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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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Die Aufgabe, die ich mir selbst gestellt habe, ist erfüllt, denn die Alten sind zu Thaur-Angoth zurückgekehrt. Nun dürfen wir nicht länger zögern – das Tor muss geschlossen werden.«
    »Aber wenn du durch dieses Tor gehst«, sagte Danira, »wirst dann auch du zu Thaur-Angoth zurückkehren?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Grimstan. »Doch wenn es wahr ist, dass die Liebe stärker ist als Thaur-Angoths Macht, dann wird mein Geist den Weg finden zu der Frau, die mich gelehrt hat zu lieben.«
    »Und was wird mit mir geschehen?«, fragte Timon. »Ist denn mein Geist für immer an diese Welt gebunden?«
    »Es ist ein starker Zauber, der deine Seele an diese Welt gebunden hat. Aber auch er ist nicht stärker als die Liebe. Meine Liebe zu Cara hat mich befreit aus Thaur-Angoths Hand, die mich erschaffen hat. Goldschuppes Liebe zu Selina und Danira hat ihm geholfen, den Bannzauber der Alten zu überwinden. Wenn deine Seele einst in Liebe zu einer anderen Seele entflammt, dann wird sie vielleicht das Band verbrennen, das durch die Magie des Blauen Steins geknüpft wurde. Das Band, das deine Seele nun an diese Welt bindet. Und vielleicht wird der blaue Kristall vergehen, wenn du ihn benutzt, um das Tor zu verschließen. Deine Seele wird ihren Weg finden. Nun ist die Zeit des Abschieds. Lebe wohl, Loridan, mein Freund, und auch du, Timon. Und du, Danira – ich danke dir, denn nur durch dich habe ich die Kraft gefunden, diesen Kampf zu Ende zu führen.«
    »Lebe wohl, Grimstan.« Danira trat auf den Dämon zu und umarmte ihn. Sie fühlte die Kälte und den Schmerz, den die Berührung des fremdartigen Körpers verursachte, doch sie lockerte ihre Umarmung erst, als Grimstan sich behutsam von ihr löste.
    »Lebt wohl«, sagte er und trat eilig in das wirbelnde Leuchten, das immer noch das Zentrum des Kreises erfüllte. »Und grüßt Ylee von mir.«
    Tränen standen in Daniras Augen, und sie lehnte sich an Loridans Schulter, als die Silhouette des Dämons sich in dem glitzernden Licht auflöste.
    ***

Epilog
    Als die Gefährten aus der Felsenhalle zurückkehrten, fanden sie eine große Zahl von Menschen, die durch die Trümmer von Car-Angoth irrten, viele von ihnen verwundet, doch alle mit einem Funkeln der Hoffnung in ihren Augen. Sie spürten, dass ein Schatten von dieser Welt verschwunden war, denn Eril-Firion leuchtete wieder heller als in vielen Wochen zuvor. Eril-Angoth war geschwunden in seiner Helligkeit, auch wenn die Bosheit, die in dem roten Funkeln lag, unvermindert erschien.
    Tirandor war unter den Überlebenden, und seiner unermüdlichen Arbeit verdankten viele Verwundete ihr Leben. Dennoch waren viele Menschen in dem letzten Kampf gestorben, und viele Zerstörungen waren geschehen. Der rote Kristall und der blaue Kristall, Bruchstücke der Dimensionssteine, die einst in der Katastrophe von Car-Lanadhon entstanden waren, hatten erneut ihre Macht entfaltet. Nicht nur der Beschwörungskreis war zerstört, auch die fünf Runen waren in den freigesetzten Kräften dahingeschmolzen. Die Vernichtung war so gewaltig, dass ein Teil der Höhle einstürzte und die leblosen Körper von Jandaldon und Grimstan unter sich begrub. Die Menschen, die später nach den Opfern der Schlacht suchten, fanden ihre Leichen, doch sie fanden keine Spur von Zhor.
    Der König sandte Boten nach Westen und Osten, um von dem Sieg über das Böse zu künden, während er selbst und die meisten seiner Männer an dem Ort der Schlacht verblieben, solange die Verwundeten zu schwach für die Rückreise waren. Goldschuppe blieb bei ihnen für einige Zeit, denn auch er hatte Wunden erlitten, die heilen mussten. Seine Nähe gab den Menschen Zuversicht, und tatsächlich zeigte sich kein Dämon in all der Zeit, die sie in der Stadt verbrachten, und auch Zhor blieb verschwunden.
    Die Nachricht vom Sieg in Car-Angoth erreichte Car-Osidia zehn Tage nach der Schlacht. Königin Jeslyn ließ sich nicht davon abbringen, selbst die gefährliche Reise in die Stadt des Bösen anzutreten, gemeinsam mit den Truppen, die Versorgungsgüter und Heilmittel zu den Überlebenden brachten. Sie sehnte sich danach, Calidor wiederzusehen und auch die Männer, die in ihrem Namen in diesen Kampf gezogen waren. Ylee begleitete die Königin voller Sorge, denn die Gesandten hatten keine Nachrichten von Grimstan und den Bewahrern gebracht. Noch während sie auf dieser Reise waren, trafen sie Boten, die Berichte von Gweregons Tod brachten. Die Königin nahm die Nachricht ohne eine
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