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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2
Autoren: Bernd Frenz
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seinem Nacken her ausbreitend, überzog es rasch seinen ganzen Körper.
    Nach und nach verstummten ringsum die Gespräche. Abgesehen von den drei Wolfshäutern hatte noch keiner der Gladiatoren einen Ork aus der Nähe gesehen. Überrascht von der Fremdartigkeit seiner Gestalt, dauerte es eine Weile, bis auch dem Letzten von ihnen dämmerte, wer da gerade nahte.
    Der nächste Gegner des Schattenelfen.
    Obwohl sich der Muskelberg widerstandslos zu einem freien Platz führen ließ, wichen alle, die er auf dem Weg dorthin passierte, an die Wand zurück. Schon allein die beunruhigende Erscheinung wirkte respekteinflößend, dazu kam noch, dass jede Bewegung des Orks von roher Gewalt kündete.
    Benir erschauerte ebenfalls bei seinem Anblick, jedoch aus einem anderen Grund: Wo die übrigen Gefangenen nur das Äußere sahen, erkannte er die Andeutung einer verborgenen Kraft, die an den Atem des Himmels erinnerte und dennoch ganz anders war.
    Füge … Ja, genau! Irgendwie erinnerte sie an den Moment in der Arena, in dem er die merkwürdige Stimme vernommen hatte.
    Füge … Es dauerte einige Zeit, bis Benir aufging, dass er nicht etwa in einer Erinnerung schwelgte, sondern sich die elende Stimme wieder meldete.
    Der Ork wirkte ebenso irritiert. Immer wieder starrte er auf seine linke Hand, die sichtlich gerötet war.
    Mit schweren Hammerschlägen ketteten die Wächter ihn an die Wand.
    Als sie das Gewölbe verließen, stand Benir bereits am Gitter, zwei der massiven Stäbe seines Käfigs umklammernd und das Gesicht fest gegen das kalte Metall gedrückt. »Wer bist du?«, fragte er, längst davon überzeugt, es mit keinem gewöhnlichen Ork zu tun zu haben. »Wie lautet dein Name?«
    »Zwergenhirn heißt der!«, mischte sich einer der Wolfshäuter ein, ehe der Ork reagieren konnte. »Die ham doch alle so blöde Nam'n, die was bedeut'n!«
    Die unerträgliche Spannung, die unter dem Gewölbe lastete, brach sich schlagartig in lautem Gelächter Bahn. Wegen den massiven Ketten, die den Ork hielten, fühlten sich alle vor ihm sicher. So begann die übliche Pöbelei, die alle Neuankömmlinge über sich ergehen lassen mussten. Besonders die drei Wolfshäuter taten sich darin hervor und schmissen mit Holzbechern und Tellern nach dem großen Kerl.
    Der Hass und die Abscheu, die sie dem Ork entgegenschleuderten, fand ein Echo auf dessen breitem Gesicht. Von Grimm erfüllt, stand er auf und stemmte sich mit einem Bein gegen die Wand, an die er gekettet war, und seine Muskeln schwollen an, als er die schwere Kette packte und mit beiden Händen daran zog.
    Ringsum brandete noch lauteres Gelächter auf. In diesem Kerker hatte schon mancher versucht, seine Ketten zu sprengen, bislang jedoch vergebens.
    Das Gejohle verstummte aber abrupt, als sich der Haken knirschend aus dem Gestein löste. Die lose Kette in der Rechten schwingend, ging Urok auf die Wolfshäuter zu.
    »Ich heiße Urok«, erklärte er ihnen so leise, dass es wie ein Flüstern klang. Trotzdem drang die Stimme allen durch Mark und Bein, vor allem, als der Ork hinzufügte: »Ihr werdet noch lernen, diesen Namen zu verfluchen!«
    Dabei schwang er die Kette in weit ausholendem Bogen durch die Luft und drosch so lange auf die drei ein, bis sie winselnd um Gnade flehten.
    Als er endlich von ihnen abließ, wirkte Uroks Linke stark angeschwollen. Überrascht beobachtete er, wie die ersten kleinen Flammen über die Hand hinwegzuckten. Es wirkte beinahe, als reagiere sie auf irgendetwas.
    Oder auf jemanden .
    »Du!«, grollte er und sah dabei zu Benir hinüber. »Das hast du ausgelöst!«
    Anklagend deutete er mit der Hand auf ihn. Sie brannte zwar, wurde aber nicht vom Feuer verzehrt. Und tatsächlich, die Flammen, die auf der grünen Haut umhertanzten, loderten bei jedem Schritt, dem er sich dem Schattenelf näherte, höher.
    Der Elf wollte etwas erwidern, doch seine Kehle war plötzlich wie zugeschnürt. Füge …, forderte die Stimme in seinem Kopf erneut.
    Sonst sprach niemand ein Wort. Die übrigen Gladiatoren starrten alle nur ungläubig auf die Feuerhand, deren flackernder Schein unheimliche Schatten an die Wände malte.
    Langsam ging Urok auf den Käfig zu, den Blick abwechselnd auf Benir und die züngelnden Flammen gerichtet.
    Je näher er kam, desto heller wurden sie.
    »Die letzten Male, da sich diese Hand überraschend entzündete, war ein Elfenweib in der Nähe«, schnaufte er wütend, als würde ihn allein die Erinnerung in Rage versetzen. »Vielleicht will mir meine
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