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Brüder der Drachen

Brüder der Drachen

Titel: Brüder der Drachen
Autoren: Bernhard Weissbecker
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gleichzeitig erwachte eine Kraft in ihr, die stärker war als die des Dämons. Sie blickte in die Augen ihres Gegners, und gleichzeitig lockerte sich dessen Griff, während er einen Schritt zurückwich. Im gleichen Augenblick fiel Grimstan mit wildem Zorn auf Daniras Gegner nieder und zerriss dessen Kehle mit seinen schrecklichen Zähnen.
    Dann plötzlich breitete sich eine Welle der Angst und der Überraschung durch die Reihe der Dämonen aus, und die Gefährten sahen, dass am Rand der Höhle eine Gestalt erschienen war, die von einem schwachen Licht erleuchtet zu sein schien. Während der Engel auf die Mitte der Höhle zuschritt, wichen die Dämonen hastig vor ihm zurück. Auch die Menschen, die in der Höhle standen, verfielen in eine ehrfurchtsvolle Starre, als sie die Natur des überirdisch schönen Wesens erkannten. Navaris ließ sich auf ein Knie sinken, seine Hände auf sein Schwert gestützt, und seine Ritter taten es ihm gleich. Auch Loridan und Eldilion knieten am Boden, doch sie hatten sich über Herubald gebeugt, der aus einer Kopfwunde blutete. Der Engel ging unbeirrt an den Dämonen vorüber, bis er den Ort erreichte, wo Daniras Rune immer noch am Boden lag. Er hob sie auf und ging mit ihr zu dem Mädchen.
    »Es freut mich, dich wiederzusehen«, sagte er.
    »Ich … ich freue mich auch.« Danira stammelte unsicher. »Du hast gesagt, du würdest nicht kämpfen. Aber trotzdem hast du die Dämonen in die Flucht geschlagen.«
    »Ich habe sie nicht geschlagen. Sie haben sich selbst besiegt durch die Angst, die sie vor Firions Macht empfinden. Nimm nun deine Rune – du wirst sie benötigen.«
    »Und was wirst du nun tun?«, fragte Danira.
    »Ich werde zurückkehren zu Firion, denn das ist der Ort, an den ich gehöre.«
    Die Gefährten betrachteten fasziniert den Engel, der sich nicht um die Horde der Dämonen kümmerte, die nur wenige Schritte von ihnen entfernt lauerten. Angst und Zweifel lagen in den rot glühenden Augen der finsteren Wesen, als sie immer weiter vor dem Engel zurückwichen. Mit einem Lächeln wandte der Engel sich Jandaldon zu, und er legte eine Hand auf dessen Schulter.
    »Du hast deinen Weg gefunden, wie ich sehe. Keine Schuld liegt nun mehr auf dir, und du wirst deinen Frieden finden.«
    Auch vor Grimstan blieb der Engel eine Weile stehen, und die riesige finstere Gestalt blickte in die Augen des überirdisch schönen Wesens. Kein Wort wurde gesprochen, bis der Dämon nach kurzer Zeit seine Augen schloss und den Kopf senkte. Ein Lächeln lag auf den Lippen des Engels, als er mit seiner Hand Grimstans Schulter berührte. Nun trat der Engel an den Rand des Beschwörungskreises heran, wo er innehielt und den Gefährten erwartungsvoll entgegenblickte.
    »Es ist Zeit«, sagte er. »Die letzte Prüfung steht euch bevor.«
    Die fünf Reinen formierten sich erneut um das leuchtende Pentagramm. Immer noch standen dort die fünf Alten, scheinbar unbeteiligt an den Ereignissen, die sich in der Höhle abspielten. Sie hatten sich wieder dem Inneren des Beschwörungskreises zugewandt, in dem immer noch der leuchtende Strudel rotierte. Schweiß stand auf Angbolds Stirn, als er sich noch einmal zu Grimstan umwandte.
    »Ein Drache und ein Engel«, sagte er. »Ihr habt also doch mehr zu bieten, als ich erwartet hätte, trotzdem wird euer Plan scheitern. Ihr Narren! Gleich wird der Strudel ein neues Tor öffnen, direkt ins Verlies, in dem der Dunkle Herr auf seine Befreiung wartet. Und Zhor wird die Prophezeiung erfüllen, die vor langer Zeit verkündet wurde. Drachenfeuer soll die Kette schmelzen, die Thaur-Angoth in sein Verlies bindet.«
    »Dazu wird es nicht kommen.« Timons Stimme klang entschlossen. Der Verband um seinen Kopf war verrutscht, und an seiner Schläfe war die Wunde zu sehen, die die Klaue des Dämons ihm am Tag zuvor zugefügt hatte. Erneut flammten die Runen auf und bildeten ein helles Fünfeck, das das Pentagramm der Alten umschloss. Dann bewegten sich die Auserwählten nach vorne, ließen ihren Ring immer enger werden. Auch die restlichen Alten, die ihre Konzentration immer noch auf das Innere des Kreises gelenkt hatten, wandten sich nun ihren Gegnern zu. Dort im Zentrum, wo der mächtigste der Dimensionssteine leuchtete, hatte sich wieder ein glühender Wirbel gebildet. Und in diesem Strudel aus Schatten und Licht war ein furchtbares Gesicht entstanden, das sich immer mehr verdichtete. Doch nun drängte die Macht der Runen die Alten weiter zurück in das Innere des Kreises. Auf
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