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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
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Tochter zu einem ausgiebigen Gähnen öffnete. »Ich bin hier, Katielein.«
    »Ist der Sturm vorbei?«
    »Ja. Möchtest du hinausschauen?«
    Katie kroch unter den Decken hervor und stellte sich auf das Bett, damit sie durch die Luke blicken konnte. »Wo sind wir?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Ich würde sagen, wir waren ungefähr zwei Tage südöstlich von Batavia, als der Taifun kam.« Sie strich die blonden Haare ihrer Tochter glatt, die sich während des Schlafes aus dem Zopf gelöst hatten. »Es gibt tausende und abertausende Inseln im Malaiischen Archipel — mehr als Sterne am Himmel. Manche Inseln sind zivilisiert, andere werden von Wilden bewohnt, und viele wurden noch nie von einem Europäer betreten. Aber Kapitän Verhoeven weiß bestimmt, wo wir sind. Er ist ein tüchtiger Seemann und hat uns wohlbehalten durch den Sturm gebracht.«
    Jedenfalls hoffte sie, der Kapitän würde wissen, wo sie sich befanden. Er schien ein fähiger Mann zu sein. Als die erste Benommenheit nach Edmunds Fiebertod gewichen war, wollte Alex so schnell wie möglich nach Hause fahren. Sie buchte eine Passage auf der holländischen Amstel und wartete nicht auf eines der unregelmäßig fahrenden britischen Schiffe. Das Handelsschiff fuhr nach Kalkutta über Batavia und Singapur. In Indien würde es nicht schwierig sein, eine Passage zurück nach England zu finden. Obwohl die Mannschaft viel kleiner war als auf dem Marineschiff, das sie und Edmund nach Neu Süd Wales gebracht hatte, fehlte es Alex und Katie an nichts, und die Reise war angenehm gewesen, bis sie in den Taifun geraten waren.
    »Ich hab Hunger«, sagte Katie weinerlich. »Können wir jetzt essen?«
    Alex war auch hungrig. Das Feuer in der Kombüse war während des Sturms aus Sicherheitsgründen gelöscht worden. Auch wenn es einen Imbiss gegeben hätte, vor Übelkeit hätten sie nichts zu sich nehmen können. »Ich werde mal sehen, was ich in der Kombüse finde. Vielleicht ist der Koch schon auf den Beinen und macht uns Frühstück.«
    Da Alex in ihren Kleidern geschlafen hatte, brauchte sie vor dem Verlassen der Kabine nur die Schuhe anzuziehen. Das Schiff war ruhig, bis auf das ständige Knarren des Holzes und Schaben der Taue. Wahrscheinlich hatte der Kapitän seiner erschöpften Mannschaft eine Verschnaufpause gegönnt, bevor die Schäden am Schiff begutachtet wurden.
    Die Insel war immer deutlicher zu sehen, auch wenn über dem Wasser stellenweise noch dichte Nebelschwaden hingen. In der Nähe des Ruders entdeckte sie die dunklen Umrisse des wachhabenden Offiziers. Der großen, schlanken Gestalt nach zu schließen, schien es der junge holländische Zweite Maat zu sein. Auf ihre grüßend erhobene Hand antwortete er mit einer respektvollen Verbeugung.
    Als Alex in Richtung Kombüse ging, hörte sie nicht weit vom Schiff entfernt ein gedämpftes Platschen. Sie zog die Stirn kraus. Ein springender Fisch?
    Das Geräusch wiederholte sich. Angestrengt blickte sie durch den Nebel und hielt den Atem an, als die Schatten langsam erkennbar wurden. Es waren zwei Prauslange, schmale Boote, wie sie die Eingeborenen der Inseln benutzten. Mehrere Male waren Praus zur Amstel hinausgepaddelt, wenn sie dicht an einer Insel vorbeisegelte, um den Passagieren und der Mannschaft Früchte, Fisch und Geflügel anzubieten, und Alex hatte einer Frau eine Puppe für Katie abgekauft.
    Aber sie wusste, dies waren keine friedlichen Händler. Nicht so früh am Morgen und so bemüht, kein Geräusch zu machen. Sie wusste, dass es auf diesen Inseln Piraten gab. Ein Stoßgebet zum Himmel schickend, dass sie sich getäuscht hatte, rannte sie zum Maat. »Sehen Sie! Da!«
    Mit dem Blick folgte er ihrem ausgestreckten Arm und stieß einen kehligen Fluch aus. Eine kurze Warnung brüllend, stürzte er zur Hauptausstiegsluke, um die übrige Mannschaft zu wecken. Im ersten Prau erhob sich ein Malaie und schleuderte einen Speer. Er schoss über das Wasser und grub sich in die Kehle des jungen Maats. Wie gelähmt japste Alex nach Luft. Wie schnell war dem Frieden das Grauen gefolgt!
    Die Praus gaben ihre Deckung auf und bewegten sich mit voller Kraft rudernd auf die Amstel zu. Furcht erregendes, dumpfes Kriegsgetrommel begleitete sie. Als sie sich dem Schiff näherten, teilten sie sich und kreisten die Amstel ein. Innerhalb weniger Minuten nachdem Alex sie zum ersten Mal gesehen hatte, schlugen Schiffsrümpfe gegen das Handelsschiff, Enterhaken flogen über die Reling, Piraten stürmten von allen Seiten an
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