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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei
Autoren: Shalvis Jill
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mir, dass du mich auch lieb hast«, beharrte Stone mit einem Grinsen.
    »Klappe.«
    »Komm schon, sag es.« Stone machte so lange Kussgeräusche vor dem Ohr seines Bruders, bis der ihn lachend wegschob. »Schön, du Idiot. Ich hab dich auch lieb. Und das merkst du dir besser, denn wiederholen werde ich es nicht.«
    Auch Tucker lachte. »Doch, bestimmt. Sobald du dir Geld von ihm pumpen willst.«
    Jake lächelte. Verdammt noch mal, er hatte sich doch tatsächlich gewünscht, dass dieser Ort nichts wäre als ein Stück trockenes Land voller Tiere, die zu viel fraßen, und einem großen Haus, das ihn arm machte.
    Aber die Ranch war mehr, so viel mehr. Eine Familie lebte und atmete hier, eine Familie und eine Gruppe von Menschen, die ihm viel bedeuteten. Während er dastand und diese Erkenntnis verdaute, klingelte sein Handy. »Jake«, sagte seine Maklerin, »es gibt noch ein Angebot. Ein höheres.« Wie betäubt hörte er zu, wie sie die Einzelheiten herunterrasselte. »Jake? Ich brauche nur ein Ja von Ihnen, dann erledige ich die Formalitäten.«
    Eddie und Stone waren dabei, zwei Gästen aufs Pferd zu helfen. Alles lachte und machte Fotos. Tucker zeigte einem anderen Gast, wie man das Zaumzeug anlegt. Marge und Lou verteilten Reitkappen und Handschuhe. Amy war herausgekommen und saß lächelnd auf dem Zaun. Lächelnd .

    »Jake? Sind Sie noch dran?«, fragte die Maklerin.
    Die Ranch bedeutete ihm mittlerweile mehr, als er je für möglich gehalten hätte, und wenn er nach nur sechs Wochen so empfand, konnte er sich ausmalen, wie es Callie und den anderen gehen musste, die seit Jahren hier waren. Die Ranch war ihre Heimat, ihr Leben. »Es tut mir leid«, sagte er ins Telefon. »Lehnen Sie ab. Beide Angebote.«
     
    Callie schaute Matt bestürzt an. Sie war immer noch in seinem Büro. Sie hatte sich dort niedergelassen und sich geweigert wegzugehen, bis er ihr den Kredit besorgt und dann für sie bei Jakes Maklerin angerufen hatte. »Was hast du da eben gesagt?«
    »Tut mir leid, Cal. Er hat das Angebot abgelehnt.«
    »Aber warum?«
    »Die Maklerin sagte, die Ranch wäre bereits verkauft.«
    »Er hatte das andere Angebot schon angenommen.« Sie vergrub das Gesicht in den Händen. »Wie konnte er nur?«
    »Er kann mit der Ranch machen, was er will. Sie gehört ihm. Hör zu, du hast es versucht, aber es ist vorbei. Aus, Ende.«
    Entsetzt schüttelte sie den Kopf. »Das... kann nicht sein.«
    »Vielleicht hättest du mich doch sagen lassen sollen, von wem das Angebot kommt.«
    »Ich habe dir doch gesagt, ich wollte nicht, dass er es erfährt. Ich wollte es in aller Fairness machen. Ohne emotionale Verwicklungen.«
    Matt seufzte. »Wir wissen beide, dass es dafür zu spät ist. Wenn du mit ihm zusammen bist, entsteht eine Bindung. Genau wie du an diesem gottverdammten Stück
Land hängst und allen Leuten darauf. Jeder weiß das, Süße, also kannst du es genauso gut auch zugeben. Du wirfst dein Herz voran und springst mit dem Kopf hinterher.«
    Sie starrte ihn an und merkte entsetzt, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten.
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf und zeigte mit dem Finger auf sie. »Tu das nicht. Scheiße!«, rief er, als sie nicht zu weinen aufhörte – es nicht konnte -, und schob ihr eine Packung Taschentücher hin. »Herrgott, nun hör doch auf zu heulen. Du hast nicht mal geheult, als ich dich ständig betrogen habe.«
    »Klappe, Matt.« Sie putzte sich die Nase. Seufzte, lehnte sich zurück und studierte die Decke.
    Matt kam um den Schreibtisch herum, setzte sich neben sie und legte ihr zögernd die Hand auf die Schulter. »Es ist zu spät für Tränen.«
    Sie schniefte. »Ich weiß.«
    »Gut.« Er schnappte sich seine Taschentücher. »Du solltest außerdem wissen, dass meine emotionale Schuld voll bezahlt ist.«
    »Ja.« Sie schniefte. »Ich hoffe, ich habe dir keine Ungelegenheiten bereitet.«
    »He, um mich geht’s hier nicht. Mein Leben ist ein einziger Scherbenhaufen, und du hast mir Stunden meiner Lebenszeit gestohlen.« Er seufzte. »Wie groß, glaubst du, stehen die Chancen, dass die Leute nicht bemerken werden, dass mein Kompagnon ein tobender Irrer ist?«
     
    Amy stand in der Küche und zauberte das Abendessen. Brot, das sie selbst gebacken hatte, dick belegt mit Fleischscheiben und frischem Krautsalat. Sie summte vor sich hin, als Tucker die Küche betrat.

    Er kam direkt zu ihr, zog sie von der Arbeitsplatte weg und drehte sie zu sich um, so dass sie ihn ansehen musste.
    In einer Hand
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