Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung
Autoren: Lora Leigh
Vom Netzwerk:
machen.
    Jose grinste nur, als sie ihn misstrauisch musterte. Sie hätte es wissen müssen. Sie hatte die Gewalttätigkeit in ihm wahrgenommen, seit sie ihm zum ersten Mal im Revier begegnet war. Aber sie hätte ihm nicht zugetraut, wirklich Verrat zu begehen.
    »Lasst die Waffen fallen, Kinder.« Mac schüttelte den Kopf, als wäre er enttäuscht von ihr. »Ihr glaubt doch sicherlich nicht, dass ihr sie behalten dürftet.«
    Megan holte tief Luft und warf dann ihre Waffe zu Boden, neben die von Braden.
    Er war viel zu ruhig. Sie spürte, wie sein Verstand arbeitete, grimmig entschlossen und zielgerichtet. Aber nach außen hin gab er den trägen, lässigen Löwen. In diesen Momenten war er absolut unberechenbar. Zugleich registrierte sie seine lautlose Forderung, dass sie Cooley dazu bringen sollte weiterzureden, damit er abgelenkt war.
    »Überprüfe sie.« Er gab dem Soldaten auf seiner anderen Seite ein Zeichen. »So wie ich die entzückende Megan kenne, hat sie noch weitere Waffen versteckt.«
    Die Pistole zwischen ihren Schulterblättern war ihre einzige Hoffnung.
    Der Soldat kam auf sie zu. Hochgewachsen, muskulös, die Gesichtszüge verborgen unter den schwarzen Streifen der Tarnbemalung, die er trug. Er nahm Braden die Waffen ab, aber ihr fiel auf, dass er gar nicht unter Bradens Jacke nachsah. Das war sonderbar. Er sollte es eigentlich besser wissen.
    Dann kam er zu ihr. Er nahm ihr die Messer ab, die sie an den Beinen und unter ihrer Jacke trug. Doch an ihrem Rücken streifte seine Hand weder das Messer, das in ihrem Gürtel steckte und von der Jacke verdeckt wurde, noch die Schusswaffe.
    Vorsicht
. Deutlich hörte sie die geflüsterte Warnung in ihrem Kopf, und sie kam nicht von Braden.
    Megan atmete langsam ein. Sie wusste nicht, wer er war, doch ganz offensichtlich stand er nicht auf der Seite des Senators. Allerdings lag etwas Vertrautes in der Berührung seiner Gedanken. Sie hatte sie schon einmal wahrgenommen, vor langer Zeit. Aber wo?
    Sie schüttelte den Gedanken ab und konzentrierte sich wieder auf den Senator.
    »Damit kommst du nicht durch, Mac«, warnte sie ihn in der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit so lange auf sich zu lenken, bis Braden ein Wunder aus dem Hut zauberte. Das war schließlich sein Job, und den sollte er besser richtig machen.
    »Aber natürlich werde ich das.« Mac lachte fröhlich, wie ein Kind, das sich über einen guten Witz freut. Der Bastard hatte echt den Verstand verloren. »Das gelingt mir schon seit Jahren, Megan. Im Schoße der Familie und mit Joses Hilfe wusste ich über jeden Schritt von dir Bescheid. Ich wusste, du würdest dich ohne Hilfe nicht daran erinnern, dass du mich an der Akademie gesehen hast. Ich musste nur diese beiden Breeds im Auge behalten, um mitzubekommen, wenn sie dich kontaktieren wollten. Das war nicht allzu schwierig, meine Liebe. Auch wenn es bedauernswert ist, dass Mark und Aimee es notwendig machten. Sie waren nicht annähernd so vorsichtig, wie sie es hätten sein sollen, als wir an der Akademie waren.«
    Es war Absicht gewesen. Das konnte sie jetzt fühlen. Mark und Aimee hatten gewusst, dass Megan sie wahrnehmen würde, und hatten ihre Schutzschilde fallen lassen, um gerade so viel hindurchzulassen, dass sie damit ihre Aufmerksamkeit erregten. Doch der Schmerz war ein zweischneidiges Schwert gewesen. Sie hatten nicht wissen können, wie Megan darauf reagieren würde, wie schnell ihr Verstand ihn blockieren würde und dass die Erinnerung untergehen würde, weil derartige Vorfälle zu der Zeit für sie beinahe alltäglich gewesen waren.
    »Du hast sie vergewaltigt.« Die Pistole brannte in ihrem Rücken, während Braden weiterhin zur Vorsicht mahnte. Sie musste dafür sorgen, dass Mac weiterredete. Sie musste Braden Zeit verschaffen, um sie beide zu retten.
    »Aber natürlich. Und sobald meine Männer sich um deine lästigen kleinen Breeds gekümmert haben, werde ich auch dich vergewaltigen. Vielleicht vergewaltige ich sogar noch deinen süßen Freund hier, bevor er stirbt. Das macht immer ganz besonders viel Spaß. Wenn man sie zwingt, sich vornüberzubeugen und ihren Arsch zu präsentieren, und ihnen dann zeigt, wer hier das Alphatier ist. Offensichtlich zerstört das irgendetwas in ihnen.« Seine tiefe Befriedigung bestimmte die Atmosphäre um sie herum, während seine boshafte Schadenfreude sich in ihren Kopf fressen wollte.
    Megan wollte schreien vor Schmerz und Wut. Sie fühlte einen unerträglichen Stich bei dem Gedanken daran, was er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher