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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
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Kopf gehauen«, sagte Maxwell scherzend. »Der ist einfach zu hart zum Kaputtkriegen.«
    Während Dominic lachte, blickte Meriel zu Kamal herüber, der auf der Brüstung stand und in die Dunkelheit hinabblickte. »Besteht die Möglichkeit, dass mein Onkel den Sturz in den Fluss überlebt haben könnte?«
    »Nein, überhaupt keine«, erwiderte der Inder nachdenklich. »Die Mühlen des Karma mahlen sehr langsam, aber sie mahlen sehr fein.«
    Das war wohl eine sehr freie Interpretation verschiedener heiliger Schriften, aber Meriel wollte ihn wichtigere Dinge fragen. »Ich habe mich heute Abend an alles erinnert, was in Alwari geschehen ist. Du warst dort, nicht wahr, Kamal?«
    Er wandte sich von dem Fluss ab und blickte sie aus unendlich tiefen Augen an. »Ich war einer der vielen Söhne des Maharadscha von Kanphar. Ich war kein Erbe, aber ein Offizier in der Armee meines Vaters. Manchmal ritt ich mit den Banditen mit, um zu gewährleisten, dass sie nicht zu viel Schaden anrichteten und sich nicht seinen Befehlen widersetzten.« Seine Stimme nahm einen leicht ironischen Tonfall an. »Das war eine sehr wichtige Stellung, voller Verantwortung. Man erwartete sehr viel von mir.«
    Leise ging Meriel auf ihn zu. »Wir sind uns also bei dem Massaker zum ersten Mal begegnet?«
    Kamais Gesicht nahm einen gepeinigten Ausdruck an. »Ich wusste, dass an diesem Abend etwas anders war. Ein Fanatiker hatte sich uns angeschlossen. Er sprach Urdu wie ein Einheimischer und verlangte, dass britisches Blut floss. Mir gefiel unser Auftrag nicht, aber ich erfüllte meinen Teil der Aufgabe - bis ich einen Schrei hörte. Ich blickte auf und sah auf dem Balkon über mir eine brennende Frau. Es war das Schrecklichste, was ich jemals gesehen habe.«
    »Hiral hat dich verflucht, nicht wahr?« Meriel hatte genug Hindi gelernt, um den Sinn des Aufschreis aus dem Mund ihres Kindermädchens zu verstehen.
    Er nickte. »Sie befahl mir, Sie zu retten, wenn mir meine Seele lieb war. Dann ließ sie Sie in meine Arme fallen. Sie wirkten mit Ihrem fliegenden Silberhaar zerbrechlich wie ein Vögelchen. Und während ich Sie hielt, hatte ich eine Eingebung, ich erfuhr von der Heiligkeit des Lebens. Zum ersten Mal begriff ich, welche Folgen die Gewalt in meinem Leben hatte.«
    Ein Bild kam ihr in den Sinn: Kamais erschreckter Gesichtsausdruck, das Licht des brennenden Palastes, das sich in seinen Augen spiegelte, während er sie sicher im Arm hielt. »Du hast mich also gerettet und in das Zenana gebracht.«
    Er breitete die Hände aus. »Ich wusste, dass Sie dort in Sicherheit sein würden. Trotz der Erkenntnis, nicht länger ein Krieger sein zu wollen, brauchte ich mehrere Monate, um mir darüber klar zu werden, dass ein anderes Leben unmöglich war, solange ich der Sohn meines Vaters war. Dann hörte ich, dass man Sie mit einem Prinz aus der Nachbarschaft verheiraten wollte. Ich suchte meinen Vater auf und schlug vor, Sie an die Engländer zurückzugeben, die ihm dafür sehr dankbar sein würden.«
    Meriel nickte, sie kannte den Rest der Geschichte. »Du kamst nach Cambay und wurdest gebeten, Mrs. Madison und mich nach England zu begleiten.« Ihr Onkel hatte Indien schon vor langer Zeit verlassen. Niemand im Fort wusste, dass Kamal bei dem Überfall dabei gewesen war. Er war einfach ein höflicher, wohlerzogener Inder gewesen, dem man vertrauen konnte. »Du warst ein Prinz und Mrs. Madison hielt dich für einen Haremsdiener.«
    »Dafür war ich sehr dankbar - dadurch konnte ich mich von meiner Vergangenheit trennen und einen Weg finden, Buße zu tun. Aber ein Menschenleben wird nicht ausreichen, alle Verbrechen zu sühnen, die ich begangen habe.« Er sah sie an. »Ich kann nicht erwarten, dass Sie mir vergeben, was ich während des Massakers getan habe, weil ich es mir selbst nicht vergeben kann.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie umarmte ihn. »Natürlich verzeihe ich dir, du warst doch meine Rettung.«
    Er drückte sie kurz.
    »Danke, kleine Blume.«
    Sie machte einen Schritt zurück und spürte, dass soeben eine Tür zu ihrer Vergangenheit geschlossen worden war. Jetzt verstand sie, wer sie war und warum sie der Mensch war, der sie war.
    Maxwell sagte nachdenklich: »Wie sehr es mir auch gefallen würde, aller Welt zu verkünden, was für ein schlechter Mensch Grahame war, so halte ich es doch für klüger, die Sache mit Diskretion zu behandeln und seinen Tod als Unfall erscheinen zu lassen.«
    Meriel erzitterte, als sie daran dachte, wie viel
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