Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
Autoren: Kim Harrison
Vom Netzwerk:
faszinierte mich, auch oder weil sie so gar nicht klang wie Ninas. »Es scheint zwei Vorgehensweisen zu geben – erst die Ernte, dann die Entsorgung. Hexen. Alle Leichen waren von Hexen.«
    Ich zuckte zusammen. Das gefiel mir gar nicht. »Ernte? Das ist übel.«
    Nina holte so tief Luft als hätte sie vorher vergessen zu atmen – was durchaus eine Möglichkeit war. »Uns beunruhigt vor allem die Entsorgung. Nina wird sie an den neuesten Tatort führen, und sobald Sie dort fertig sind, wird ein Kurier alle Informationen bezüglich der früheren Verbrechen in Ihrer Kirche abgeben. Wenn es Ihnen nichts ausmacht, wäre es mir lieber, wenn Sie nicht zum I. S.-Tower kommen.«
    »Kein Problem«, sagte ich leise, bereits in Gedanken ver sunken. Dämonenartige Verbrechen, nicht Dämonenverbrechen. Ich wollte nicht riskieren, dass die Dämonen erfuhren, dass ich noch am Leben war. Aber wenn es tatsächlich die Taten eines Dämons gewesen wären, hätte es sich schon längst herumgesprochen. Dämonen sind nicht subtil. Nein, wahrscheinlich war es eine Gruppe Möchtegernhexen, die sich an schwarzer Magie versuchte und damit den Ruf der Dämonen weiter schädigte. Sie auszuschalten würde nicht nur dafür sorgen, dass ich mich gut fühlte, sondern mir auch dabei helfen, endlich meine Bürgerrechte zurückzugewinnen.
    »Okay«, sagte ich, und ihr leises Seufzen glitt über meine Haut wie Seide und verursachte mir Gänsehaut. »Ich muss kurz telefonieren. Und es ist noch nicht gesagt, dass ich den Job übernehme. Was kriege ich dafür?«
    Nina lehnte sich in ihrem Stuhl zurück als gehöre ihr das gesamte Gebäude. »Was wollen Sie?«, fragte sie und wedelte elegant mit ihren langen Fingern. »Geld?«
    Es schwang offene Verachtung in dem Wort mit, aber nein, ich wollte kein Geld. Meine Geldbörse war gut gefüllt. Wortwörtlich. Meine Kreditkarten, mein Konto und alles andere war gesperrt worden. Ich war gegen meinen Willen vollkommen abgeklemmt worden, doch dank der Summe, die Trent Kalamack mir gegeben hatte, besaß ich Bargeld. Das Geld stammte ursprünglich von den Withons, eine kleine (seine Einschätzung, nicht meine) Summe, die er als Entschuldigung dafür verlangt hatte, dass sie versucht hatten, ihn umzubringen. Gut, dass ich einen Bodyguard hatte.
    »Ein gültiger Führerschein wäre schön«, sagte ich, während ich mich angestrengt bemühte, nicht das Formular auf dem Tisch anzustarren. Damit könnte ich vielleicht sogar mein Konto zurückbekommen. »Und mein Auto soll auf meinen Namen zugelassen werden.« Diese Unabhängigkeit würde Wunder wirken für mein Selbstbewusstsein.
    Mit einem maskulinen Schnauben lehnte Nina sich vor und ließ ihre langen Finger über die Formulare zwischen uns gleiten. Unwillkürlich fragte ich mich, wie es wohl wäre, diese sensiblen Fingerspitzen auf der Haut zu spüren, und unterdrückte das nächste Zittern. Es war gar nicht er/sie, es waren die Vamppheromone, die sich im Raum ansammelten. Ich lehnte mich nach hinten und öffnete die Tür einen kleinen Spalt. Sofort drang die wirre Geräuschkulisse von draußen in den Raum. Der untote Vampir lächelte, weil er genau wusste, warum ich die Tür geöffnet hatte, während Nina es wahrscheinlich nicht verstanden hätte.
    »Ich hingegen wüsste es sehr zu schätzen, wenn ich eine Liste der Flüche und ihrer Herstellung bekommen könnte, damit wir entscheiden können, welche legal sind und welche nicht«, sagte sie. Ich unterdrückte ein bitteres Lachen.
    »Sie haben doch einen Bibliotheksausweis, oder?«, entgegnete ich schnippisch. »Da können sie alles finden.«
    Nina legte den Kopf schräg und beäugte mich, bis mein Herz raste. »Nicht alles«, erklärte sie dann leise.
    Ich leckte mir die Lippen, setzte mich aufrechter hin, drückte die Knie zusammen und verschränkte die Hände im Schoß. »Ich habe nichts mit meiner gesetzlichen Verwandtschaft zu tun … Nina«, sagte ich angespannt. Es gefiel mir nicht, wie der Untote mit meiner Libido spielte, und das auch noch durch eine junge, unschuldige Frau. Ich hob die Hand und ließ das silberne Armband an meinem Handgelenk klimpern, das mich davon abhielt, eine Kraftlinie anzuzapfen. Er wusste, dass ich es trug. Sie wussten es alle. »Ich bin ein Dämon mit eingeschränkter Magie. Geben Sie mir meine Autozulassung und meinen Führerschein, und ich finde die Täter für Sie. Das ist mein Angebot.«
    »Abgemacht«, sagte Nina so schnell, dass ich mir sofort wünschte, ich hätte mehr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher