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buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition)

buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition)

Titel: buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition)
Autoren: Simon K. Richardson
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mir eine deutsche Reisegruppe mit Führer über den Weg. Die Gruppe fährt den Camino mit dem Bus ab und besichtigt alle wichtigen Städte und Denkmäler auf dem Weg. Mit zunächst einem Teilnehmer der Reisegruppe komme ich ins Gespräch. Als der erfährt, dass ich einer der wirklichen Pilger bin, rückt für ihn und einige weitere aus der Gruppe der mitgebrachte Reiseführer in den Hintergrund.
    Es macht mir Spaß , dieser Gruppe von sechs Personen einige meiner Erfahrungen und Erlebnisse, die ich in den letzten elf Tagen gemacht habe, zu erzählen. Das interessierte Nachfragen und konzentrierte Zuhören der sechs gibt mir zum ersten Mal das Gefühl, hier etwas ganz Besonderes zu tun. Die Gruppe zieht weiter, wir verabschieden uns, ich bleibe mit geschwollener Brust zurück.
    Heute gehen wir in einer etwas größeren Runde Essen: Daniel, Christoph, Anna, Paul und ich. Die Auswahl des Restaurants hätten wir besser in den Ortskern verlegen sollen. Wir sitzen an einer Hauptstraße, von der uns nur ein breiter Grünstreifen trennt. Das Restaurant bietet schlechtes Essen zu hohen Preisen. Daniel und Anna bestellen sich jeweils eine Paella, welche als aufgewärmte Fertig-Pampe daher kommt. Ich lerne: immer fragen, ob die Paella hausgemacht wurde. Bei Speisen von Hochglanz-Menükarten ist Vorsicht geboten. Die Paella geht bei beiden zurück, dafür soll es jetzt ein Hamburger sein. Der ist hausgemacht. Ein Berg von Fleisch, Salat und Brot. Es ergießt sich beim Verzehr Saft in Strömen auf den Tellern. In den Gesichtern entsteht eine Riesensauerei. Wir haben unseren Spaß!
    Paul verlässt uns nach dem Essen in Richtung Herberge; wir wechseln das Lokal. In der Nähe der Kathedrale hatte ich am Nachmittag ein nettes Restaurant mit üppigem Weinangebot gesehen, welches wir jetzt aufsuchen. Nach einer Runde köstlichen Crianza muss auch Anna in ihre Herberge, um vor dem Umschluss auf dem Zimmer zu sein.
    Wir drei Männer bleiben . Daniel stellt fest: „Ist Anna dabei, dominiert sie den Tisch. Sie ist sehr präsent.“ Mein Reden! Ihre Unruhe ist schon auffällig, Stille kann sie kaum ertragen. Muss bezahlt werden, wühlt sie schon lange vorher, parallel zum Reden, in ihrem kleinen Geldbeutel unkonzentriert herum. Ruhe sieht wirklich anders aus. Dennoch; ich mag sie und finde sie sehr unterhaltsam. Ob ihr der Weg helfen wird?

Tag 12: Santo Domingo de la Calzada nach Belorado
    Mit d as Schönste an einem Hotel sollte das Frühstück sein. Hier, im Parador, bin ich genau richtig. Die Auswahl, die Frische, die Präsentation, alles bestens. Da mag ich gerne noch etwas länger bleiben. Auch Pilger an den andern Tischen haben es nicht eilig, aufzubrechen.
    Da ich für heute in Belorado im Internet kein Hotel finden kann, buche ich schnell telefonisch das gleiche Hotel wie Daniel. Danach raus, durch die schöne Stadt und weiter durch die monotone Kornkammer Spaniens.
    B is Belorado gibt es keine besonderen Vorkommnisse. Ein bisschen „Hallo“, ein wenig „Hola“ und „buen camino“. Der Tag plätschert ohne große Anstrengungen so dahin. Die Monotonie der Landschaft, erst ein Kornfeld, danach ein Kornfeld, bis ein Kornfeld kommt, stört mich nicht. Die Abwechslung findet im Detail statt. Mal sind es Blumen am Wegesrand, mal ein kleiner Bach oder von Pilgern aufgetürmte Steinhaufen. Mit der richtigen Einstellung kann man fast allem etwas Gutes abgewinnen. Das Einzige, was nervt, sind kleine Fliegen, dir mir ständig vor dem Kopf herumsurren. Am Waschen wird’s nicht liegen. Außerdem kann ich einige Male beobachten, dass andere Pilger das gleiche Problem haben.
    Am Ortseingang von Belorado finde ich an einem Übersichtsplan der Gemeinde zwei Wanderstöcker. Die nehme ich gleich mal an mich, um sie kurze Zeit später einem netten Deutschen Mitte 20 zu übergeben. Ja, ja, die Sonne brennt, da vergisst man schon mal was. Auch schon im zarten Alter von 25.
    Der Junge studiert Maschinenbau. Er stammt aus dem Süden Deutschlands und könnte mit seinem 3-Tage-Bart auch gut modeln. Es ist eine untypische Begegnung. So junge deutsche Männer trifft man hier kaum, jüngere Frauen schon eher, aber Männer eben nicht. Für Männer ist das ja uncool. So sieht das auch der junge Mann: „Wenn mir vor einigen Jahren einer prophezeit hätte, ich würde mal den Camino gehen, hätte ich den wohl für bekloppt erklärt. Und heute! Jetzt laufe ich den Camino, und es ist unglaublich toll!“ Er ist zusammen mit einem Freund und zwei Mädels auf
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