Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bradens Vergeltung

Bradens Vergeltung

Titel: Bradens Vergeltung
Autoren: Lora Leigh
Vom Netzwerk:
Körper riss.
    »Du bist ja vollkommen durchgeknallt«, sagte er schließlich, als wäre ihm das erst jetzt klar geworden. Zum Teufel, sie kannten sich jetzt schon … seit wann noch mal? Bestimmt seit Ewigkeiten. Und er sah das erst jetzt? Armer Kerl, er war eben schwer von Begriff.
    »Wenn ich du wäre, würde ich das Lance gegenüber nicht erwähnen«, meinte sie, während sich jemand neben sie kauerte und Braden ein dickes quadratisches Stück Verbandsmull gab, das er schnell auf ihre Wunde presste.
    »Wir brauchen eine Trage«, rief Onkel Steven jemandem im Befehlston zu. Sie war nicht sicher, wem. »Kontaktiert die Klinik, wir bringen sie sofort.«
    Oh-oh.
    »Die Klinik.« Sie lehnte sich an Bradens Schulter. »Jetzt wird es interessant. Besonders wenn man berücksichtigt, dass Lance wahrscheinlich schon die ganze verdammte Familie aufgescheucht hat. Dieser blöde Kriegsbemalungsscheiß. Kein Wunder, dass ich Steven nicht erkannt habe. Was zur Hölle hat er sich dabei gedacht, eine Waffe auf mich zu richten?«
    Sie fühlte sich noch immer benommen, aber sie erinnerte sich: Er hatte dagestanden und beobachtet. Gewartet.
    »Was zur Hölle hat er da gemacht?«, fragte sie wieder.
    »Würdest du jetzt mal den Mund halten?«, knurrte Braden und tätschelte gleichzeitig etwas grob ihren Kopf. Das sollte wohl eine Art tröstende Geste sein. Oh Mann, irgendwie wirkte er neben der Spur.
    »Es ist sicher nur ein Streifschuss.« Sie versuchte, sich die Wunde anzusehen, gab es aber wieder auf, als sein Grollen zu einem animalischen Knurren wurde.
    »Scheiße, bist du aber griesgrämig«, brummelte sie, während er sie in seinen Armen wiegte. Er saß doch tatsächlich auf dem verdammten Erdboden und wiegte sie. Es fühlte sich irgendwie schön an – ein wenig merkwürdig, aber schön.
    »Und du bist angeschossen worden, Superwoman«, gab er barsch zurück. »Also benimm dich auch so.«
    Daraufhin runzelte sie die Stirn. »Wie, dafür gibt’s Verhaltensregeln?«
    Braden stöhnte, und er klang nicht gerade erfreut dabei.
    Glücklicherweise schien ihr der Gedanke nicht allzu viel auszumachen. Megan schloss die Augen, lehnte sich an seinen warmen Körper und ließ sich von der Dunkelheit am Rande ihres Blickfeldes einhüllen. Sie würde einfach ein kurzes Nickerchen machen. Nur eine Minute …
    »Lance wird es mitbekommen, wenn du mir hier ohnmächtig wirst«, drang Bradens Stimme plötzlich durch den Nebel in ihrem Kopf. »Er ist hier und hat alle verdammten Kerle aus deiner Familie mitgebracht, Megan. Was sagtest du? Die Wunde wäre nur ein Streifschuss? Du wirst mich hier doch nicht hängen lassen, oder?«
    Oh, also das war jetzt aber unfair. Megan riss die Augen auf und legte trotzig den Kopf nach hinten.
    »Ich werde dir in den Hintern treten.« Aber der Drohung fehlte der Schwung. Tatsächlich klang sie eher schwach.
    Aber Bradens Lächeln erhellte die Nacht. Diese sinnlichen Lippen, die sich langsam zu einem schelmischen Grinsen verzogen. »Wenn du so redest, machst du damit nur meinen kleinen Freund hart.«
    Sie hob die Hand an seine Wange und lächelte. Gott, sie liebte ihn. »Dein kleiner Freund ist doch immer hart.«
    »Nur für dich, Gefährtin.« Er drehte den Kopf und drückte seine Lippen auf ihre Handfläche. »Immer nur für dich.«
    Immer. Das klang doch gut für sie.
    Dann seufzte sie auf, als Lance und ihre Onkel plötzlich alle um sie versammelt waren. Zum Glück hätschelten sie sie nicht wie ein Baby.
    Steven sah sich die Wunde an. Seine Finger tasteten sie ab, aber nur ganz leicht. Sein Blick verriet … Stolz. Er betrachtete sie mit Stolz. Und mit Anerkennung. Das alles in seinem Blick zu sehen, half ihr dabei, die instinktive Abwehr seiner Berührung zu unterdrücken. Das Unbehagen war nicht mehr so stark wie vorher, aber immer noch vorhanden.
    »Na komm, du Satansbraten.« Braden schob sich wieder vor Steven, als der mit seiner Untersuchung fertig war, und hob sie in seine Arme. »Du bist ein total verrücktes Weib. Von wegen Streifschuss. Diese Kugel muss raus, Megan. Sieht so aus, als würdest du mich doch noch hängen lassen.«
    Die Kugel war noch drin? Entsetzt starrte sie ihn an, und in ihrem Kopf begann sich alles zu drehen. Oh Mist …
    Den Schock auf Bradens Gesicht bekam sie gar nicht mehr mit, als sie in Ohnmacht fiel, ebenso wenig wie die Überraschung ihres Cousins und ihrer Onkel. Aber schließlich war es ihre erste Kugel, wie sie ihnen allen später versichern würde. Da hatte man eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher