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Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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letztes Mal und signalisierte ihm dann summend, dass der Film durchgelaufen war. Er entriegelte die Halterung und verstaute die Kamera. Dann klemmte er das Fernglas sicher zwischen zwei Felsblöcke, hob vorsichtig die Pistole, drehte sich so um, dass er die Schlucht im Rücken hatte, und erhob sich auf die Knie. Immer noch in Deckung spähte er vorsichtig durch den Spalt zwischen den Spitzen von zwei aneinanderliegenden abgerundeten Felsblöcken. Da war nichts. Jedenfalls nichts, das er sehen konnte. Steile Felswände, die sich 350 Meter nach unten erstreckten, mit Vorsprüngen hier und da und dünnen Schneeablagerungen, die alle glatten Flächen bedeckten und weiß färbten. Und weit unten, im Dunkel der Nacht versunken, die Baumgrenze und sanfte flachere Abhänge. Alles war bewegungslos und monochrom im schwachen Sternen- und gelegentlichem Mondlicht. Nur eine leichte Brise wehte flauschige Schneewolken von den Vorsprüngen und Graten. Es gab natürlich unzählige Möglichkeiten, wo ein Mensch sich verstecken konnte – niemand wusste das besser als Simonow, der selbst ein Meister in der Kunst des Verbergens war –, aber wenn man ihn beschattet hätte, warum sollten sie ihm dann hier herauf folgen? Es war doch sicherlich einfacher, unten auf ihn zu warten. Doch er konnte das Gefühl nicht verdrängen. Ihm war, als sei er nicht allein. Dieses Gefühl war mit den letzten zwei oder drei Besuchen an diesem Ort immer stärker geworden.
    An diesem Ort, der Brutstätte von völlig fremdartigen Monstern ...
    Er kroch zurück in seine ursprüngliche Position, fand sein Nachtsichtgerät wieder und hielt es sich an die Augen. In der Schlucht, wo die steile Straße auf das Gebilde stieß, das von den gewaltigen Staumauern und der konvexen Bleifläche dazwischen gebildet wurde, war eine höhlenartige Öffnung in der Felswand hell erleuchtet.
    Der letzte LKW bog links von der Straße ab auf eine ebene Zufahrt und fuhr dann hinein, durch gewaltige, stahlummantelte bleierne Rolltore. Eine Gruppe von gelb gekleideten Einweisern winkte den Konvoi rumpelnd ins Innere und außer Sicht und folgte den Lastern dann in den blendenden Lichtschein hinein, der aus dem Innern des Felsens drang. Weitere Männer kamen die Straße herabgelaufen und sammelten die Leuchtmarkierungen ein. Das große Tor hatte sich mit einem Klirren geschlossen, bevor sie davor angekommen waren, aber eine kleine Tür, die so dick war wie die eines Tresors, war offen geblieben und sandte einen schmalen Lichtstrahl nach draußen. Die Pforte schluckte die Männer mit den Markierungsbojen und wurde dann geschlossen. Die Flutlichter über dem Pass verloschen und hinterließen dichte Schwärze. Nur der eingedämmte Flusslauf und der große Bleischild blieben übrig, um das Sternenlicht zu reflektieren.
    Aber diese Unmenge Blei da unten. Und diese Felsen, die mehr als nur ein bisschen verstrahlt waren. Und dieses Ding, das von dem AWACS gefilmt worden war, als es sich einen Kampf mit den US-Jägern geliefert hatte. Simonow konnte einen Schauder nicht unterdrücken, der diesmal nichts mit der Kälte um ihn herum zu tun hatte. Er verstaute das Nachtsichtgerät in einem flachen ledernen Etui, das er in seinen Anorak schob, ohne die Schnur um seinen Hals zu lösen. Und dann lag er noch einen Moment lang so da und starrte in den geheimnisvollen Abgrund unter ihm, während sein Geist in der Dunkelheit die Bilder der Ereignisse aufflackern ließ, die er in London gesehen hatte, aufgezeichnet auf dem flimmernden Film eines AWACS ...
    Doch selbst jetzt bei der Erinnerung schreckte er davor zurück. Es war schlimm genug, dass er die Bilder immer noch manchmal in seinen Träumen sah! Aber konnte dieses ... dieses ... was auch immer er da gesehen hatte, konnte das wirklich von hier stammen? Eine monströse Mutation? Ein gigantischer, schrecklicher Kampfklon, den das wahnwitzige Experiment eines irren Genetikers heraufbeschworen hatte? Eine biologische Waffe jenseits aller bisherigen menschlichen Erfahrung und Vorstellung? Um das herauszufinden, war er hier. Das heißt, er war hier, um zu beweisen, dass dieses Ding tatsächlich hier geboren – oder gemacht – worden war. Dieses zischende, pulsierende, zappelnde ...
    Schnee knirschte leise, von einem verstohlenen Schritt zusammengedrückt.
    Simonow stieß sich auf die Füße hoch und wirbelte herum, noch während er sich aufrichtete. Er sah vage einen Kopf und spähende Augen über dem Felsgeröll. Als er sich nach links zwischen die
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