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Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit

Titel: Bride Trilogie 01 - Bluete der Zaertlichkeit
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erinnert habe, der Streit, bei dem es um Babys ging. Er spielte sich zwischen meinem Vater und meinem Onkel ab, als wir in Cambay waren, ein paar Tage, bevor wir den Bezirk verlassen sollten.
    Ich ... ich glaube, mein Vater erzählte seinem Bruder, dass meine Mutter wieder schwanger war. Wenn sie einen Sohn bekommen hätte, dann wäre mein Onkel nicht mehr Erbe gewesen.«
    Dominic holte tief Luft. »Und deshalb war Grahame sehr wütend, obwohl diese Möglichkeit ja immer bestanden hatte?«
    Meriel rieb sich die Stirn. »Ich kam erst auf die Welt, nachdem meine Eltern schon viele Jahre verheiratet waren. Wieder waren Jahre verstrichen. Die Nachricht von einem weiteren Kind musste ein großer Schock für meinen Onkel gewesen sein. Er war völlig außer sich und schrie meinen Vater an. Er hatte sich Geld geliehen, hatte
    Schulden gemacht, weil er davon ausgegangen war, eines Tages viel Geld zu erben.
    Mein Vater entgegnete, er würde die Schulden bezahlen. Zum letzten Mal. Mein Onkel müsse lernen, mit dem auszukommen, was er habe. Grahame fluchte, dann entschuldigte er sich und sagte, er würde umsichtiger sein, da er nicht länger sicher sein konnte, den Titel eines Earl zu erben. Aber er war so wütend. Ich ... ich frage mich die ganze Zeit, ob er nicht etwas mit dem Massaker zu tun gehabt hat.«
    Dominic wollte gerade sagen, dass dies sehr unwahrscheinlich sei, als eine kalte Stimme durch die Nacht drang. »Du hast dich also erinnert. Das habe ich befürchtet, als du wieder angefangen hast zu sprechen.«
    Eine dunkle Gestalt erschien im Mondlicht. Es war Lord Grahame, der gerade die letzten Stufen hochstieg. Mit dem Stock in der Hand blieb er stehen und betrachtete Meriel nachdenklich. »Ich hatte angenommen, dass du in Alwari gestorben seist. Ich war ziemlich überrascht, als du wieder aufgetaucht bist. Aber solange du stumm und verrückt warst, konnte ich es mir leisten, dich leben zu lassen.« Abwesend spielte er mit dem Stock herum. »Es wäre wirklich besser für dich gewesen, wenn du stumm geblieben wärst.«
    In diesem kühlen, lässigen Tonfall lag eine Todesdrohung. Instinktiv ließ Dominic Meriel los und stellte sich zwischen sie und den Onkel. Er musste irgendwie Zeit gewinnen. »Haben wirklich Sie den Überfall geplant?«
    »Ich war Verbindungsoffizier zum Maharadscha von Kanphar«, erwiderte er ruhig. »Ich wusste, dass er eine inoffizielle Banditenarmee im Hinterland unterhielt. Ich traf eine Vereinbarung mit ihm. Er würde die Banditen nach Alwari schicken und ich würde mitkommen, um zu gewährleisten, dass die Sache ordentlich durchgeführt wurde. Die Banditen würden die Beute bekommen und ich machte dem Maharadscha gewisse Zusagen, was eine Vereinbarung anging, die mit Kanphar ausgehandelt worden war.« Seine Zähne schimmerten weiß in der
    Dunkelheit. »Eine zufrieden stellende Vereinbarung für alle Beteiligten.«
    »Mein Gott», rief Dominic überwältigt. »Sie haben Ihren eigenen Bruder und seine Frau ermordet! Wie viele Menschen mussten in Alwari sterben, damit Ihre Gier befriedigt werden konnte?«
    Grahame zuckte die Schultern. »So an die hundert. Die meisten waren Hindus, die glauben ohnehin, ihr Schicksal sei vorbestimmt. Ich war nur ein Instrument der Vorsehung. Ich selber habe mein Leben in die Hände des Schicksals gelegt, als ich in den Palast hineinritt. Ich bin geradewegs hindurchgeritten und auf der anderen Seite wieder herausgekommen. Dort war ich in Sicherheit.« Er lächelte ein wenig. »Ich war natürlich schon vorher in Alwari gewesen und kannte mich im Palast aus. Aber wenn die Götter gewollt hätten, dass ich sterbe, dann wäre ich im Palast verbrannt. Sie haben entschieden, mich am Leben zu lassen.«
    Mit einer schnellen Handbewegung schraubte er den oberen Teil des Stocks ab. Das verdammte Ding ließ sich in zwei Waffen zerteilen, in ein langes Schwert und einen kurzen, schweren Messingprügel.
    Meriel fauchte wie ein Wildkatze. Dominic nahm an, dass sie ihren Onkel angreifen wollte. Er griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie fest. Es war besser, wenn sie fortlief. Sie kannte sich in den Ruinen gut aus und mit genügend Vorsprung würde es ihr gelingen, dem Onkel zu entfliehen.
    Er machte einen Schritt auf Grahame zu. »Ich nehme an, Sie wollen uns beide umbringen. Sonst hätten Sie nicht so viel zugegeben. Aber zwei Morde werden doch Verdacht erregen.«
    »Nicht im Geringsten. Trotz Meriels scheinbarer Rückkehr zur Normalität weiß jeder, dass sie verrückt ist. Es
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