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Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Blutsbund 5 Viktor (German Edition)

Titel: Blutsbund 5 Viktor (German Edition)
Autoren: catthemad
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doch dann nickte der Junge. »Sehen wir uns mal wieder, Leonid?«
    Er beäugte das Kind perplex und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, eher nicht.«
    »Das finde ich schade, du siehst spannend aus. Wie jemand, mit dem man Abenteuer erleben kann.« Vadim setzte sich in Bewegung, ging an ihm vorbei und drehte sich noch einmal um, nach einem kurzen Winken verschwand der Junge aus seinem Sichtfeld und ließ ihn verwirrt stehen.
    Leonid sah langsam an sich hinunter. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, für den Besuch bei Viktor angemessen gekleidet zu sein. Die Taschen seiner Cargohose waren ausgebeult und mit Dingen gefüllt, die er immer griffbereit hatte. Zigaretten, Feuerzeug, ein Handy, das inzwischen als antik gelten dürfte, seinen geliebten Flachmann mit dem Selbstgebrannten, eine Rolle Geldscheine und seine Sonnenbrille, die er für den Scan am Eingang hatte abnehmen müssen. Das dünne Shirt war schmucklos, aber leicht schmutzig und zu seinem Unwillen fühlte er sich nackt ohne die Weste, die er beim Sicherheitscheck hatte abgeben müssen. Die integrierten Waffen alle einzeln herauszuholen, hätte länger gedauert, als das Kleidungsstück abzugeben.
    Leonid fuhr sich über die raspelkurzen schwarzen Haare und fragte sich, wie dieses Kind auf die absurde Idee kam, dass er spannend und nach Abenteuern aussah. Dann verwarf er den Gedanken und sagte sich, dass der Junge ihm egal sein sollte.
    Dreißig Sekunden später klopfte er an die Tür des Vorzimmers.

    Viktor stand die Nervosität ins Gesicht geschrieben und Leonid wusste, dass dies darauf beruhte, dass sich zwei Empathen trafen. Weder er noch der König konnten erspüren, was in dem anderen vorging. Ihn störte es nicht, Viktor hingegen verunsicherte es merklich, dass ihm jemand gegenübersaß, den er nicht einzuschätzen vermochte.
    Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme hinter den Kopf und musterte den Mann gelassen. »Und warum sollte ich das tun?«
    »Ich weiß, dass du kein Samariter bist. Vielleicht bietet es sich an, dass Kalymagebirge als Test für irgendetwas zu nutzen?«
    Leonid schnaufte abwertend. »Soso, ich spiele ein wenig und uneigennütziger Weise löse ich damit euer Problem? Mach es dir nicht so einfach, Viktor.«
    »Was würdest du haben wollen?« Die Anspannung des Regenten erfüllte über diese Frage den Raum.
    Leonids Mundwinkel zuckte belustigt.
    »Das ist nicht mehr drin«, erwiderte Viktor auf diese Geste hin.
    Er stutzte, nahm die Hände hinter dem Kopf hervor und lehnte sich vor. »Du hast in den letzten Jahrhunderten nie etwas gegen ein kleines Stell-Dich-Ein mit mir gehabt, Viktor! «
    Zögernd kam zurück: »Ich ... die Situation hat sich verändert.«
    »Inwiefern?«
    »Es ... es gibt jemanden in meinem Leben ... lieber schicke ich alle Vampire Russlands in das Gebirge, statt einen anderen Mann anzufassen.«
    Als diese Antwort in Leonid gesackt war, konnte er nicht anders und lachte mit einer Herzlichkeit, wie sie selbst ihm inzwischen fremd erschien. Viktors verblüffter Gesichtsausdruck gab ihm einen weiteren Anlass, um nach Luft zu ringen und lachend den Kopf zu schütteln. Ein belustigter Laut bildete den Abschluss seines Verhaltens, dann erklärte er amüsiert: »Es gibt noch Wunder! Ich dachte, du wärst der letzte Vampir auf Erden, dessen Herz man stehlen könnte, Viktor. Aber selbst du scheinst der Liebe Untertan geworden zu sein.«
    »Spotte nicht, Leonid. Seit dieser Bund zwischen den Werwölfen und uns wieder aktiv ist, glaube ich, dass sogar du nicht drum herum kommen wirst.«
    Leonid schnaufte abfällig. »Ich hab davon schon gehört und dachte, es ist Unfug?«
    Viktor schüttelte den Kopf und berichtete ihm von den Vorkommnissen im Uranschacht sowie der Verwandlung, die ihm mit Lew widerfahren war.
    »Draußen ist mir ein kleiner Vampir über den Weg gelaufen, der sprach von einem Lew. Ist das derselbe, von dem du mir gerade erzählst?«
    Viktor nickte und für den Bruchteil von Sekunden schlich sich etwas in dessen Augen, das Leonid als Zuneigung deutete, dann traf ihn der Blick und spiegelte für Sekunden Furcht.
    »Leonid, ich habe dich nie um einen persönlichen Gefallen gebeten. Ich weiß, dass dir so gut wie alles auf dieser Welt egal ist, aber missbrauche nicht das Vertrauen, das ich dir gerade entgegengebracht habe. Darum bitte ich dich, ja?«
    »Schätzt du mich so ein, Viktor?«
    »Ich kann dich nicht einschätzen.«
    »Dann bekommst du von mir die Zusage, dass ich dein Vertrauen nicht
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