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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
Autoren: Kim Harrison
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und trat einen Schritt zurück. »Es ist okay. Ich weine, weil ich so glücklich bin.« Angstvoll musterte sie Al, dann schaute sie wieder zu mir und weinte noch heftiger. »Danke. Danke, Rachel. Ich habe nicht geglaubt, dass ich jemals wieder Füße haben würde. Mir ist vollkommen egal, wie meine Augen aussehen!«
    Ich tätschelte ihr den Rücken, froh, dass ihr das Ergebnis gefiel, und zutiefst erleichtert, weil ich den Fluch richtig gewunden hatte – überwiegend. Aber trotzdem verwirrten mich die Augen. »Bist du dir sicher?«, fragte ich. Sie griff nach dem Leinentaschentuch, das Ceri ihr reichte, und putzte sich die Nase.
    »Absolut«, antwortete sie. Ihr Gesicht glänzte im Licht der Laterne. »Irgendwie gefallen sie mir.«
    »Das hatte ich mir schon gedacht«, brummte Al, sah wieder auf die Uhr und setzte sich auf einen der Stühle. »Ihr Frauen seid doch letztendlich alle nur maskierte Dämonen.«
    Ceri warf Al einen langen Blick zu, der jedes verräterische Zeichen registrierte, das sie in tausend Jahren zu erkennen gelernt hatte. »Er wusste auch nicht wie es geht, oder?«, fragte sie, und Al runzelte die Stirn.
    »Nein.« Ich fühlte mich gut. Langsam erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht, als mir die Angst des letzten Monats wie eine Last von der Seele fiel. Ich hatte mich lange Zeit vor mir selbst versteckt, weil ich dachte, die Teile an mir zu ignorieren, die ich nicht mochte und nicht ändern könnte, würde sie verschwinden lassen. Und selbst als ich schließlich zugegeben hatte, dass es sie gab, hatte ich sie nicht akzeptiert. Erst jetzt, wo ich wirklich verstand, wer ich war, und die Verantwortung für meine Fehler übernahm, fühlte ich mich ausgeglichen. Ich musterte die Gesichter um mich herum und empfand ein Zugehörigkeitsgefühl, das ich noch nie vorher verspürt hatte – selbst wenn ich Al nicht vertraute.
    Ich hatte eine menschliche Hassgruppierung davon abgehalten, Zugang zu Dämonenmagie zu bekommen, und damit die Bedrohung neutralisiert, die sie dargestellt hatte. Ich hatte einen Weg gefunden, sowohl mit der I. S. als auch mit dem FIB zusammenzuarbeiten, auch wenn sie mir immer noch wegen dieser dämlichen Liste in den Ohren lagen. Mit Trents Hilfe hatte ich den Mut aufgebracht, Al zu sagen, dass ich lebte, und dass ich den Schaden, den ich im Jenseits angerichtet hatte, beheben würde. Zur Hölle, ich hatte sogar eine neue Geheimorganisation entdeckt und wurde wahrscheinlich von ihnen beobachtet. Ivy und Jenks entglitten mir langsam, aber noch waren sie Teil meines Lebens, und daran würde ich festhalten, solange es eben ging. Aber vielleicht lächelte ich auch haupt sächlich deswegen, weil ich mit Trent Kuchen gegessen hatte – es war ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es immer jemanden geben würde, der Risiken mit mir einging, bis hin zu Einsätzen gegen die MegPaG oder die Männer-die-hier-nichts-zu-suchen-hatten.
    Ich fühlte ein leichtes Zupfen an meiner Hose. Als ich nach unten sah, entdeckte ich eine Fairy, die mir ein kleines Stück Stoff entgegenstreckte. Ich beugte mich vor und nahm es vorsichtig entgegen. Sofort zog sie sich zurück und verschwand zwischen den Farnen.
    Al suchte mit einem erfreuten Lächeln meinen Blick, ohne zu wissen, dass ich glücklich war, weil die Neins eines ganzen Lebens sich in Jas verwandelt hatten. Er schätzte meine Stimmung ab, dann veränderte sich seine Miene, als er sich zu Trent umdrehte, der gerade noch mit Lucy auf der Bank gesessen hatte.
    Lucy war allerdings nicht länger bei ihm. Ich verspannte mich, als ich sah, wie das kleine Mädchen ihre ersten, wackeligen Schritte in Richtung ihrer Mutter machte. Trent kniete hinter ihr, jederzeit bereit, sie aufzufangen. In seinem Gesicht spiegelte sich eine seltsame Mischung aus Freude und Stolz. Die Vaterschaft stand ihm gut.
    »Ah, kleine Mädchen«, sagte Al, während er seine Uhr wegsteckte und sich vorbeugte, um sie genauer zu mustern. »Alles Gute der Welt, verpackt in süße Unschuld und einen eisernen Willen. Entkommt ihrem Vater, um mit dem Dämon zu spielen.«
    »Du!«, drohte Ceri. Entsetzt sah sie zu, wie Lucy erfreut aufjauchzte, als sie sich eindeutig für eine Richtung entschied. Sie war auf dem Weg zu Al, nicht zu Ceri.
    Trent breitete erschrocken die Arme aus, während er hinter ihr lauerte. Er wollte ihre ersten Schritte nicht behindern, aber er wollte auch nicht, dass sie Al berührte.
    »Ich«, sagte Al. »Großer, böser Dämon.«
    »Hinfort mit dir, Dämon«, sagte
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