Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
heraus und sprach in das Mikro: »Basis, hier ist Khuv. Schafft sofort den Rettungshubschrauber hier hoch. Wir sind einen Kilometer flussaufwärts vom Institut, oben auf dem östlichen Felsen. Der Pilot wird meine Leuchtfackel sehen ... Ende!«
    »Basis: Wir sind auf dem Weg, Genosse ... Ende«, kam die Antwort zurück, blechern und durch atmosphärische Störungen verzerrt. Khuv zog eine Allwetter-Fackel heraus und riss sie an, dann steckte er sie aufrecht in den Boden und klopfte den Schnee rundherum fest, um sie zu stabilisieren. Danach öffnete er Simonows Anorak und begann, die Taschen zu durchkämmen. Es fand nicht viel: das Nachtsichtgerät, Reservemagazine für die Automatik, russische Zigaretten, das leicht zerknautschte Foto eines schlanken Bauernmädchens in einem Feld voller Blumen, einen Stift und einen kleinen Schreibblock, ein halbes Dutzend loser Streichhölzer, einen »offiziellen« russischen Personalausweis und ein gebogenes Stück Gummi von ungefähr einem Zentimeter Dicke und fünf Zentimetern Länge. Khuv starrte das Stück Gummi geraume Zeit an. Es hatte Abdrücke wie von ...
    »Zähne!« Khuv nickte.
    »Was?« Karl war herübergekommen, um zu sehen, was Khuv da tat. Er redete durch eine Handvoll Schnee, mit dem er die Blutung in seiner Nase und an seinen Lippen zu stillen versuchte. »Sagten Sie Zähne?«
    Khuv zeigte ihm das Stück Gummi. »Das ist ein provisorischer Zahnschutz«, erklärte er. »Ich vermute, er steckt ihn sich nachts in den Mund, damit er nicht mit den Zähnen knirscht.«
    Sie knieten neben Simonow nieder, so dass Karl an seinen Kiefer herankam. Der bewusstlose Mann stöhnte und wand sich ein wenig, musste aber schließlich vor der Kraft in Karls gewaltigen Händen kapitulieren. Karl riss ihm den Mund weit auf: »Da ist eine kleine Taschenlampe in meiner Brusttasche.«
    Khuv fummelte die Lampe heraus und leuchtete damit in Simonows Mund. Links unten, der Zahn neben dem Weisheitszahn – da war er. Auf den ersten Blick war es ein überkronter Zahn, aber bei näherer Untersuchung entpuppte er sich als hohl und enthielt eine kleine Kapsel. Ein Teil des künstlichen Zahnschmelzes war abgeblättert und entblößte darunter glänzendes Metall.
    »Zyanid?«, fragte Karl.
    »Nein, heutzutage haben die viel besseres Zeug«, antwortete Khuv. »Wirkt sofort und ist völlig schmerzlos. Wir holen das besser raus, bevor er aufwacht. Man weiß nie, er könnte ja womöglich den Helden spielen!«
    »Drehen Sie sein Gesicht mit der linken Seite auf den Boden«, knurrte Karl. Er hatte die Waffen von Simonow und Boris in einer großen Tasche verschwinden lassen, jetzt zog er sie heraus und benutzte den Knauf von Simonows Waffe als Keil, um Simonows Kiefer offen zu halten. Die Waffe seines toten Kameraden hatte einen langen schmalen Lauf. »Dies wird mir ganz bestimmt nicht so wehtun, wie es ihm wehtun wird! Ich glaube, Boris wüsste es zu schätzen, dass ich seine Waffe benutze.«
    »Was?« Khuv schrie beinahe. »Willst du den Zahn herausschießen? Das würde sein Gesicht zerfetzen und der Schock könnte ihn umbringen.«
    »Ich würde den Zahn liebend gern herausschießen, aber das habe ich nicht vor.« Karl legte den Ballen seiner freien Hand auf den Knauf der Waffe.
    Khuv wandte sich ab. Das war Arbeit für Leute wie Karl. Khuv selbst hielt rohe Gewalt für unter seiner Würde. Er sah über den Rand der Schlucht hinaus und presste die eigenen Zähne in einer Form morbider Empathie zusammen, als er hörte, wie Karls Faust mit einem Klatschen auf den Knauf hämmerte.
    »Da!«, sagte Karl mit einiger Genugtuung. »Fertig!« Tatsächlich hatte er zwei Zähne ausgeschlagen, den mit dem Zylinder und den daneben. Jetzt pulte er Simonow die Zähne mit einem schmutzigen Finger aus dem blutigen Mund. »Alles erledigt, und ich habe den Zylinder nicht zerbrochen. Da, die Kappe steckt immer noch fest auf der Spitze. Ich glaube, er war gerade im Begriff, aufzuwachen, aber der Schmerz dürfte ihn noch ein bisschen flachgelegt haben.«
    »Sehr gut«, sagte Khuv mit einem leichten Schaudern. »Schieb ihm ein bisschen Schnee in den Mund – aber nicht zu viel!« Er legte den Kopf in den Nacken: »Da kommen sie!«
    Trübes Scheinwerferlicht strahlte aus dem Abgrund herauf wie der erste Schein einer fernen verfrühten Dämmerung. Es wurde schnell heller. Und mit dem Licht näherte sich das schneidende wupp, wupp, wupp der Rotorblätter eines Hubschraubers ...
    Jazz Simmons fiel und fiel und fiel. Er war auf der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher