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Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft

Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft

Titel: Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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Sie sich die Achtsamkeit und die innere Haltung dieser Übung auch in Ihrem Alltag. Das wird auf Dauer eine neue geistige Gewohnheit schaffen, die Sie ganz automatisch immer leichter Abstand von irgendwelchen Gedanken gewinnen lässt und die Neigung zu Aufschaukelungsprozessen auch in anderen quälenden Situationen spürbar reduziert.
Herausforderung Machtspiele und Konkurrenzkämpfe
    Wettbewerb, Macht- und Konkurrenzkämpfe sind nicht nur im Job, sondern auch in einer Liebesbeziehung gang und gäbe. Zwar teilen wir uns mehr oder weniger die Hausarbeit, doch statt es in offener Großzügigkeit zu tun und dankbar zu sein, dass der andere seinen Anteil in der bestmöglichen Weise erledigt, fällt unser Blick auf das, was nicht perfekt läuft. Und schon werden dem Partner die vergessenen Socken, die herumstehende Tasse oder die Zahnpastaflecken im Waschbecken unter die Nase gerieben. Wir liefern uns Wortgefechte, in denen es weniger um Fakten geht, sondern vielmehr darum, wer von uns beiden recht hat. Gemeinsame Kinder müssen herhalten, damit sich die Eltern gegenseitig beweisen können, wer besser mit ihnen umzugehen versteht, beliebter, lustiger oder kreativer ist. Ich werde nie vergessen, wie sich eine Bekannte benahm, als ihr Mann versuchte, seinem Sohn die Windeln zu wechseln, und sich dabei nicht ganz so geschickt anstellte. Prompt zog sie scharf die Luft ein, riss ihm die Puderdose mit den Worten »Doch nicht so!« aus der Hand, schob ihn unwirsch zur Seite und demonstrierte ihm, wie man es »richtig« macht. Dass der Vater daraufhin nicht mehr sehr motiviert war, seinen Sohn zu wickeln, konnte ich gut verstehen.
Beziehungskiller Stolz und Überheblichkeit
    Solches Verhalten basiert auf dem inneren Geistesgift des Stolzes, der sich in Machtverhalten und Überheblichkeit zeigt. Mit Stolz ist das egozentrische übersteigerte Selbstwertgefühl gemeint, das uns verleitet, uns für klüger und besser als die anderen zu halten. Wenn uns etwas besonders gut gelungen ist, empfinden wir dennoch keine echte Freude. Wer stolz ist, lässt sich feiern – wer Freude über etwas empfindet, feiert mit anderen zusammen. Stolz lässt uns einsam werden, da wir uns durch unsere Besserwisserei von anderen distanzieren und nur ihre Fehler sehen anstatt ihre Qualitäten. Stolz ist das Verhaftetsein an der eigenen vermeintlichen Großartigkeit. Schauen wir allerdings genauer hin, versteckt sich hinter dem Stolz ein tief empfundenes Minderwertigkeitsgefühl.
    Warum sonst müssen wir anderen ständig zeigen und beweisen, wie großartig wir sind, und werden wütend, wenn wir nicht bestätigt werden? Warum sonst sind wir so bestrebt, beim anderen eher die Fehler zu sehen und gleichzeitig unsere Stärken hervorzuheben? Dieses aggressive Machtverhalten ist ein Anzeichen von Festhalten: Wir halten an uns, unserem Selbstbild, unserem Ego-Konzept fest. Und damit wir uns besser fühlen, erniedrigen wir andere und kommen uns dadurch stärker, großartiger und anerkannter vor.
    Dieser Wettstreit um Macht erzeugt schließlich ein Gefälle in der Beziehung, sodass es einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Gefangen in diesem zermürbenden Spiel, das uns gar nicht als solches auffällt, weil wir es für normal halten, entsteht nicht nur in der Beziehung, sondern auch in unserem gesamten sozialen Umfeld viel Leid. Wir fühlen uns einsam und abgeschnitten, anfänglich liebevolle Gefühle schlagen um in Angst und Ärger. Freunde fühlen sich zunehmend unwohl in unserer Gegenwart und beginnen, uns zu meiden. Unsere Begegnungen mit anderen wirken gekünstelt, steif und distanziert, weil wir permanent damit beschäftigt sind, abzuchecken, ob der andere nicht doch ein bisschen mehr im Recht ist, klügere Dinge von sich gibt, attraktiver aussieht, liebesfähiger ist ...
Hilfsmittel Achtsamkeit
    Um unseren Stolz zu erkennen, brauchen wir eine wache Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, uns mit diesem Persönlichkeitsanteil auseinanderzusetzen. Sie haben bereits im Verlauf dieses Buches Ihre achtsame Selbstbeobachtung geschärft, sodass es Ihnen leichtfallen wird, Ihrem Stolz auf die Schliche zu kommen. Beobachten Sie sich eine Woche lang und ertappen Sie sich selbst dabei, wie Sie mit Ihrem Partner in Wettstreit treten, ihn belehren oder erziehen wollen. Welche Schlüsselsätze und Gedanken sind damit verbunden? Beobachten Sie sich mit einer interessierten inneren Haltung, ohne jedoch irgendetwas zu verändern. Warum? Achtsamkeit ist neben dem Erkennen der
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