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Cachalot

Cachalot

Titel: Cachalot
Autoren: Alan Dean Foster
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mit großem Respekt an. »Das ist das zweitemal, daß die mich beinahe dazu gebracht hätten, jemanden zu töten. Wenn Sie nicht gewesen wären, Colonel, hätte ich das getan. Maururuau. Ich danke Ihnen.«
    »Bei weitem nicht so sehr, wie ich Ihnen danke«, murmelte Hwoshien.
    »Danken Sie meiner Ausbildung. Aber allmählich werden wir hier alle verrückt.« Merced zuckte wie unter einem Schlag zusammen. »Da… jetzt haben sie es gerade wieder an mir versucht. Es ist schwer, dagegen anzukämpfen. Über kurz oder lang werden sie es wieder versuchen und uns zu irgendeiner Tat veranlassen, die wir glauben, tun zu wollen. Jeder muß von jetzt an, alles, was jeder andere tut, mit größter Sorgfalt und Vorsicht beobachten.
    Wir können nicht auftauchen«, stellte er dann fest und wechselte so das Thema. »Wir sollten jetzt alles, was wir erfahren haben, dem Schiff oben mitteilen, damit die es nach Mou’anui weiterleiten können. Die Catodonten sollten sie vor jedem Angriff der Barten schützen können.« Mataroreva wollte der Anregung nachkommen, wandte sich aber gleich angewidert von den Armaturen ab. »Vergessen Sie’s! Die erzeugen genügend Störgeräusche, um jede Sendung zu überlagern, die wir abschicken könnten. Ich habe die Frequenzen gewechselt, so schnell es ging, aber die sind zu schnell. Wir kommen nicht durch.«
    »Lassen Sie mich mal! Ich kenne da auch ein paar Tricks.«
    Während Hwoshien und Mataroreva an der Konsole arbeiteten, teilte Merced seine Zeit zwischen dem Studium der fernen Galaxis der CunsnuC vor den Bullaugen und der Beobachtung seiner Kollegen auf, um gleich zu sehen, wenn irgendeiner etwas Ungewöhnliches tat.
    Die Zeit verstrich. Mataroreva und Hwoshien waren außerstande, auch nur ein Wort an den wachsamen CunsnuC vorbeizujagen. Den Insassen des Tauchbootes blieb noch eine Stunde Leben. Draußen drängte die Finsternis und die Kälte gegen die fünf Reisenden heran, die in ihrer kleinen Kapsel aus Metall auf den Tod warteten – so hell auch draußen die CunsnuC leuchteten.
    Cora fand in jenen letzten Minuten große Freude daran, ihre Tochter zu betrachten, jede Linie ihres Gesichts und ihres Körpers zu studieren. Sie lauschte auf ihre Musik und wunderte sich darüber, daß sie sie je gestört hatte. Ein wenig Verständnis, und sie wäre ihr nie auf die Nerven gegangen. Sie hatte sich zu sehr angestrengt, Rachael in ihre eigene Form zu pressen. Sollte sie doch Spaß haben. Du hast zwanzig Jahre damit verbraucht, keinen Spaß zu haben. Warum jemanden, der so angefüllt mit Leben war wie sie, dessen berauben? Natürlich wird sich diese Gelassenheit jetzt nie bieten. Laß ihr also den Spaß an ihrer Musik und tu so, als hättest du noch größere Freude daran, als du wirklich hast. Tu so…!
    Sie drehte sich so schnell in ihrem Sessel herum, daß Merced unwillkürlich vom Bullauge auf sie zutrat.
    »Nein, Pucara, ich bin schon wieder okay. Entschuldigen Sie den sentimentalen Ausbruch. Rachael, zeig mir, wie du dieses Ding spielst!«
    »Für Musikstunden ist es ein wenig spät, Mutter.«
    »Es ist nicht die Musik, die mich interessiert. Und je weniger musikalisch ich sein kann, desto besser wird es mir gefallen.«
    Rachael erklärte ihr verblüfft die Handhabung des Instruments. »Bei den beiden mußt du vorsichtig sein, Mutter. Die Amplitude bei den Axonen ist gefährlich. Sie haben natürlich einen eingebauten Sperrschalter. Sonst könnte man jemand ernsthaft damit verletzen.«
    »Kann man den Sperrschalter ausbauen?«
    »Was? Ich… ich weiß nicht. Ich habe nie darüber nachgedacht… wahrscheinlich könnte man das, aber dann würde das Instrument vielleicht nicht mehr funktionieren.«
    »Dann müssen wir es einfach zuerst so versuchen.« Sie drückte das Instrument an sich und versuchte, Rachaels Griffe nachzuahmen. Dann biß sie die Zähne zusammen und begann ein höchst deprimierendes und atonales Lied. Ihre Zähne knirschten, ihre Beine zuckten. Einmal war der Schmerz in ihrem Schädel so groß, daß sie das Gefühl hatte, die Augen müßten ihr aus den Höhlen treten.
    Aber ein paar Minuten später taumelte das Tauchboot zur Seite, und sie rollten zur Decke. Mataroreva kämpfte sich zu einem Sessel durch und arbeitete verzweifelt an den überlasteten Stabilisatoren. Nach einer Weile richtete die Automatik sie wieder auf.
    Cora hatte das Neurophon nicht losgelassen. Sie fand dieselbe Einstellung, schlug erneut dieselbe Saite an. Wieder packte die unsichtbare Faust das Tauchboot
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