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Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Bride 03 - Die Entfuehrte Braut

Titel: Bride 03 - Die Entfuehrte Braut
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Bord. Sie schätzte, dass sich in jedem Prau ungefähr vierzig bis fünfzig Männer befanden — bei weitem mehr als die Mannschaft der Amstel .
    Alarmiert durch die Rufe des Maats und die Kriegstrommeln, bewaffneten sich die Matrosen mit Messern und Spießen und machten die Geschütze in den Luken schussbereit, um das Schiff zu verteidigen. Die breitschultrige, mächtige Gestalt Kapitän Verhoevens eilte mit einer Pistole in jeder Hand an Alex vorbei. »Jetzt aber runter!«, brüllte er auf Englisch mit seinem starken holländischen Akzent. Ohne stehen zu bleiben, feuerte er eine Pistole ab. Ein tätowierter Pirat in einem Lendenschurz schrie auf und fiel über die Reling.
    Nachdem sich Alex wieder gefasst hatte, raste sie unter Deck. Auf halbem Weg sah sie Katie bereits in der Kabinentür mit weit geöffneten Augen stehen. »Was ist los, Mama?«
    »Wir werden von Piraten angegriffen, aber die Matrosen setzen sich kräftig zur Wehr. Der Kapitän sagt, wir sollen hier bleiben, bis alles vorbei ist und wir wieder in Sicherheit sind.« Während sie betete, dass die Angreifer in die Flucht geschlagen würden, schob sie ihre Tochter in die Kabine und verriegelte die Tür. Mit zitternden Händen zog sie ihren Ü berseekoffer unter dem Bett hervor und fuhr tastend unter die Kleidungsstücke, bis sie ein Kistchen gefunden hatte, das Edmunds Pistole enthielt. Gott sei Dank hatte sie bereits als junges Mädchen schießen gelernt. Nachdem sie die Waffe geladen hatte, setzte sie sich auf die Bettkante und legte den Arm um ihre Tochter.
    »Was wird mit uns geschehen?«, fragte Katie und versuchte die Angst in ihrer Stimme zu unterdrücken.
    Fadenscheinige Lügen waren jetzt fehl am Platz. »Ich weiß es nicht, Liebling. Wir müssen auf ... auf alles vorbereitet sein.«
    Drohende Schüsse und Schreie waren über ihnen zu hören, dann ein lautes Platschen. Alex stand auf und blickte aus der Luke. Eines der Rettungsboote der Anutel war zu Wasser gelassen worden. Mitglieder der Mannschaft ruderten wie wild in Richtung der Insel. Ein Matrose sprang ins Wasser und schwamm dem Boot unbeholfen nach.
    Mit Schrecken stellte sie fest, dass die Schlacht verloren war. Wahrscheinlich würden die Piraten die Männer nicht weiter verfolgen, da sie mehr am Plündern als am Morden interessiert waren. Aber sie und Katie waren in einer Kabine gefangen, deren Luke zu klein war, um zu entfliehen. Ihr blieb bestenfalls die Hoffnung, dass man sie gefangen nahm und sie ihren Landsleuten gegen ein Lösegeld übergab. Und der schlimmste Fall — sie blickte zu Katie und schauderte — war nicht auszudenken.
    Sie setzte sich wieder neben ihre Tochter. »Habe ich dir schon einmal erzählt, wie herrlich es ist, an einem verwunschenen, nebligen Morgen durch die grünen Hügel Englands zu streifen?«
    »Erzähl es mir noch einmal, Mama«, flüsterte Katie.
    Alex erzählte von ihren liebsten Erinnerungen, bis eine ungeduldige Hand an der Tür rüttelte. Ein heiserer malaiischer Fluch folgte bei der Entdeckung, dass sie verschlossen war. Weitere Stimmen. Dann krachte ein improvisierter Rammbock auf die Tür. Als das Holz unter den wiederholten Stößen zersplitterte, spannte Alex den Hahn der Pistole und zielte auf die Tür, dabei zwang sie sich, gleichmäßig zu atmen. »Ganz gleich, was passiert, Katielein, vergiss nie, wie sehr ich dich lieb habe.«
    »Ich habe dich auch lieb, Mama.« Katie schmiegte sich so dicht an Alex, dass sie den Herzschlag des Kindes fühlte.
    Die Tür wurde zertrümmert. Holzteile flogen in die Kabine. Ein riesiger, halb nackter Malaie mit einem wüsten schwarzen Bart und einem bunten Turban trat in geduckter Haltung ein. Er trug einen dieser gefährlichen Kris-Dolche mit gewellter Klinge. Kunstvolle Tätowierungen bedeckten den größten Teil seiner sichtbaren Haut. Aus seinem Gehabe und den reichen Ornamenten schloss sie, dass er der Anführer der Piraten war.
    »Keinen Schritt weiter«, versuchte sie im Befehlston zu sagen.
    »Pistole fallen lassen«, sagte er mit starkem, kaum verständlichem Akzent.
    Verzweifelt erkannte sie ihre Hilflosigkeit, denn eine Kugel reichte nicht, um sie beide zu retten.
    Der Anführer tat einen Schritt nach vorn, und hinter ihm rückten seine Männer nach. Sie hob die Waffe, den Lauf in Herzhöhe auf ihn gerichtet. Aus dieser Entfernung konnte sie ihn nicht verfehlen. »Noch einen Schritt, und ich bringe dich um.«
    Er lächelte und entblößte vom Betelnusskauen braun gefleckte Zähne, die spitz
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