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Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft

Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft

Titel: Buddhas Anleitung für eine glückliche Partnerschaft
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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wollen.
    Unser Glück, das wir an vergänglichen Dingen festmachen, über die wir uns meist auch noch definieren ( siehe [→] ), ist daher immer nur ein vorübergehender Zustand und schlägt ganz schnell wieder um in Schmerz und Leid. Zwar erfahren wir eine gewisse kurzfristige Erleichterung oder Zufriedenheit, wenn wir etwas im Außen verändern, doch dies ist nie von Dauer.
    »Wir versuchen, uns die Dinge zurechtzulegen und dem Geschehen immer einen Schritt voraus zu sein, statt zu spüren, wie die Dinge wirklich sind.«
    [ Jon Kabat-Zinn | amerikanischer Meditationslehrer ]
Hindernisse des Glücks
    Die buddhistische Psychologie benennt konkret fünf geistige Hindernisse, die es uns schwer machen, unser Leben und unsere Beziehungen in Glück und Leichtigkeit zu leben. Es sind die geistigen Tendenzen Zweifel, Unruhe, Trägheit, Gier und Ablehnung. Sie zeigen sich beispielsweise dadurch, dass wir daran zweifeln, ob unser Partner wirklich unser Vertrauen verdient. Oder dass wir nicht wirklich »Ja« zu ihm sagen wollen und voller Unruhe nach einem möglicherweise besser geeigneten Kandidaten Ausschau halten. Statt uns aktiv um Konfliktlösung oder gemeinsame Aktivitäten zu bemühen, hängen wir träge vor dem Fernseher oder geben dem starken Verlangen nach einem Abenteuer außerhalb unserer Beziehung nach. Fordert unser Partner, dass wir unser Verhalten ändern oder zumindest mit ihm darüber reden, reagieren wir mit deutlichem Unmut.
    Solange uns diese geistigen Hindernisse nicht bewusst sind, schaden wir uns zwangsläufig selbst und behindern jeden Entwicklungsprozess. Jedes dieser Hindernisse kann in eine treibende Kraft umgewandelt werden – vorausgesetzt, wir erkennen es in der jeweiligen Situation und sind uns seiner bewusst. Erst dann können wir uns entscheiden, Gegenmaßnahmen zu ergreifen – wie, erfahren Sie in Kapitel 2 [→] .
Anhaftung und Ablehnung
    Um so schnell wie möglich wieder in einen Glückszustand zurückzugelangen, springen wir auf alles an, was uns angenehm erscheint, versuchen es zu bekommen und festzuhalten. In der buddhistischen Psychologie nennt man das Anhaftung. Wenn jedoch etwas Schmerz oder Leid verspricht, tun wir alles dafür, um es uns möglichst vom Leib zu halten oder es aus unserem Leben zu verbannen. Die buddhistische Psychologie nennt das schlicht Ablehnung.
    Doch die Wirklichkeit ist kein Wunschkonzert: Wir bekommen, was wir nicht haben wollen. Wir wollen, was wir nicht bekommen können, und haben wir etwas, das uns wichtig ist, können wir es nicht dauerhaft halten. Das macht unser Glück zu einer ziemlich zerbrechlichen Angelegenheit. Ständig schwanken wir von einem Zustand in den anderen. Das gilt für alles im Leben, und natürlich auch für die Partnerschaft ( siehe [→] ). Da haben wir endlich den Mann oder die Frau unseres Lebens kennengelernt, sind ganz hin und weg vor Glück, und schon machen wir uns Sorgen, ob er oder sie bei uns bleibt. Besitzansprüche, Verlustangst und Eifersucht treten auf den Plan. Unsere Freude, unser Glück sind dahin und damit auch all unsere Gelassenheit. In dem Versuch, unser Glück zu sichern, benehmen wir uns meist sehr egoistisch und destruktiv. So lösen wir eine Kette von Reaktionen und Gegenreaktionen aus und verstricken uns in einem Knäuel von Ursache und Wirkung, das uns in einem endlosen Kreislauf aus Leid gefangen hält. Wir schreien herum, knallen Türen, doch besser geht es uns dabei nicht. Stattdessen verhärten sich die Fronten immer mehr, und wir erleben eine Flut schmerzhafter Gefühle wie Angst, Wut, Hass und Verzweiflung.
    Leiden übt auf uns paradoxerweise eine große Faszination aus. Wir haben eine Schwäche für Dramen und Thriller. Warum sonst kauen wir immer und immer wieder quälende Situationen durch, die schon lange erledigt sind? Statt uns zu freuen, dass schmerzvolle Erfahrungen vorbei sind, und das Jetzt zu genießen, bleiben wir am vergangenen Leid kleben und beschweren damit den Augenblick.
    Weisheitsgeschichte
    Ein Meister sprach zu seinem Schüler: »Der Hauptgrund, warum viele Menschen so unglücklich sind, ist, dass sie eine erstaunliche und offensichtliche Befriedigung aus ihren Leiden erlangen. Als ich auf einer nächtlichen Bahnfahrt im Liegewagen schlief, war es mir gänzlich unmöglich einzuschlafen, da ein Mitpassagier dauernd ›Ich bin so durstig …!‹ stöhnte. Da gab ich ihm etwas zu trinken, und der Mann trank dankbar. Doch kaum lagen wir alle wieder in unseren Betten, hörte ich ihn
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