Blutorks 2 - Blutorks 2

Feuerhand ja sagen, dass ich alle eurer Art auf der Stelle umbringen soll.«
    Füge …, verlangte die Stimme in Benirs Kopf, doch er wusste ganz einfach nicht, wen oder was es fügen sollte.
    Er wollte zurückweichen, doch seine Glieder waren plötzlich wie gelähmt. Er schöpfte nach dem Atem des Himmels, doch alles, was er damit erreichte, war, dass die Flammen, die die Hand des Orks umloderten, noch höher züngelten.
    Dann schoss die riesige Pranke des Orks auf ihn zu und packte ihn an der Kehle.
    Kräftige, unangenehm harte Finger gruben sich in sein Fleisch, doch der Geruch von verbrannter Haut, den er zu riechen erwartet hatte, blieb aus. Zu Benirs eigener Überraschung – und der noch viel größeren des Orks – wanderten die Flammen auf der Hand zurück, sodass er zwar ihre Hitze spürte, sie ihn aber nicht verbrannten.
    Der tödliche Griff, der schon auf seinem Kehlkopf gelastet hatte, lockerte sich unversehens, gerade so weit, dass er genügend Atem ausstoßen konnte, um ein einziges Wort hervorzubringen. Ein Wort, das wie verrückt in seinem Kopf hämmerte, ähnlich einem die Freiheit liebenden Vogel, der wieder und wieder gegen die Stäbe seines goldenen Käfigs anflog.
    »Füge …«, sagte Benir.
    Mehr nicht.
    Urok starrte ihn völlig verdattert an.
    »Was hast du da gesagt?«, wollte er wissen.
    Ehe der Elf antworten konnte, zog der Ork seine Hand zurück, starrte auf sie herab und sagte selbst: »Füge …«
    Das Feuer, das den Poren seiner Hand entströmte, versiegte, noch während das Wort von der gewölbten Decke widerhallte. Verwirrt torkelte Urok zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Wand stieß, an die er noch kurz zuvor angekettet gewesen war. Als wären ihm die Beine plötzlich weich geworden, rutschte er am Stein nach unten.
    Keiner der Gladiatoren lachte mehr. Schließlich ging es ihnen wie dem Ork und dem Schattenelfen: Sie alle spürten, dass sie gerade Zeugen von etwas ganz Großem, Außergewöhnlichem und völlig Unbegreiflichem geworden waren. Von einem Vorgang, der gar nicht sein durfte.
    Urok sah zu Benir empor, der immer noch wie angewurzelt am Gitter stand. Beide sahen im Gesicht des anderen das gleiche unfassbare Entsetzen, das sie selber quälte, sowie die Frage, ob es wirklich sein konnte: dass sie beide dazu auserkoren waren, etwas zu fügen, das doch eigentlich für alle Zeiten widerstreiten sollte.

PERSONENLISTE
    Die Blutorks
    Urok – ein Erster Streiter mit einer kleinen Schar
Ursa – seine Schwester und eine Hüterin des Blutes
Ramok – Uroks und Ursas verstorbener Vater Bava Feuerhand – der oberste Kriegsherr der Blutorks Gabor Elfenfresser – Bavas Rechter Arm Ulke – Hohepriester im heiligen Hort Tabor – Uroks ärgster Widersacher Grimpe – Tabors Vaterbruder
Torg Moorauge – Uroks Rechter Arm Rowan – der einzige Krieger in Uroks Schar Narg – ein halbwüchsiger Vendur
Grindel – eine Kriegerin der Madak Moa – Ursas Knappe und Novize im Hort
Vandall Eishaar – Streitfürst der Madak
Hogibo – Streitfürst der Vendur Vokard – einer der fünf Hohen
Finske – einer der fünf Hohen
    Die Schattenelfen
    Benir – kämpft in der Arena um sein Leben Feene – der neue Todbringer
Nerk – Benirs Sohn Kuma – ist in Sangor verblieben
Geuse – ist vertrauenswürdiger als manch anderer
Falu – verliert seinen Tarnmantel und mehr
    Die Menschen
    König Gothar – ein Tyrann auf der Suche nach dem legendären Blutstahl
Herzog Garske – begierig darauf, dem König zu dienen
Inome – Liebesmagd im Haushalt des Herzogs Namihl – eine weitere Dienerin aus dem Tempel der Liebe Thannos – Großgardist in den Reihen des Königs Morn – Halbling in Feenes Diensten Inea – eine Amme aus Sangor Ogus – Schmuggler und Holzhändler Skork – Anführer der Diebesgilde Tarren – Gladiator aus Bersk

DANK UND GRUß
    Für meinen Blutsbruder
    und natürlich für Marten, Klot, Bösen und Vogt,
    sowie all die anderen Schatten der Vergangenheit,
    die mich bis heute begleiten.