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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht
Autoren: Penny Jordan
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Gesetze achten. Welche Gemeinde würde solch eine Art offenes Gefängnis in ihrer Mitte begrüßen?“ Sie machte eine kurze Pause.
    „Adam ist es in seiner ruhigen Art gelungen, uns umzustimmen. Er hat uns klargemacht, dass wir die Pflicht haben, diesen jungen Menschen zu helfen. Er hat uns gezeigt, dass nicht nur sie, sondern auch wir davon profitieren, wenn die Täter ihre Strafe nicht nur abbüßen. Broughton House wird ein Ort sein, wo sie einen Beruf erlernen werden, mit dem sie später ihren Lebensunterhalt verdienen können. Gleichzeitig sollen sie die notwendigen seelischen und sozialen Grundlagen erhalten, um sich wieder in unsere Gesellschaft zu integrieren.
    Nicht durch Ausgrenzung, sondern durch unser Beispiel helfen wir ihnen, hat Adam gesagt. Ich weiß, dass einige von Ihnen immer noch Zweifel hegen und insgeheim hoffen, dass er scheitern wird. Doch glücklicherweise wird deren Anzahl täglich geringer. Adam hofft gewiss, dass er nicht nur die jungen Straftäter bekehren kann, sondern auch unsere ‚ungläubigen Thomase‘.
    Adam ist ein äußerst bescheidener Mann, einer, den unsere Presseleute als ‚wenig ergiebig‘ bezeichnen würden. Doch wer ihn die letzten Monate beobachtet hat, kann keinen Zweifel daran haben, dass er entschlossen und zielbewusst vorgeht und bereit ist, Berge zu versetzen, wenn es zur Erreichung seiner Ziele erforderlich ist.
    Ich werde Adam jetzt nicht bitten, das Wort an uns zu richten. Sicher wird er uns bei der offiziellen Eröffnung von Broughton House im nächsten Monat eine Menge zu sagen haben. Heute möchte ich ihm nur in unser aller Namen danken, dass er unsere Augen für die Bedürfnisse anderer geöffnet und uns gelehrt hat, dass unsere Angst vor dem Nächsten und seiner potenziellen Gewalt zerstörerischer und gefährlicher sein kann als unser Abscheu vor ihm.
    Adam …“ Sie lächelte ihm aufmunternd zu.
    Fern ließ Adams Hand los und sah zu, wie er zum Podium schritt. Wo waren sie geblieben, seine Verleumder, all jene, die gewettert hatten, er hätte den Verstand verloren, solch einen Plan auch nur vorzuschlagen? Er werde mit seinen unausgegorenen Ideen die ganze Gemeinde zerstören.
    Nun, einer war gewiss noch da.
    Ferns Lächeln erstarb, als sie zu Nick hinübersah. Trotz seines Armani-Anzugs, trotz all des Geldes, das Venice in seinen Wahlkampf gesteckt hatte, trotz der Tatsache, dass er jetzt alles hatte, was er wollte, machte er einen unglücklichen, verbitterten Eindruck. Armer Nick. Er tat ihr beinahe leid.

    „Das kann er doch nicht tun!“, schimpfte Nick, während Adam das Podium bestieg. „Damit lasse ich ihn oder diese dumme Kuh von Jennifer Bowers nicht durchkommen. Ich bin der Abgeordnete, nicht er. Er ist nichts – gar nichts. Nur der Ratsherr einer Kleinstadt. Ich werde …“
    „Du wirst überhaupt nichts tun“, forderte Venice ihren Mann auf und hielt seinen Arm fest. „Mach dich nicht lächerlicher als nötig, Nick. Peter und ich haben uns solche Mühe mit deinem Image gegeben. Verdirb jetzt nicht alles. Überlass Adam den kleinen Triumph. Wenn Broughton House erst eröffnet ist und seine kostbaren Bewohner sich in der Stadt herumtreiben …“
    „Du hast gesagt, Adam würde nicht wiedergewählt werden“, unterbrach Nick sie verbittert. „Und er bekäme niemals die Genehmigung für die Nutzung des Hauses als Rehabilitationszentrum. Du meintest …“
    „Ich habe gesagt, er würde nicht wiedergewählt, als wir noch davon ausgingen, dass er den Landsitz in einen Einkaufspark verwandeln wollte. Nachdem Adam sich jetzt den Mantel eines öffentlichen Wohltäters umgehängt hat, können wir nichts mehr gegen ihn ausrichten. Zumindest im Moment nicht.“ Sie sah ihren Mann an. „Meine Güte, hör auf, dir seinetwegen Sorgen zu machen, Nick. Wer ist Adam schon? Nur ein Stadtrat, wie du selber gesagt hast. Du hast erheblich Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel den Parteiapparat zu überzeugen, dass du das Zeug zu mehr als einem Abgeordneten in dir hast. Ich habe schon mit Peter darüber gesprochen. Wir werden nächsten Monat ein Essen geben. Nicht zu früh in der Saison, der Zeitpunkt ist sehr wichtig. Peter kennt einige Leute, die er dafür gewinnen kann – ein oder zwei Adelige, außerdem einen ehemaligen Abgeordneten. Der alte Knabe ist zwar fast verblödet. Aber solch ein Gast macht immer Eindruck. Oh, da fällt mir ein: Ich muss nächste Woche ein paar Tage nach London, um mich von dem Fortgang der Arbeiten an unserem neuen Haus zu
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