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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen
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Zeit.«
    »Richtig«, bestätigte Derek.
    »Na gut, wir können ja auch morgen noch reiten«, ließ Chad nun verlauten. »Aber darf ich jetzt wenigstens zum Spielen nach draußen gehen, Papa?«
    »Natürlich«, sagte Nick. Als Chad aufsprang, sah er ihn streng an. Chad wusste sofort, was gemeint war: Also verabschiedete er sich mit einer kurzen Umarmung zuerst von Jane und dann von seinem Vater. »Und was ist mit deinen Großeltern?«
    »Entschuldigung«, murmelte der kleine Junge, rannte rasch um den Tisch zu Miranda und Derek und raste dann johlend aus dem Raum.
    »Einen feinen Sohn hast du da«, sagte Derek lächelnd.
    Miranda, die neben Nick saß, berührte seinen Arm »Geht es dir auch gut, Nick?«
    Er sah Jane durchdringend an. »Ja.«
    »Da bin ich aber froh«, sagte Miranda mit Rührung in der Stimme.
    Nick sah zunächst kurz seine Mutter, dann seinen Vater an. »Wieso«, sagte er. »Wieso hast du mich damals eigentlich belogen?«
     

Kapitel 56
     
    »Wieso«, sagte Nick mit belegter Stimme, »hat mir damals eigentlich keiner von euch beiden die Wahrheit gesagt?«
    Jane war verblüfft, dass er das Thema ausgerechnet Jetzt ansprach, und saß reglos auf ihrem Platz.
    Derek schien anfangs nicht recht zu verstehen, war dann aber plötzlich ganz Ohr. »Welche Wahrheit?
    »Die Wahrheit.« Nick sprach jetzt lauter, und seine Augen fingen an zu blitzen. Er sah seinen Vater durchdringend an. »Wieso hast du mich belogen?«
    Derek richtete sich auf. Er erwiderte Nicks Blick, schien überrascht. »Ich bin doch kein Lügner – und erst recht nicht belüge ich meinen eigenen Sohn. Was wirfst du mir denn vor?«
    Jane, die zwischen Vater und Sohn saß, tätschelte Nicks Hand, um ihn zu beruhigen.
    Doch er beachtete sie nicht. »Aber du hast gelogen – und ich bin nicht dein Sohn.
    Derek war sichtlich verwirrt. »Was zum Teufel erzählst du da? Was ist …«
    Er sah Miranda an und verstummte. Sie war schneeweiß geworden, hatte die Hände vor der Brust gefaltet und sah Nick entsetzt an.
    Nick blickte sie ebenfalls an. »Die Wahrheit habe ich an dem Tag erfahren, als ich in den Krieg geritten bin.«
    »Oh, Nick«, rief Miranda und ergriff seinen Arm.
    »Warum bist du denn damals nicht zu uns gekommen?«
    »Was zum Teufel?«, rief Derek und stand auf.
    »Chavez«, sagte Nick und sprang ebenfalls auf.
    Derek wurde kreidebleich und hielt sich am Tisch fest. »Oh Gott.«
    »Chavez ist mein Vater«, fuhr Nick fort. »Ihr habt mich angelogen – all die Jahre.«
    »Woher weiß du das?«, stöhnte Miranda.
    »Wir wollten dich doch nur beschützen«, sagte Derek leise.
    »Wir haben es dir verschwiegen, weil es völlig sinnlos gewesen wäre, es dir zu sagen«, rief Miranda. »Sinnlos und grausam.«
    »Mein ganzes Leben hier beruht auf einer Lüge«, brüllte Nick.
    »Meine Liebe für dich ist keine Lüge«, sagte Derek ganz leise und so heiser, dass die andern plötzlich verstummten.
    Auch Nick hielt sich jetzt am Tisch fest. Er sah Derek direkt an – wartend, flehend.
    »Das ist die Wahrheit«, sagte Derek. »Nick, am Tag deiner Geburt habe ich dich in die Arme genommen und dich seither wie meinen eigenen Sohn geliebt. Das ist die Wahrheit.«
    Nick starrte auf die Tischplatte, seine Augen wurden feucht. »Verdammt. Das ist doch gar nicht möglich. Wie konntest du denn den Sohn des Mannes lieben, der deine Frau vergewaltigt hat? Wie?«
    »Chavez hat für sein Verbrechen gebüßt«, polterte Derek los. »Du bist mein Sohn.«
    »Rathe ist dein Sohn.«
    »Nicht mehr als du.«
    Nick starrte ins Nichts.
    »Wenigstens liebe ich ihn nicht mehr als dich«, erklärte Derek eindringlich. »ja, es hat mich unendlich belastet, dass ausgerechnet du nach dem verfluchten England reisen und dort dieses verdammte Erbe antreten musstest – an den Rand der Verzweiflung hat es mich gebracht. Rathe wäre dafür besser geeignet gewesen als du. Du gehörst hierher, du hast schon immer hierher gehört – auf unsere Ranch, wie früher …«
    »Wirklich?«, sagte Nick mit belegter Stimme.
    »Mein Sohn, möchtest du vielleicht mein Testament sehen? Ich habe euch dreien dies alles hier zu gleichen Teilen vermacht. Eltern sollten eigentlich keines ihrer Kinder bevorzugen, aber du warst nun mal unser Erstgeborener. Und deshalb bist du für Miranda und mich schon immer etwas Besonderes gewesen.« Nick ließ den Kopf hängen. Er spürte, wie Jane ihm die Hand auf die Schulter legte. Er hörte, wie seine Mutter anfing zu sprechen.
    »Nick, du weißt doch, dass
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