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Brandhei

Brandhei

Titel: Brandhei
Autoren: Shalvis Jill
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Michael. Du willst, dass ich aus deinem Büro verschwinde. Nein, du brauchst gar nicht mit dem Kopf zu schütteln. Dein momentanes Häschen – äh, deine Empfangsdame – ist schon sauer auf mich. Michael hat mich in dem Glauben gelassen, dass er mir einen Kredit verschaffen würde. Er hat mich anderthalb Monate lang hingehalten. Gib mir einen Kredit, jetzt gleich, und du bist mich los.«
    Er sah sie lange an und seufzte dann. »Scheiße.«
    »Du kannst es, das weiß ich.«
    »Scheiße«, wiederholte er nachdrücklich, aber er langte nach Kugelschreiber und Block.
     
    Jake wanderte auf der Ranch umher, unruhig und unglücklich. Als Joe anrief, war ihm überhaupt nicht nach Reden zumute. »Tut mir leid, Joe, aber im Moment passt es schlecht...«
    »Ich weiß. Hör einfach zu. Das musst du dir anhören.« Joes Stimme klang überglücklich. »Wir haben gerade herausgefunden, dass Billy vom Feuer fasziniert ist, und zwar lange, bevor er dir begegnet ist. Genauer gesagt, der Junge
hat in den vergangenen zwei Jahren nicht weniger als drei Feuer an seiner Schule gelegt. Kaum zu glauben, was? Jede Klage gegen dich, die Feuerwehr oder sonst jemanden wäre absolut chancenlos. Lass die Korken knallen, Mann, denn es ist vorbei.«
    Jake starrte das Telefon an. »Ist das dein Ernst?«
    »Mein vollster Ernst.«
    Danach wusste Jake nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte. Er steckte sein Handy ein und tigerte weiter umher. Er wollte sich freuen, aber er wollte seine Freude mit jemandem teilen. Mit Callie, genauer gesagt. Aber zwei Stunden später war sie immer noch nicht zurück.
    Sie hatte angerufen und Amy gesagt, sie würde nicht rechtzeitig zurück sein, um die neuen Gäste zu begrüßen, und auch zum Nachmittagsausritt würde sie es wahrscheinlich nicht schaffen, aber die Kollegen würden Amy zeigen, was zu tun sei.
    Amy war so stolz darauf gewesen, dass ihr diese Aufgabe übertragen worden war, dass Jake seine Enttäuschung darüber hinunterschluckte, dass sie aufgelegt hatte, ohne Callie nach ihrem Aufenthaltsort zu fragen.
    Und warum sie nicht rechtzeitig zurückkommen würde.
    Und warum sie den Jeep genommen hatte, anstatt auf Sierra auszureiten. Jake hatte es geschafft, sich zurückzuhalten und Amy nicht unter Druck zu setzen, aber mit seinem Bruder brauchte er nicht so sanft umzugehen. Er schnappte sich Tucker und zog ihn beiseite. »Wo zum Teufel steckt Callie?«
    Tucker antwortete nicht sofort; und als er es schließlich doch tat, lag in seiner Stimme keine Spur von dem Hohn und Spott, den Jake erwartet hatte. »Sie ist wahrscheinlich ziemlich aufgewühlt und will uns nicht aufregen. Sie wird wegbleiben, bis sie sich wieder im Griff hat.«

    Jake starrte ihn an und suchte in seinem Gesicht nach Anzeichen dafür, dass Tucker log, dass er wüsste, wo Callie war, aber langsam drangen die Worte seines Bruders zu ihm durch, ebenso seine Aufrichtigkeit. »Verdammt.«
    Tucker machte tatsächlich einen mitfühlenden Eindruck. »Ihr geht’s bestimmt gut.«
    Das mochte ja sein, aber was war mit ihm? »Gleich kommen die Gäste.«
    »Ja, ich weiß.« Tucker kratzte sich am Kinn. »Sie hat es noch nie versäumt, neue Gäste zu begrüßen, nicht mal kurz nach Richards Tod.«
    Aber diesmal war sie nicht da. Jake packte mit an und half, und bei seiner Arbeit mit dem Team erkannte er, wie viel er in den letzten beiden Monaten gelernt hatte. Inzwischen wusste er, wie man Gäste dazu brachte, sich wohlzufühlen und sich zu amüsieren, wusste, was und wie viel jedes der Tiere zu fressen bekam. Es war ihm in Fleisch und Blut übergegangen.
    Mit Stone, Eddie und Tucker stand er auf der Koppel und sattelte die Pferde für den Nachmittagsausritt mit den Gästen.
    Pünktlich um vierzehn Uhr schauten Eddie und Tucker gleichzeitig auf die Uhr und klopften dann Stone anerkennend auf den Rücken.
    Jake schaute verwirrt zwischen den Männern hin und her, und Eddie erklärte stolz: »Er hat jetzt seit genau zwei Wochen keinen Tropfen mehr getrunken.«
    Stone nickte. »Vierzehn Tage.«
    »Das sind...«, Tucker rechnete, »... ja über dreihundert Stunden.«
    »Dreihundertsechsunddreißig«, berichtigte Stone, schlang die Arme um Eddies Hals und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Wange.

    Eddie wischte sich die feuchte Stelle ab. »Wofür war das denn?«
    »Dafür, dass du mein Bruder bist.« Stone grinste. »Ich hab dich lieb, Mann. Ich hab euch alle lieb.«
    »Himmel noch mal, bist du sicher, dass du nichts getrunken hast?«
    »Sag
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