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Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Bragg 04 - Dunkles Verlangen

Titel: Bragg 04 - Dunkles Verlangen
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fast zerstört hast?«
    Der Earl fuhr herum, doch jetzt war Rathe zwischen den beiden. Jane schluckte. »Wir sind nur Freunde«, hauchte sie mit zitternder Stimme.
    Nick war noch immer rasend vor Eifersucht. »Wie eng seid ihr befreundet, Jane. Wie eng?«
    »Er ist nicht mein Liebhaber!«, rief sie und verfärbte sich dunkel. »Wie kannst du es wagen, mich so etwas zu fragen! Was maßt du dir an – während Patricia dir den Haushalt führt und dein Bett wärmt.«
    Der Earl sah sie verständnislos an. Er stand keuchend da, seine Jacke spannte sich an den Schultern, auf seiner Stirn erschienen Schweißtropfen. Jane stand ebenfalls keuchend da, ihre Brust hob und senkte sich heftig. Sie sah ihn direkt an.
    »Jon«, sagte Rathe leise, aber bestimmt. »Am besten, wir lassen die beiden jetzt allein.«
    »Ihr habt gewusst, dass er kommt«, hielt Lindley ihm wütend entgegen, »und uns nichts davon gesagt.«
    »Er ist doch schließlich mein Bruder – und Nicoles Vater.« »Mich bringt hier niemand weg«, sagte Lindley. »Jane, wir müssen ja nicht hier bleiben und uns so etwas bieten lassen. Komm, wir fahren ins Hotel.«
    Jane biss sich auf die Unterlippe, in ihren Augen standen Tränen, und sie nickte. Kaum hatte sie einen Schritt getan, als der Earl sie packte und an sich zog. »Du hast mich belogen. Hast du nicht gesagt, du ziehst wieder in das Haus in der Gloucester Street? Stattdessen hast du mich im Stich gelassen.« Seine Stimme überschlug sich. »Verdammt noch mal, Jane, wie konntest du das nur tun?«
    »Was hätte ich denn anders tun sollen?« Ihre Stimme bebte. »Was hätte ich denn anders tun sollen? Hast du etwa erwartet, dass ich in Zukunft deine Mätresse spiele und dich jeden Abend zu Patricia nach Hause schicke? Das wäre für mich schlechterdings unerträglich.« Er sah sie ungläubig an und schüttelte sie dann. »Wann habe ich dich denn gebeten, meine Mätresse zu spielen?«, brüllte er. »Wann?«
    »Du hast gesagt, es gibt eine ganz nahe liegende Lösung!«, schrie sie zurück. »Und du hast gesagt, dass du für mich sorgst. Hast du das gesagt oder nicht?«
    Er ließ sie los und sah sie ungläubig an. »Wie kannst d nur so dumm sein. Kennst du mich denn so wenig? Jane, ich …« Er verstummte, konnte nicht weitersprechen. Dann drehte er sich zur Seite und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Jane betrachtete ihn von hinten. Auf ihrem Gesicht lag jetzt ein Ausdruck der Hoffnung, der so viel sagend war, dass Lindley sich von Rathe aus dem Zimmer geleiten ließ. Dann wurde die Tür von außen zugemacht, und die beiden waren allein. Jane stand reglos da und wartete.
    Nach endlosen Sekunden drehte der Earl sich wieder um und sah sie an. Auf seinen Augen lag ein verdächtiger Schleier. »Ich bin nicht nur hierhergekommen, um endlich mit Chad seine Großeltern zu besuchen«, sagte er leise.
    Sie schluckte. Sie kämpfte mit den Tränen.
    »Ich kann nicht zulassen, dass du aus meinem Leben verschwindest, Jane. Ich kann es einfach nicht.«
    »Aber als Mätresse stehe ich dir nicht zur Verfügung«, sagte sie. Dann stand ihr plötzlich wieder ihr ganzes Elend ins Gesicht geschrieben, und sie stöhnte: »Oh, verdammt, Nicholas. Warum hast du mich denn nicht einfach gehen lassen? Warum?«
    Sie ließ sich auf das Sofa sinken. »Von dir wegzugehen ist mir so schwer gefallen wie noch nie etwas in meinem Leben. Aber wenn ich bei dir bleibe, gehe ich vor die Hunde, jeden Tag ein bisschen.« Sie sah ihn aus tränenbenetzten Augen an. »Aber weißt du was?« Ihre Stimme bebte. »Ich sterbe lieber jeden Tag mit dir ein bisschen, als ohne dich in einer öden, trostlosen Welt zu leben.«
    Sie schloss die Augen, während er sie ungläubig ansah. »Nun gut«, sagte sie dann mit brechender Stimme. »Du hast gewonnen. Ich liebe dich zu sehr, verstehst du. Ich reise mit dir nach England zurück und bin fortan deine Mätresse. Ich gehöre dir, solange du mich willst.«
    Er schrie auf und sank neben ihr nieder, umarmte sie leidenschaftlich. Sie fing an zu weinen, und auch er brach in Schluchzen aus. »Jane, dummes Mädchen. Ich lasse mich natürlich scheiden. Wie konntest du nur etwas anderes annehmen?«
    »Was?« Sie bog den Kopf ein wenig zurück und blinzelte ihn durch einen Tränenschleier hindurch an. Ihre Wangen waren tränenüberströmt und ihre Nase rot wie eine Tomate.
    »Die Scheidung wird schon bald rechtskräftig. Patricia weiß längst Bescheid. Wie konntest du meine Bemerkung, dass es eine Lösung gibt, nur
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