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Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)

Titel: Blutsbande: Die Rachel-Morgan-Serie 10 - Roman (German Edition)
Autoren: Kim Harrison
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Leben sich darum dreht, jemanden glücklich zu machen?«
    Trent beäugte Al misstrauisch, während er einen Stuhl für Ceri herauszog und sie sich setzte. »Das passiert, wenn man ein Kind bekommt«, sagte sie und rückte sich elegant im Stuhl zurecht. Ihr Blick glitt zu Ray in Trents Armen, die vollkommen auf Al konzentriert war. »Hör auf, sie um den Finger zu wickeln.«
    »Aber sie ist so süß!«, flötete er. »Ich glaube, ich hole dich trotzdem. Du hast wunderschöne Haare.« Das galt Ray.
    Mein Gesicht wurde kalt vor Schreck.
    Ceri kniff die Augen zusammen und zapfte so rabiat eine Linie an, dass fast ihre Aura sichtbar wurde. »Al. Verschwinde. Sofort.«
    Ich verspannte mich, doch Al bewegte sich keinen Zentimeter, sondern schmollte wie ein ungeliebter Onkel vor sich hin, während Lucy und Ray quengelten und mit den Armen wedelten. »Ich meinte nicht jetzt«, protestierte er. »Ich will das Kind doch nicht aufziehen. Rachel macht schon genug Probleme.« Er lächelte Lucy strahlend an und flüsterte etwas, woraufhin sich mit einem Lichtblitz zwei Dutzend winzige Pferde mit Flügeln materialisierten. Sowohl Lucy als auch Ray quietschten vor Freude, und Lucy hätte sich fast von Ceris Schoß gewunden, um sie zu jagen.
    »Al!«, schrie Ceri. In einer Wolke aus verbranntem Bernstein fielen die wunderschönen Pferde zu Boden und verwandelten sich in windende Maden. Ich zuckte zurück, und Lucy kreischte wütend. Ray schien einfach nur überrascht zu sein, und für einen Moment wirkte ihre Miene zu reif für ihr winziges Gesicht. Ceris Mund war eine harte Linie, als sie mit der zappelnden Lucy im Arm wieder aufstand.
    »Wenn du meine Kinder anfasst …«, drohte Ceri. Al warf theatralisch die Hände in die Luft.
    »Quatsch. Ich will deine Babys nicht. Aber wofür ist ein Dämon schon gut, wenn nicht, um Angst zu verbreiten?«
    Ohne Lucy loszulassen trat Ceri vor und ihre Haare fingen an zu schweben. »Du jagst ihnen keine Angst ein, du wirbst um sie!«
    Al grinste, sodass seine flachen, breiten Zähne sichtbar wurden. »Ich jage dir Angst ein, Liebes«, sagte er und streckte die Hand aus, um Lucy zu kitzeln.
    Das kleine Mädchen jauchzte begeistert. Ceri riss sie zurück, während Trent wütend schnaubte. Ich war auch nicht begeistert, aber ich verstand ihr Dilemma. Die Babys abzusetzen würde sie noch verletzlicher machen. Sie aus dem Raum zu bringen, hätte vielleicht dasselbe Ergebnis. Kein Ort war sicher, wenn ein Dämon dich wollte und sich frei bewegen konnte. Man konnte einen Dämon nur bekämpfen, indem man ihn niemals aus den Augen ließ. Nicht einmal, um zu blinzeln. Das Einzige, was Al im Moment im Zaum hielt, war … was? Ich wusste es nicht, und das beunruhigte mich.
    »Vielleicht sollten wir gehen, Rachel«, sagte der Dämon spöttisch. »Ich glaube nicht, dass wir hier willkommen sind.«
    »Du hast gesagt, du kannst Winona helfen«, sagte Ceri frustriert. Sie wiegte Lucy auf der Hüfte, um sie von Al abzulenken. Al lächelte verschlagen.
    »Vielleicht.«
    Der Dämon sah mich an, und mein Magen verkrampfte sich vor Sorge. »Ich glaube, ich kann es. Ich habe daran gearbeitet«, sagte ich und sah Ceri an, die gerade Lucy aus Als Reichweite hielt. »Ich habe den Fluch schon vorbereitet, aber ich weiß nicht sicher, ob es die Dinge besser oder noch schlimmer machen wird. Ich habe noch nie selbst Flüche erschaffen.«
    Ceri nahm meine Hand und drückte sie. »Das ist eine ehrliche Antwort.«
    Ray jammerte, um Als Aufmerksamkeit zu erregen. Trent runzelte die Stirn und zog sie enger an sich, während der Dämon ihr Küsse schickte und dabei Seifenblasen erzeugte, von denen jede eine andere Farbe hatte. »Ich kann Winona helfen«, meinte Trent finster. »Wir brauchen keinen Fluch. Oder dich, Dämon.«
    Überrascht drehte ich mich zu ihm um und bemerkte, dass sein Gesicht gerötet war. Bis jetzt hatte er etwas anderes behauptet.
    Al schnaubte nur und wandte uns den Rücken zu, um in das Blätterdach aufzuschauen. Langsam wurde es dunkel, und in den Bäumen leuchteten kleine Lichter, wo die Fairys winzige Feuer entzündet hatten. »Es war ein Fluch, der sie verwandelt hat«, sagte er gleichgültig. »Nur ein Fluch kann das rückgängig machen, nicht wilde Elfenmagie. Und es wird Rachels Fluch sein«, bestimmte er und drehte sich zu mir um, als ich leise protestierte. »Ich weiß, dass du es kannst«, sagte er mit hinter dem Rücken verschränkten Händen und sah zu dem Schnee auf, der sich auf dem Glasdach
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