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Broughton House - Haus der Sehnsucht

Broughton House - Haus der Sehnsucht

Titel: Broughton House - Haus der Sehnsucht
Autoren: Penny Jordan
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nicht“, hatte er leise, beinahe freundlich hinzugefügt. In dem Moment, wo er am wenigsten Grund dazu hatte, war Nick plötzlich nett geworden.
    Wie viele Männer hätten nach jenem Vorfall mit ihr verheiratet bleiben wollen? Sicher nur wenige. Die Untreue des Ehemannes war eine Sache, die der Ehefrau eine andere.
    „Du bist meine Frau“, hatte Nick gesagt, nachdem sie zusammengebrochen war und ihn gefragt hatte, weshalb er sich nicht von ihr trennen wollte. „Die Ehe gilt für das ganze Leben, Fern. Haben dir deine Eltern das nicht beigebracht?“
    Sie war seine Frau, und er wollte diese Ehe, wollte sie, brauchte sie. Woher kamen dann die Leere, diese fehlende Harmonie, all das Hässliche, das ihren Stolz und ihre Selbstachtung zerstörte?
    „Ich gehe duschen“, sagte Nick jetzt.
    Um den Geruch der anderen Frau abzuspülen? Wusste er nicht, dass es dafür längst zu spät war?
    Das Wasser kochte, und der Kessel schaltete sich automatisch aus. Adam hatte also vor, Broughton House zu kaufen – und zu heiraten. Obwohl Fern darauf vorbereitet war, raubte ihr der Schmerz beinahe den Atem.
    Adam ist mein Schwager, sonst nichts, ermahnte sie sich stumm. Mein Stiefschwager, mehr nicht. Weder jetzt noch früher oder irgendwann in der Zukunft

    Eleanor entdeckte die Anzeige in der Zeitschrift „Country Life“ im Wartezimmer ihres Zahnarztes. Das Foto fiel ihr zuerst ins Auge. Die Vorderseite des Hauses ging nach Süden und war an einem sonnigen Tag aufgenommen worden. Die Mauern waren in warmes goldenes Licht getaucht, und die Sonne spiegelte sich in den bleiverglasten Giebelfenstern.
    Das Haus wirkte solide und tröstlich, als böte es eine Zuflucht vor den Turbulenzen des Lebens.
    Zu Hause stellte Eleanor fest, dass sie die Zeitschrift instinktiv in ihre Handtasche gesteckt hatte.
    Später, als sie während einer besonders schwierigen spanischen Übersetzung eine Pause einlegte und eine Tasse Tee trank, blätterte sie erneut darin und hielt bei der halbseitigen Anzeige inne. Sie überflog den Text. Doch ihre eigentliche Aufmerksamkeit galt dem Foto, der Wärme, die das Haus ausstrahlte, der Sicherheit, der Zuflucht …
    Zuflucht … Dieses Wort drang wie ein Stachel in ihr Bewusstsein. Wozu brauchte sie eine Zuflucht? Sie führte eine glückliche zweite Ehe, war beruflich erfolgreich und hatte zwei wohlgeratene Söhne. Sie war einer der glücklichsten Menschen der Welt. Das sagten alle.

    „Es hat geklappt! Es hat geklappt!“, jubelte Zoe und machte sich aus Bens Armen los. Triumphierend drehte sie eine Pirouette und strahlte ihn an.
    Ben hielt sie fest und schüttelte den Kopf. „Freu dich nicht zu früh“, warnte er sie. „Dies ist nur der erste Schritt. Jetzt müssen wir beide Daumen drücken, dass wir das richtige Objekt für uns finden.“
    Er runzelte die Stirn mit jener Ernsthaftigkeit, die Zoe anfangs so attraktiv gefunden hatte und die sie jetzt manchmal nicht verstand. Weshalb fürchtete Ben ständig, dass das Leben einen neuen Schlag gegen sie vorbereitete? Weshalb konnte er ihre Freude nicht unbeschwert teilen?
    „Benedict Fräser, Restaurantbesitzer des Jahres“, verkündete sie und war nicht gewillt, sich ihre gute Laune von Ben verderben zu lassen. „Ich sehe das Bild schon vor mir: „Benedict Fräser, erfolgreich unterstützt von seiner entzückenden, äußerst tüchtigen Geschäftspartnerin Miss Zoe Clinton in ihrem Landgasthof … Ganz entschieden die Erfolgsstory des Jahres …“
    „Hör auf. Schließlich müssen wir unseren Landgasthof erst einmal finden“, gab Ben zu bedenken. „Zumindest unser Geldgeber muss es.“
    „Unser Geldgeber … Ich kann es immer noch nicht glauben. Und alles nur, weil du in letzter Minute eingesprungen bist und die Bewirtung bei der Hochzeit der Hargreaves übernommen hast.“
    „Was ich nie getan hätte, wenn du mich nicht gedrängt hättest“, antwortete Ben. „Den Erfolg habe ich ausschließlich dir zu verdanken.“
    „Unsinn“, widersprach Zoe entschlossen. „Wir haben es gemeinsam geschafft. Wir sind ein gutes Team, Ben. Auch im Bett“, fügte sie leise hinzu und warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
    Wie erwartet, wurde Ben bei ihrer Anspielung auf die sexuelle Seite ihrer Beziehung verlegen. Für einen so geschickten, einfühlsamen Liebhaber war er seltsam schüchtern und verkrampft, wenn sie auf Sex zu sprechen kam. Ob es an seiner Erziehung lag?
    Entschlossen schob Zoe den Gedanken beiseite, um sich die Freude an dem heutigen Tag nicht
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