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171 - Höllen-Gladiatoren

171 - Höllen-Gladiatoren

Titel: 171 - Höllen-Gladiatoren
Autoren: A.F.Morland
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Lance Selby, Professor für Parapsychologie, Freund und Nachbar von Tony Ballard, ein großer Mann mit gutmütigen Augen und der Andeutung von Tränensäcken darunter, stand unter der Dusche.
    Es ging ihm wieder gut. Wieder deshalb, weil er in der vergangenen Nacht ziemlich groggy nach Hause gekommen war, nachdem er in Morron Kulls magische Falle geraten war.
    Mittlerweile hatte er sich von der kräfteraubenden Pein erholt. Dazu hatte auch ein Trank beigetragen, den Tony Ballards Freundin Vicky Bonney nach seinen Angaben gebraut hatte.
    Ein stärkender Hexentrank war es gewesen, dessen Rezept von der weißen Hexe Oda stammte, deren Geist Lance Selby in sich trug und deren Wissen und Kraft ihm jederzeit zur Verfügung standen.
    Vicky war bei ihm geblieben, und auch Boram, der Nessel-Vampir. Sobald Lance eingeschlafen war, hatte sich Vicky im Gästezimmer hingelegt, um sofort zur Verfügung zu stehen, wenn Lance etwas brauchte.
    Boram hatte in Lances Schlafzimmer Posten bezogen, um über seinen Schlaf zu wachen und dafür zu sorgen, daß er nicht gestört wurde.
    Das erste, was Lance Selby wahrnahm, als er die Augen aufschlug, war dann auch der weiße Vampir gewesen, diese unbegreifliche Dampfgestalt.
    Während Lance duschte, hantierte Vicky mit dem Geschirr in der Küche. Die blonde Schriftstellerin bereitete ein typisch englisches Frühstück mit allem Drum und Dran, das sie mit Lance einnehmen wollte. Anschließend würde sie nach Hause gehen, und sie hoffte, daß nun auch Tony bald heimkam. Er hatte zur Zeit einen Fall am Hals, der ihn ziemlich forderte.
    Toorsom, Satans Sprengmeister, war mit dem jungen Dämon Morron Kull nach London gekommen, und Tony machte Jagd auf die beiden.
    Lance Selby zog sich an und kam die Treppe herunter.
    Grinsend zog er die Luft ein. »Mmmh!« machte er verzückt.
    »So herrlich hat es in diesem Haus schon lange nicht mehr gerochen. Als Junggeselle muß man Abstriche machen. Ich lebe zumeist von Instant Coffee und Zwieback.«
    »Dann wird es wohl Zeit, daß du dir eine Freundin zulegst«, sagte Vicky lächelnd.
    »Das würde Oda nicht gefallen«, erwiderte Lance. »Das ist mein Problem. Sie will nicht, daß ich mich noch einmal verliebe.«
    »Dann soll sie doch für dich kochen.«
    »In diesem Fall würde ich es ja wieder selbst tun müssen«, seufzte Lance, »und dazu habe ich nun wirklich weder Lust noch Talent. Ich kann kochen, was ich will, am Ende schmeckt es immer abscheulich. Es ist eine wahre Wohltat, dich im Haus zu haben. Dich akzeptiert Oda.«
    »Das freut mich.«
    »Ich hätte dich öfter mal bitten sollen herüberzukommen. Die Chance ist ja nun vertan; ihr zieht demnächst nach Knightsbridge in dieses Vampirhaus.«
    »Es ist Tonys Wunsch. Du mußt uns so oft wie möglich besuchen.«
    »Ich werde mehr Zeit bei euch als zu Hause verbringen«, sagte Lance grinsend. »So lange, bis ihr genug von mir habt und mich händeringend bittet, mal einen Tag für euch allein haben zu dürfen.«
    Vicky stand am Herd und schippte die Spiegeleier aus der Pfanne auf die Teller. »Setz dich!« sagte sie. »Das Frühstück des Jahres kommt auf dich zu.«
    Mit Lance schien irgend etwas passiert zu sein. Vicky hatte ihn noch nie so fassungslos erlebt. Mit schockgeweiteten Augen starrte er plötzlich an ihr vorbei.
    »Das gibt es doch nicht!« stammelte er völlig außer Fassung. »Das kann nicht sein.«
    »Was ist?« fragte Vicky beunruhigt. Sie befürchtete irgendwelche Nachwirkungen von Morron Kulls Magie. »Was hast du denn, Lance?«
    »Das Haus! Euer Haus! Es ist… weg!«
    Vicky entspannte sich und lächelte. Ach so, Lance wollte sie bloß auf den Arm nehmen. Das Haus nicht mehr da… Quatsch.
    Sie war zu sehr beschäftigt gewesen, deshalb hatte sie noch nicht aus dem Fenster gesehen.
    Wozu auch? Die Aussicht war ihr bekannt.
    Sie wußte nicht, was Lance damit bezweckte, aber sie tat ihm den Gefallen, sich umzudrehen, und dann war sie genauso fassungslos wie er.
    Das Haus war tatsächlich verschwunden.
    ***
    Sie hießen Nestar, Hadames und Verus und kamen aus dem Jenseits, große, breitschultrige Männer, die vor langer Zeit gelebt hatten – und immer noch lebten, aber nicht mehr auf dieselbe Art wie früher.
    Ihre Gesichter hatten etwas Mumienhaftes an sich. Grau, stumpf und tot sah die Haut aus, die ihren Körper umspannte, ihr Blick war leer, ihr schmallippiger Mund verriet Grausamkeit, braunes Leder umhüllte ihre Lenden.
    Sie waren unterschiedlich bewaffnet: Nestar mit Netz und
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