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Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Bullet Catcher: Wade (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Wade (German Edition)
Autoren: Roxanne St. Claire
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verstrickt in diese ganze Geschichte – und mit Sicherheit auf Russells Seite. Vermutlich betrieb er seine Aktiendeals schon seit Ewigkeiten mit Insiderwissen aus der Umweltbehörde.
    Tatsache war, dass sie niemandem trauen konnte.
    Außer Stella, die ein unschuldiges Opfer war. Und Wade, der aber vermutlich keine Ahnung hatte, wohin sie verschleppt worden war.
    Sie hielt sich die Pistole näher vor das Gesicht, um sie genauer zu betrachten. Wie um alles in der Welt benutzte man so ein Ding? Sie fuhr mit den Fingern über den Griff und entzifferte den Namen, der auf der Seite stand: Ruger . Von der Marke hatte sie schon gehört. Die Waffe fühlte sich an, wie ihr Name klang: robust und böse.
    An der Seite war ein kleiner Hebel. Zur Sicherung? Würde das Ding überhaupt losgehen, wenn sie ihn nicht umlegte? Würde sie sich selbst damit umbringen, wenn sie es tat?
    »Ich will hier raus!«, brüllte Stella. »Ich habe nichts damit zu tun, und ich will jetzt hier raus!«
    Ja! Lass die arme Frau gehen, oder ich …
    Bring dich um?
    Würde sie das tun? Könnte sie es tun? Sie hatte die Mittel und ein Motiv. Und wenn sie Glück hatte, würde sich auch noch eine günstige Gelegenheit bieten. Würde sie das zu einer Mörderin machen? Wie Eileen Stafford? Wie Wade Cordell?
    Etwas kratzte auf dem Beton über ihr, und Vanessa blickte zu der Terrasse hoch. Es fehlte nicht mehr viel, und sie konnte sich an der Platte hochziehen. Dazu brauchte sie allerdings zwei freie Hände – und in einer hielt sie die Pistole.
    »Hilf … « Stellas Schrei brach ab.
    In der inständigen Hoffnung, dass sie sich nicht selbst traf, steckte sie die Waffe in ihren Rockbund. Sie zog sich ein paar Zentimeter hoch, packte einen Felsvorsprung und rutschte näher an die Betonplatte heran; ihre nackten Beine schrammten dabei über Erde und Gestein. Mit zusammengebissenen Zähnen, damit ihr nicht der geringste Laut entfuhr, hievte sie sich weiter hoch.
    Unter Einsatz aller Kräfte schaffte sie es schließlich, sich so weit hochzuziehen, dass sie über die Kante spähen konnte. Marcus stand vor Stella, die mit aufgerissenen Augen an einen Stuhl gefesselt war. Vanessa war drauf und dran, mit einem beherzten Satz auf die Platte zu springen und zum Angriff überzugehen, hielt aber dann mitten in der Bewegung inne, als oben eine Terrassentür aufgeschoben wurde und Russell heraustrat. Allein.
    Oh Gott, war Clive tot?
    »Sie ist da draußen!«, donnerte er wütend. »Die Schlampe ist entkommen, und jetzt ist sie irgendwo da draußen!«
    Vanessa duckte sich leicht. Ihr schwirrte der Kopf. Sollte sie weglaufen? Sich verstecken? Am besten rannte sie diesen Abhang hinunter, um sich in den Ozean zu werfen und zur nächstbesten Insel zu schwimmen.
    »Bitte«, wimmerte Stella. »Bitte, lassen Sie mich gehen. Ich werde auch niemandem etwas erzählen. Ich schwör’s. Ich versprech’s.«
    »Hast du sie gesehen?«, fragte Marcus.
    »Ja, zum Teufel«, erwiderte Russell. »Sie weiß alles.«
    »Du verdammter Idiot. Los, such sie«, befahl Marcus. »Such sie und … tu, was du für richtig hältst. Los jetzt, bevor dir noch so ein Fehler unterläuft.«
    Hatte Marcus gerade befohlen, sie zu töten ? Ihr eigener Chef? Ihr Mentor? Zorn stieg in ihr auf.
    Russell fixierte Marcus mit bohrendem Blick. »Der einzige Fehler, den ich gemacht habe, war, mich auf Geschäfte mit dir einzulassen.«
    »Mir reicht es jetzt. Das Ganze ist völlig außer Kontrolle geraten. Du hast die Kontrolle verloren. Die Grundidee war gut: Infos über Produkttests der Umweltbehörde durchsickern lassen und dann satte Gewinne einstreichen, wenn die Aktien in den Keller gehen. Aber lieber Himmel, dabei sollte doch niemand zu Tode kommen. Schau dir doch an, wo wir gelandet sind.«
    Russell hob eine seiner imposanten Schultern. »Ich weiß, wo ich gelandet bin: Ich bin tot, habe eine neue Identität und einen Haufen Geld. Wie das bei dir aussieht, weiß ich natürlich nicht.«
    »Ich fahre gerade ein Unternehmen gegen die Wand.«
    »He, so was kommt vor«, witzelte Russell. »Ich hätte nie gedacht, dass Clive Charlie davon erzählen würde. Er sollte nur zu dir rennen und den Kopf hinhalten, falls wir geschnappt würden. Aber Charlie war ein wandelndes Pulverfass. Eine miese kleine Schlampe.«
    »Nun, du hast dich ja um sie gekümmert, nicht wahr? Hast deine ganze Wut an der armen Frau ausgelassen.«
    Russells Gesicht lief rot an. »Sie hätte sich nicht mit mir anlegen dürfen. Sie hätte mich nicht
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