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C001 - Truckers Tod

C001 - Truckers Tod

Titel: C001 - Truckers Tod
Autoren: Eugen Thomass
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er diesmal überhaupt nicht weitergekommen war. Er machte den Eindruck eines Mannes, der kurz vor dem Zusammenbruch stand. Viel helfen konnten wir ihm aber auch nicht. Der Einsatz der drei Polizisten auf den Trucks war seine Idee gewesen. Und mit einem kurzen Blick zu Phil waren wir beide uns darüber einig, dass diese Opfer unnötig gewesen waren. Man hätte die Polizisten einsetzen müssen, ohne dabei Aufsehen zu erregen, ohne es vorher herumzuposaunen. Sicher wären dann die Morde nicht geschehen, aber die Ermittlung weitergekommen.
    Gegen Mittag verließ uns Snyder wieder. Wir versprachen, uns mit ihm in-Verbindung zu setzen, sowie wir eine Spur gefunden hätten. Gegen ein Uhr verließ ich mit Phil das FBI-Gebäude. Wir nahmen die Subway und wollten in einem guten Restaurant zu Mittag essen. Wer weiß, wann wir wieder Zeit zu einem ausgiebigen Mahl finden würden.
    »Hast du schon einen Plan?«, fragte mich Phil, während die Portion auf seinem Teller schnell kleiner wurde. Ich ließ mir Zeit mit der Antwort. Das zarte Beefsteak war viel zu gut, als dass man es hätte herunter schlingen dürfen.
    »Klar«, sagte ich und lud mir noch eine Portion French Fries auf den Teller. »Wir werden uns zunächst einmal Gewissheit verschaffen.«
    »Gewissheit worüber?«, maulte Phil mit vollen Backen.
    »Über das, was Snyder sagte. Möchte wissen, ob hier wirklich jeder dicht hält. Sei es aus Feigheit, oder weil er mit von der Partie ist.«
    »Okay«, sagte Phil nach einer Weile, und wischte sich mit einer breiten Bewegung den Mund mit der Serviette ab. »Es kann losgehen.«
    Wir zahlten und verließen das überfüllte Lokal, in dem schon ein Haufen Menschen auf frei werdende Plätze wartete.
    Im Hof des FBI bestiegen wir meinen Jaguar und ich gab Gas.
    »Und wohin geht es jetzt?«, wollte Phil wissen.
    »In die Höhle des Löwen, zur TWU.« Ich bog in die 8. Straße ein.
    »Ist das nicht ein bisschen frech?«,lachte Phil.
    »Wenn wir warten wollen, bis sie zu uns kommen, warten wir bis wir schwarz werden.«
    »Na, dann los.« Ich lenkte den Wagen in Richtung Hafen, wo die TWU im Viertel der zahllosen Schifffahrtsgesellschaften, der Transportunternehmen, Import- und Export-Companys in der verwirrenden Menge der mit Büros voll gestopften Hochhäuser ein ganzes Stockwerk gemietet hatte.
    »Muss sie schön teuer kommen«, kommentierte Phil, als wir mit dem Lift nach oben fuhren.
    »Sie wissen ja auch, wo sie es sich holen«, murmelte ich, als wir den Lift verließen.
    Am Eingang saß ein gepflegtes Girl, aber gleich hinter ihm war ein kleiderschrankartiger Kerl postiert, dessen Aufgabe man unschwer an seinen Muskelpaketen ablesen konnte.
    »Wir möchten Mr. Buck Sturdy sprechen«, sagte ich.
    Der Kleiderschrank im Hintergrund erhob sich, musterte uns misstrauisch und trat einen Schritt vor.
    »Mr. Sturdy ist für niemand zu sprechen«, brummte er und stand drohend vor uns. Ich wischte ihn mit einer Handbewegung zur Seite. »Wir bestimmen hier, wer zu sprechen ist, verstanden?«
    Das Mädchen war blass vor Aufregung.
    »Wo ist Sturdys Zimmer?«
    »Nummer drei, im Flur rechts«, murmelte sie atemlos. Der Kleiderschrank wollte auf uns zu stürzen, aber Phil packte ihn am Kragen und hob ihn ein paar Zentimeter hoch, sodass er hilflos baumelte.
    »Wenn du keine Handschellen willst, bleib hier, Junge, und rühr dich nicht. Klar?«
    Wir gingen unbehelligt zu Sturdys Zimmer. Ohne anzuklopfen rissen wir die Tür auf.
    Sturdy stand da, ein breiter, mächtiger Koloss mit einem Stiernacken und schon leicht ergrautem Haar. Er sah uns überrascht an.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    Wir wiesen uns als G-Men aus, und ich glaubte zu erkennen, dass er merklich blass wurde. Er hatte sich aber schnell wieder unter Kontrolle. »Ich lasse Sie rauswerfen, das ist Hausfriedensbruch. Sie haben keinen Durchsuchungsbefehl.«
    Wir standen direkt vor ihm und waren nicht bereit, auch nur einen Zentimeter zu weichen.
    »Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl, wir werden auch nichts durchsuchen. Wir wollen nur eine Auskunft von Ihnen, Mr. Sturdy.«
    Sturdy wurde für einen Augenblick unsicher. »Ich habe nichts verbrochen, und ich weiß nicht, was Sie von mir wollen.«
    »Kennen Sie zwei Männer namens Bowle und Sturgess?«, fragte ich. »Die beiden wurden heute Nacht ermordet.«
    »Ich habe davon gehört. Sie waren nicht in der TWU«, erklärte Sturdy. Ich nickte.
    »Stimmt. Und Joe Blackforth?«
    Sturdy wurde bleich.
    »War er in der TWU?«, bohrte
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