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Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft

Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft

Titel: Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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Dinge eine Übung in Zurückhaltung. Damit ist gemeint, nicht auf alles, was wir wahrnehmen, auf irgendeine Art und Weise zu reagieren. Wenn Sie also stolze Gedanken oder Worte des Machtkampfs bemerken, geht es weder darum, sie wegzudrängen, noch, sie weiter ausufern zu lassen. Was zählt, ist, Klarheit über die Abläufe unserer Gedanken, Gefühle, Tendenzen und Handlungen zu gewinnen und ihnen dann nicht mehr weiter zu folgen. Durch diese Bestandsaufnahme sensibilisieren Sie sich für Schlüsselsätze, sodass Sie frühzeitiger wahrnehmen können, in welcher Schiene Sie gerade laufen. Dann haben Sie die Möglichkeit, sich neu auszurichten und Gegenmittel anzuwenden.
    Erinnerung an die Buddhanatur
    Ein Gegenmittel für Stolz besteht darin, sich daran zu erinnern, dass wir alle die Buddhanatur in uns haben. Uns allen ist gemeinsam, dass wir Freud und Leid erfahren, voller Emotionen sind und doch einfach nur glücklich sein wollen. Niemand ist besser oder schlechter, es ist nur unser eigener Geist, der sich gerade mal wieder Fantasien hingibt, die uns unsere eigene Großartigkeit vorgaukeln und unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit vollkommen verzerren.
    Übung in Mitgefühl
    Stolz ist immer ein Zeichen für »Ich-bin-wichtig!«. Wenn wir Mitgefühl entwickeln, können wir von unserem Ichpodest herabsteigen und uns auf die gleiche Höhe mit dem anderen begeben. Zusätzlich zu unserer Buddhanatur verbindet uns, dass wir alle die gleichen Gefüh-le, Schmerzen und Schwierigkeiten teilen. Mitgefühl zu entwickeln, bedeutet, sich von diesen Schmerzen, die wir alle empfinden, berühren zu lassen. Schauen Sie Ihrem Partner ins Gesicht. Können Sie erkennen, was ihn bewegt? Tauschen Sie innerlich die Plätze – wie fühlt es sich an, kritisiert und herabgesetzt zu werden? Spüren Sie den Schmerz der Einsamkeit, der Demütigung und des Getrenntseins?
    »Großes Mitgefühl ist wie ein wunscherfüllender Edelstein. Es erfüllt die eigenen Hoffnungen und die der anderen.«
    [ Shakbar | tibetischer Meditationsmeister ]
    Ich kann mich noch lebhaft daran erinnern, wie verzweifelt ich mich nach einer langen Periode zermürbenden Wettstreits mit meinem Partner fühlte. Es ging die ganze Zeit nur noch darum, wer von uns beiden besser oder schlechter wäre. Ich fühlte mich so abgetrennt von ihm und meinem ganzen sozialen Umfeld, aber auch so wenig wahrgenommen, so alleine, obwohl ich dauernd versuchte, durch das Aufspielen all meiner Talente und meiner Intelligenz anerkannt und geliebt zu werden. Irgendwie war mir die Liebe für meinen Partner auf diesem Weg schleichend abhandengekommen, ohne dass es mir bewusst gewesen wäre. Bis er mir gestand, dass er sich vollkommen leer fühlte und kein Gefühl mehr für mich finden könnte. Erst spürte ich nur eine leise Traurigkeit, doch als plötzlich Tränen über seine Wangen rannen, brach mein Kokon auf, und ich weinte wegen seines Schmerzes, den ich deutlich fühlte. So saßen wir weinend voreinander. Später sprachen wir darüber, was geschehen war, und erfuhren, dass es uns beiden gleich ergangen war: Wir hatten beide geweint, weil wir den Schmerz des anderen gespürt hatten. Durch das Mitgefühl füreinander waren wir wieder auf einer Ebene angekommen. Und wir erkannten, dass unsere Liebe immer da gewesen war – wir hatten sie nur durch unseren »Ich-bin-wichtig«-Stolz verdeckt.
Das Lojong-Geistestraining
    Wenn uns der Stolz gepackt hat, wollen wir möglichst immer siegreich sein und bekommen davon nicht genug. Das Lojong-Geistestraining dreht dieses Bestreben mit dem Merksatz »Sieg den anderen, Verlust zu mir« vollkommen um. Was paradox klingen mag, weil es unserem normalen Bestreben widerspricht, ist in der Anwendung sehr effektiv.
    Stolz nährt sich vom Siegen und dem Bestreben nach noch mehr Gewinn. Es ist eine Tendenz, die wir bestens trainiert haben und die uns doch nur Unglück beschert. Beginnen wir aber, anderen Glück zu wünschen und dass sie erfolgreich sein mögen, bewegen wir uns von unserer Egozentriertheit weg, hin zum Wohl anderer. Wir beginnen, uns mehr für unseren Partner zu interessieren, und wollen, dass es ihm gut geht. Damit entwickeln wir eine neue Gewohnheit: Offenheit und Großzügigkeit bestimmen von nun an unser Leben. Das alte Anspruchsdenken des »Alles-für-mich-haben-Wollens«, der Kleinlichkeit und des Stolzes – all das, was uns von unserem Partner getrennt hat – bildet sich dagegen zurück.
    Durch diese neue Gewöhnung im Denken und Handeln
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