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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition)
Autoren: Roxanne St. Claire
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Fletcher, der Mann, der Miranda gefunden hat.«
    »Freut mich.« Sein Lächeln war herzlich und aufrichtig. »Nenn mich Fletch.«
    »Bevor ich reingehe«, sagte Vanessa, nahm Wades Hand und zog ihn instinktiv an sich, »möchte ich, dass Miranda sich ansieht, was von meinem Tattoo übrig geblieben ist.«
    »Ich bin ganz gut darin, Tattoos zu finden«, bemerkte Fletch mit einem augenzwinkernden Grinsen zu Miranda. »Dann lass mal sehen.«
    Vanessa drehte sich mit dem Rücken zu ihnen und hob ihr Haar.
    »Hier«, sagte Wade und fuhr ihr mit seinen vertrauten Fingern den Nacken entlang bis knapp über den Haaransatz.
    »Es ist nicht ganz in der Mitte«, erklärte Vanessa und tippte auf eine Stelle an der linken Seite. »Wo das Tattoo war, sind keine Pigmente mehr. Dem Hautarzt zufolge haben sie Tusche benutzt. Ich hätte die Haut an der Stelle ganz entfernen lassen können, dann hätte es auch keine Narbe gegeben … aus irgendeinem Grund hab ich es aber nicht gemacht.«
    »Schaut euch das an«, wunderte sich Miranda. »Das sieht ganz anders aus als meins.«
    »Wie zwei kleine Schnörkel, nicht wahr?«, sagte Vanessa. Ihre Mutter hatte sie immer wieder gern darauf hingewiesen, dass dieses Zeichen sie als Adoptivkind auswies, und schon deshalb hatte sie es immer gehasst.
    »Schwer zu sagen, was es darstellen soll«, meinte Fletch, »vielleicht zwei Sechser oder verschlungene Bänder.«
    »Hier, schau meins an.« Miranda drehte sich mit dem Rücken zu Vanessa.
    »Hi«, las Vanessa, als Fletch die Stelle zeigte. »Da hatte jemand aber einen eigenartigen Sinn für Humor.«
    Die Tür öffnete sich, und Jack trat herein. »Meine Damen, wir können jetzt zu Eileen. Aber sie lassen nur drei Personen auf einmal zu ihr.«
    »Ich bin sicher, Vanessa würde gern mit Wade und ihrer Schwester gehen«, schlug Fletch vor.
    Mit ihrer Schwester . Das Wort hörte sich immer fremd an in Vanessas Ohren, fremd und beängstigend, aber auch wunderbar. »Ja, gern.« Sie nahm Miranda bei der Hand und lächelte. Mit Eileen Stafford hatte sie noch eine Rechnung offen – aber nicht mit Miranda.
    Wade legte beschützend seinen Arm um sie, und sie gingen einen Flur entlang nach draußen, um dann einem betonierten Weg zum Krankentrakt des Gefängnisses zu folgen.
    »Bist du bereit?«, fragte er und verstärkte seinen Griff.
    Sie nickte, während sie zu dritt das Gebäude betraten und am Ende eines Gangs zu einer offenen Tür kamen.
    »Sie liegt zwar im Koma«, sagte Miranda und nahm Vanessas Hand in ihre schlanken Finger, »aber ich glaube trotzdem, dass sie uns hören kann. Du kannst also mit ihr sprechen.«
    Vanessa nickte, straffte den Rücken und betrat den Raum. Ein Bett war nicht belegt, und einen kurzen Moment lang hielt sie auch das zweite für leer. Dann erkannte sie den kahlen, runzeligen Kopf einer Frau, die an Infusionen hing und einen Sauerstoffschlauch in der Nase hatte. Sie war bleich wie das Laken und unglaublich klein und schmächtig.
    Mirandas Griff verstärkte sich mitleidend, als Vanessa von einer Woge der Gefühle überrollt wurde.
    »Eileen«, sagte Miranda laut, als läge eine schwerhörige, aber hellwache alte Frau in diesem Bett. »Das ist Vanessa Porter. Deine zweite Tochter.«
    Nicht die geringste Reaktion.
    Vanessas Kehle war wie ausgedörrt, während ihre Hände schwitzten.
    »Los«, forderte Miranda sie auf und stupste sie leicht an. »Sprich mit ihr.«
    »Hallo, Eileen«, sagte sie und räusperte sich. »Ich … wir … «
    Miranda lächelte aufmunternd, als erwartete sie, dass Vanessa unter Tränen auf die Knie sank, um dem Schicksal zu danken, das sie hier zusammengeführt hatte. In Wahrheit wäre sie am liebsten auf der Stelle davongelaufen.
    Sie machte einen Schritt vor, prägte sich Eileens Gesicht ein und nickte. »Okay. Ich habe sie gesehen. Jetzt machen wir den Bluttest, und dann bin ich weg.«
    Sie wandte sich um und verließ den Raum.
    Als Vanessa das leise Vibrieren von Wades Handy hörte, das auf dem Nachttisch lag, öffnete sie die Augen und sah auf die Uhr: sieben Minuten nach vier. Um diese Zeit kamen meist keine guten Nachrichten. Instinktiv schlang sie ihre Beine enger um ihn und hielt seinen Arm, während sie ihr Gesicht gegen seine Schulter presste. Dennoch setzte er sich auf.
    Sie stützte sich auf den Ellbogen, während er zum Telefon griff, das neben seiner Pistole lag.
    »Es ist Jack«, sagte er, nachdem er es aufgeklappt hatte. »Ja?« Er schwieg einen Augenblick lang und legte ihr dann die Hand
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