr nahmen die Aspekte der Maschine Überhand. Es war auch leichter, ihn so zu sehen: eine riesige organische Maschine. Der Gegenstand war von perfekt sphärischer Form. Die Außenhaut war von Millionen und Abermillionen flatternden Fäden besetzt, die ihn durch das Wasser vorantrieben. Die äußere, geleeartige Schale war völlig durchsichtig. Nur ihr schwaches gelbes Glühen verriet ihre Anwesenheit.
    Im Innern konnten sie eine wahrhafte Metropole von Organen wahrnehmen, ungeheuer komplizierte Strukturen, die die äußerlich scheinbar simple Form Lügen straften. Es gab Gebilde, die sich innerhalb des Körpers frei auf seltsamen Bahnen bewegten, andere, die wie Pendel schwangen, und wieder andere, die um einander oder irgendeine zentrale Achse kreisten. Und jede besaß ihre eigene, deutlich ausgeprägte Farbe. Schwaches Rosa, helles Grün, Purpur, Rose und mehr. Meistens handelte es sich um helle Pastellfarben. Sah man von Purpur ab, so waren die einzigen kräftigen Farben gelegentliche Flecken von Karmin oder Orange, die um die Vielfalt anderer spezialisierter innerer Strukturen wie Diamantstaub in einem Kolloid schwebten.

17. Kapitel
    Cora rappelte sich auf und stellte fest, daß sie nur ein paar Abschürfungen davongetragen hatte. Dies also war die Quelle des Wahnsinns der Barten. Hier sahen sie sich den Marionettenspielern gegenüber, die hinter der Bühne die Fäden zum organisierten Mord zogen.
    Der Kopfschmerz ließ nach, und Cora und ihre Begleiter erhielten ihre zweite Überraschung. »KÖNNT IHR UNS VERSTEHEN?«
    »Ja, wir können euch verstehen«, hörte sie Merced sagen. »ES IST SCHWIERIG FÜR UNS«, sagte die Stimme in ihrem Kopf. »EUER BEWUSSTSEIN IST KOMPLEXER, UND DOCH SEID IHR NICHT AUF DIESE METHODE DER KOMMUNIKATION EINGESTIMMT. WIR MÜSSEN UNSERE GEDANKEN HINEINSTOSSEN UND DIE EUREN HERAUSZIEHEN.
    DIE GLATTSEITEN HABEN ÄHNLICHES BEWUSSTSEIN, SIND ABER LEICHTER ZU DURCHDRINGEN. ES GIBT KEINEN WIDERSTAND GEGEN UNSERE BEMÜHUNGEN UND BEI WEITEM NICHT DIE GLEICHE KOMPLEXITÄT.«
    »Seid ihr das CunsnuC?« Ihr Kopf begann wieder zu pulsieren, aber diesmal von der Anstrengung, nicht von Schmerz.
    »ICH BIN DAS CUNSNUC, WIR SIND DAS
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