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buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition)

buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition)

Titel: buen caminoooo!!! (Ein launiger Reisebericht) (German Edition)
Autoren: Simon K. Richardson
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gar nicht abwarten. Teile des Weges war ich sogar schon auf Google maps abgelaufen.

Tag 1 und 2: Von Saint Jean Pied de Port (SJPDP) bis Orrison
    Im Internet habe ich gelesen, dass sich einige zwei Jahre auf den Camino vorbereitet haben. So betrachtet, bin ich es völlig falsch angegangen. Aber so was von falsch! Ich habe meine Wanderausrüstung um Rucksack, Reiseführer, Pflaster, Schlafsack etc. erweitert, mir einen Termin für den 1. September gesetzt, Hotels für die ersten Tage bis Pamplona gebucht, bin in meinen Wagen gestiegen, und los ging’s.
    U m die Strecke nicht in einem Stück fahren zu müssen, habe ich eine Übernachtung in Bordeaux gebucht. Das Fahren von langen Strecken bin ich aus beruflichen Gründen gewohnt. Bis Bordeaux sind es ca. 1.300 km, die locker zu bewältigen wären, wenn das bekloppte Navi eines deutschen Automobilherstellers ordentliche Strecken wählen würde. Straßen, die lt. Navi da sein sollten, hat man vergessen zu bauen, dafür sind Straßen vorhanden, die das Navi nicht kennt. Außerdem bin ich bei anderen Gelegenheiten über Aachen nach Paris gefahren.
    Das Navi schickt mich jedoch diesmal über Maastricht; da ist dann auch erst mal Schluss. Maastricht bekommt neue Straßen, Tunnel und Brücken, und ich stehe mittendrin. Ab jetzt hinterfrage ich jeden Routenvorschlag und fahre da lang, wo ich will. So erreiche ich ohne weitere Probleme zunächst Paris und am Abend Bordeaux.
    Das Hotel liegt in einem Industriegebiet, direkt an der Autobahn. Von außen sieht es etwas gruselig aus. Dreckiger Beton ziert die Front des zweistöckigen Gebäudes. Drinnen ist es jedoch sehr nett und hochwertig.
    Das Restaurant überrascht mich am meisten. Service und Qualität würde ich in Deutschland nur in einer Metropole erwarten. Ganz sicher aber nicht in einem Industriegebiet.
    Ich gehe früh auf mein Zimmer , schaue noch französisches Fernsehen, verstehe nix und merke, wie eine erwartungsvolle Anspannung in mir arbeitet.
    Am nächsten Morgen steige ich das erste Mal in meine Wanderklamotten und gehe zum Frühstück. Camino, ich kann dich schon fühlen. Erwartungsvolle Aufregung macht sich weiter in mir breit.
    Nach dem Frühstück stehe ich zum Auschecken, mit meinem Rucksack auf dem Rücken, an der Rezeption und komme mir mit dem Ding ziemlich albern vor. Bin ja noch nie mit einem Rucksack unter fremden Menschen gewesen. Vermutlich denkt die Dame an der Rezeption: Schon wieder so einer von denen!
    Bis Bayonne fahre ich auf der Autobahn, nun geht es über eine Landstraße durch das Pyrenäenvorland. Der Himmel ist bedeckt, das Thermometer zeigt 16°C. Meine Blicke wandern, dort, wo es möglich ist, immer wieder neugierig in Richtung Berge. Die Gegend erinnert an Deutsche Mittelgebirge und weniger an das Alpenvorland.
    Na ch zweieinhalb Stunden Fahrtzeit erreiche ich SJPDP und gebe den Wagen an der Garage des Renault-Händlers ab.
    Hier entledige ich mich meiner restlichen Zivilklamotten und verwandelte mich in einen Vorzeigewanderer. Beim Zuklappen des Kofferraums werfe ich noch einen Blick auf meinen „Not-Koffer“. Dieser enthält meine gängigen Freizeitklamotten für den Fall, dass sich die Idee, mit zwei Hosen, zwei T-Shirts, etwas Unterwäsche, zwei Paar Socken, einem Pullover, Regenjacke und Wanderstiefeln Spanien erobern zu wollen, einfach nur als doof herausstellt. Ich übernachte auch gerne mal in guten Hotels. Ob ich hier mit einfachen bis einfachsten Hotels oder Hostals klarkomme, weiß ich jetzt noch nicht. Plan B wäre also, abzubrechen und weiter nach Südspanien zu fahren, um dort den üblichen Urlaub am Pool zu machen. Auch wenn das jetzt wirklich nicht mein Ding wäre.
    So viel sei verraten: Es klappte bestens mit dem Camino!
    Die Straße , die vor der Renault-Garage verläuft, ist genau die von Google maps. Ich danke dir, liebe Technik!
    I ch marschiere in Richtung überfüllter Innenstadt, entdecke, wiederum dank moderner Technik, schnell das schon von Google maps bekannte Hotel und checke ein. Bin schon um ca. 11 Uhr da, kann aber dennoch direkt auf mein Zimmer. Einchecken wäre eigentlich erst um 14 Uhr möglich gewesen. Auspacken und Orientieren. Was nun? Meine Wanderschaft soll ja eigentlich erst morgen losgehen. So lautet der Plan.
    Die erste Etappe verläuft über 25 km von SJPDP nach Roncesvalles. Sie überquert einen Bergkamm in einer Höhe von ca. 1.430m. Das riecht für mich nach ordentlicher Anstrengung. Ich habe eine geniale Idee: Ich werde meine
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