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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht
Autoren: Penny Jordan
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Teenager herangewachsen ist und ihn stolz anstrahlt.

    „Da sind sie! Ich höre den Wagen!“, verkündete Tom aufgeregt. Er rannte die Treppe hinunter und öffnete die Tür genau in dem Moment, als Marcus vor dem Haus vorfuhr.
    Eleanor blickte ihrem Sohn nach, und ihre Nervosität legte sich ein wenig. Die Beifahrertür öffnete sich, und sie hielt unwillkürlich die Luft an.
    Das junge Mädchen, das ihr entgegensah, war nicht dasselbe, das weggefahren war. Nicht Feindseligkeit bemerkte sie in Vanessas Blick, nur unmerkliches Zögern und einen leichten Argwohn.
    Jetzt kam es auf sie an. „Behandle sie wie eine eigene Tochter“, hatte Jade ihr geraten.
    Eleanor verdrängte das Flattern in ihrem Bauch. Lächelnd eilte sie hinaus und blieb plötzlich stehen, weil Vanessa den Kopf drehte und etwas zu Tom sagte. „Oh Vanessa, dein schönes Haar!“, rief sie.
    Doch zu ihrer Erleichterung lachte ihre Stieftochter und warf ihrem Vater einen kurzen Blick zu.
    „Jade war sicher, dass es dir nicht gefallen würde“, sagte Vanessa und kam auf sie zu.
    „Das habe ich nicht gesagt“, antwortete Eleanor lächelnd. „Die Frisur sieht toll aus, sie steht dir sehr gut … Es ist nur … Sie macht dich so erwachsen.“
    „Das sagt sie nur, weil sie eine Mutter ist“, erklärte Gavin trocken. „Mütter sagen so etwas immer. Ich soll deswegen keinen neuen Trainingsanzug bekommen.“
    Vanessa und Eleanor sahen sich stumm an.
    „Dein Zimmer ist fertig“, erzählte Eleanor dem Mädchen. „Du hattest recht mit den Möbeln. Das Aquamarin sieht viel hübscher aus als das Pfirsichrosa. Möchtest du …“
    „Ich will dir erst mal den Fisch zeigen“, verkündete Gavin bestimmt.
    „Nanu? Bevor du gesehen hast, was ich dir mitgebracht habe?“, zog Vanessa ihn auf.

    Eine halbe Stunde später saßen sie gemeinsam in dem kleinen Wohnzimmer, das offiziell Eleanors Büro war. Doch obwohl sie den Fernseher daraus verbannt hatten, zog es die Familie immer wieder dorthin.
    „Das ist für dich“, sagte Vanessa beinahe zögernd und reichte Eleanor ein flaches, hübsch verpacktes Päckchen. „Jade hat mir beim Aussuchen geholfen.“
    Sie war so nervös, dass Eleanor am liebsten den Arm um das Mädchen gelegt und ihr versichert hätte, es spiele keine Rolle, was es wäre. Es würde ihr gefallen, weil es von ihr käme.
    Vorsichtig öffnete sie das Päckchen und kümmerte sich nicht um die Anfeuerungen ihrer Söhne, sich etwas mehr zu beeilen.
    Die beiden hatten ihre Geschenke schon bekommen: Gavin eine Baseballjacke und -kappe, Tom ein hübsches Lederalbum für seine Fotos. Sie waren sein neuestes Hobby. Auch das muss Vanessa aus seinen Briefen erfahren haben, stellte Eleanor fest, während sie das Papier über ihrem Geschenk zurückschob.
    Tränen verschleierten ihren Blick, als sie es betrachtete.
    „Was ist das denn?“, fragte Gavin neben ihr.
    „Gefällt es dir? Ich … Nun, ich dachte, du magst so etwas. Jade fand, es wäre zu sentimental. Es gab auch noch andere.“
    Eleanor schüttelte den Kopf. „Das ist entzückend, Vanessa … Es gefällt mir sehr.“ Ihre Lippen zitterten ein wenig, während sie das hübsche antike Sticktuch in dem Kirschholzrahmen betrachtete.
    Vor sehr langer Zeit hatten junge Finger ein wenig ungeschickt den Spruch: „Heimat ist, wo das Herz ist“, hineingestickt. Die Mutter, die es damals von ihrer Tochter geschenkt bekommen hatte, hätte sich nicht mehr darüber freuen können als Eleanor jetzt.
    „Das passt genau über den Kamin“, erklärte sie. „Danke, Vanessa.“
    Sie versuchte gar nicht erst, das Mädchen zu küssen. Dafür war es noch zu früh. Aber sie verbarg die Tränen nicht, die ihr in die Augen stiegen.
    „Ach ja, ich habe euch noch ein Poster mitgebracht“, sagte Vanessa zu ihren Stiefbrüdern und überreichte den beiden die Blätter.
    „Wenn ich mir vorstelle, dass ich mich richtig auf zu Hause gefreut habe …“, protestierte sie zehn Minuten später, als Tom und Gavin sich darüber stritten, wer ihr zeigen dürfte, was alles im Haus erledigt worden war.
    Eleanor freute sich, wie natürlich dem Mädchen das Wort „zu Hause“ über die Lippen gekommen war. „Ich bin sicher, Vanessa würde sich das Haus und den Garten lieber von ihrem Vater zeigen lassen“, sagte sie. „Habt ihr beiden denn keine Hausaufgaben zu machen?“
    „Nein, das geht schon in Ordnung“, meinte Vanessa gutmütig. „Tom und Gavin können mir gern alles zeigen. Dad vergisst am Ende noch den
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