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Blutmale

Blutmale

Titel: Blutmale
Autoren: Tess Gerritsen
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gehe und hole welches von draußen.«
    »Ich denke, das wird nicht nötig sein«, erwiderte Domi nic. »Das ganze Haus ist trocken wie Zunder. Da genügt ein Funke.«
    Lily schüttelte fassungslos den Kopf. »Du willst sie alle umbringen …«
    »Das war von Anfang an der Plan«, sagte Edwina. »Sie werden ihr eigenes Ende verschlafen.«
    »Wird nicht halb so viel Spaß machen wie bei Joyce O'Donnell«, meinte Dominic. »Aber wenigstens du wirst es bei wa chem Bewusstsein genießen können, Lily.« Er hob den Schürhaken auf und stieß die Spitze tief in die Flammen. »Das ist das Praktische am Feuer. Dass es das Fleisch so restlos verzehrt und nichts als verkohlte Knochen übrig lässt. Niemand wird je erfahren, wie du wirklich gestorben bist, denn sie wer den die Schnitte nicht sehen können. Die versengte Haut. Sie werden glauben, dass du wie alle anderen im Schlaf umgekommen bist. Ein tragisches Unglück, mit meiner Mutter als einziger Überlebender. Sie werden nie erfahren, dass du noch stundenlang vor Schmerzen geschrien hast, bevor der Tod ein trat.« Er zog das Schüreisen aus dem Feuer.
    Lily stand wankend auf. Das Blut strömte an ihrer Hand herab. Sie machte einen Satz in Richtung Tür, doch ehe sie sie erreichte, stellten die zwei Dobermänner sich ihr in den Weg. Sie erstarrte und blickte auf die gefletschten Zähne.
    Von hinten packten zwei Hände sie an den Armen, und Edwina zerrte Lily rückwärts zum Kamin. Lily schrie auf und schlug blind um sich. Befriedigt spürte sie, wie ihre Faust in Edwinas Wange krachte.
    Es waren die Hunde, die sie erneut zu Fall brachten. Zu zweit sprangen sie ihr in den Rücken und warfen sie der Länge nach zu Boden.
    »Aus!«, befahl Dominic.
    Die Hunde wichen zurück. Edwina, die sich das schmerzende Gesicht hielt, trat Lily mit aller Kraft in die Rippen. Lily wälzte sich zur Seite und rang qualvoll nach Luft. Benommen vor Schmerzen sah sie Dominics Schuhe näher kommen. Sie spürte, wie Edwina ihre Handgelenke umfasste und sie auf den Boden drückte. Dann blickte sie auf, in Dominics Gesicht, in diese Augen, die im Schein des Feuers loderten wie glühende Kohlen.
    »Willkommen in der Hölle«, sagte er. In der Hand hielt er den rot glühenden Schürhaken.
    Lily wand sich und schrie, versuchte sich mit aller Kraft zu befreien, doch Edwinas Griff war wie Eisen. Als Dominic den Schürhaken herabsenkte, wandte sie das Gesicht ab, presste die Wange an den Boden und schloss die Augen in Erwartung der höllischen Schmerzen.
    Eine Explosion zerriss die Luft - und im gleichen Moment spritzte ihr etwas Warmes ins Gesicht. Sie hörte Edwina nach Luft schnappen, hörte den Schürhaken polternd zu Boden fallen. Und plötzlich waren ihre Hände frei.
    Sie schlug die Augen auf und sah die beiden Dobermänner durch das Zimmer auf Jane Rizzoli zusprinten. Jane hob die Waffe und feuerte erneut. Einer der Hunde stürzte, doch der andere war bereits in der Luft und schoss wie eine schwarze Rakete auf sie zu. Jane konnte noch einen letzten Schuss abgeben, im gleichen Moment, als der Hundeleib gegen sie krachte. Die Waffe fiel ihr aus der Hand und schlitterte weg, während Jane im Clinch mit dem verletzten Dobermann zu Boden ging.
    »Nein«, stöhnte Edwina. Sie kniete neben ihrem zusammengebrochenen Sohn, hielt sein Gesicht in den Händen und strich ihm das Haar aus der Stirn. »Du kannst nicht sterben! Du bist der Auserwählte !«
    Lily setzte sich mühsam auf, und das Zimmer drehte sich um sie. Im Schein der gierigen Flammen sah sie Edwina, die sich, einem Racheengel gleich, erhob. Sie sah, wie die Frau sich bückte und Janes Pistole vom Boden aufhob.
    Das Zimmer wirbelte noch wilder im Kreis, als Lily sich wankend aufrichtete. Das Karussell der Bilder wollte ein fach nicht still stehen. Die Flammen. Edwina. Die Lache von Dominics Blut, die im Feuerschein glitzerte und sich immer weiter ausbreitete.
    Und der Schürhaken.
    Der Hund zuckte noch einmal krampfhaft, und Jane schob ihn zur Seite. Mit heraushängender Zunge glitt das tote Tier schlaff zu Boden. Erst jetzt fiel Janes Blick auf Edwina, die direkt vor ihr stand. In ihrer Hand funkelte die Waffe.
    »Alles endet hier. Heute Nacht«, sagte Edwina. »Sie. Und Me phisto.« Edwina hob die Pistole, die Muskeln in ihrem Arm spannten sich, als sie den Griff umklammerte. So vollkommen war ihre Aufmerksamkeit auf Jane fixiert, dass sie ihren eigenen Tod nicht kommen sah, der von oben auf ihren Kopf herabsauste.
    Der Schürhaken landete
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