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Blutjägerin (German Edition)

Blutjägerin (German Edition)

Titel: Blutjägerin (German Edition)
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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mir.“
    „Möglicherweise kann ein Wort von dir hilfreich sein.“ Er hatte im Moment einunddreißig Männer und zwölf Frauen weltweit verteilt, die hervorragende Arbeit leisteten. Aber es waren schon jetzt zu wenige und sollte es zu einer Spaltung des Rates kommen und die Jäger endgültig wieder erstarken, würde die Agentur der Aufgabe nicht mehr gewachsen sein. Die abtrünnigen Clans würden sich einen Dreck um die Gesetze scheren. Gerald konnte um die Sicherheit seiner Spezies willen nicht zulassen, dass sie dem Untergang entgegentrieben. Sein Gedanke an Verstärkung war nicht ganz uneigennützig. Denn er dachte seit Romains Tod darüber nach, Clement aus der Agentur zu entlassen, damit dieser sich einem gewöhnlichen Leben widmete. Er musste seinen Bruder schützen, um den Clan zu retten. Clement wusste von all dem noch nichts und er würde Geralds Entscheidung sicherlich auch nicht zustimmen. Wie er war Clement ein Krieger, der nur schwer entbehrlich war. Ein Krieger aus dem alten Vampirkriegerorden, dem auch André und Romain angehört hatten und den sie nach der Gründung des Rates auflösten. Die Sicherheitsagentur war aus den Strukturen dieses Ordens entstanden. Dennoch hoffte Gerald, seinen Bruder zur Vernunft zu bringen, sobald genügend Agenten zur Verfügung standen.
    Eine Weile stand er André schweigend gegenüber. Vielleicht war es für André weniger die Information, die er überbringen wollte als das Bedürfnis, diese schlechte Nachricht mit jemandem zu teilen, der die vergangenen zweihundert Jahre an seiner Seite gekämpft hatte. Gerald ging es oft nicht anders.
    Nachdem André gegangen war, sank Gerald zurück auf seinen Lehnstuhl, trank den letzten Schluck der zweiten Phiole, bis ihn der vibrierende Störenfried in der Tasche seines Sakkos erneut aus der Ruhe riss. Er überlegte, ob der das Handy ignorieren sollte. Das Pflichtgefühl siegte schließlich über die Resignation und ließ seine Finger beinahe selbstständig nach dem Telefon greifen.
    „Es gibt hier was, das du dir unbedingt ansehen solltest“, sagte Clement.

     
    „Spreche ich mit Sophie Richter?“, fragte der Anrufer.
    „Sophie Lacoste“, verbesserte sie. Es war lange her, dass jemand sie mit dem Familiennamen ihres Vaters ansprach. Die Stimme kam ihr bekannt vor.
    „Wer ist da?“
    „Du hast also den Namen deiner Mutter angenommen, ich verstehe.“ Schritte ertönten, ein schnelles, aufgeregtes Schnauben, dann sprach der Anrufer weiter. „Ich bin es, Dominik … wenn du dich an mich erinnerst. Es ist eine Weile her.“
    „In der Tat, Dominik“, antwortete Sophie und die Stimme bekam ein Gesicht. Dominik war einer der beiden letzten Vampirjäger, die im Orden ihres Vaters dienten. Es war tatsächlich eine Weile her, dass sie von ihm gehört hatte. Vier Jahre. Dass er sie gerade jetzt anrief, vom Handy ihres Vaters, verhieß nichts Gutes.
    „Ich …“ Dominiks Stimme stockte, stotternd suchte er nach Worten. „Dein Vater … ich musste ihm versprechen, dich anzurufen, falls …“
    „Was ist mit ihm?“ Die Vampirin auf dem Friedhof war für den Moment vergessen. Ein eisiges Kribbeln lief durch ihren Körper. „Bitte sag schon, Dominik, was ist mit ihm?“
    „Er ist tot.“
    „Was?“
    Oh, Gott.
    Nein.
    Eine bleierne Lähmung befiel Sophie, sie konnte nicht fassen, was er gesagt hatte. „Wo … wann ist das passiert?“
    „Vor etwa einer Stunde.“ Dominik klang außer Atem. „Wir haben einen Vampir gejagt.“ Er fluchte leise und zischte. „Anfangs hat alles geklappt, doch dann …“
    „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Es klang, als läge er irgendwo schwer verletzt in einer Ecke.
    „Ich musste fliehen … bin etwas außer Atem … nicht mehr der Jüngste.“ Er schnaubte erneut ins Telefon.
    Trotz seiner Beschwichtigung beruhigte sich Sophie kaum.
    „Die Polizei … sie waren überraschend schnell vor Ort, haben die ganze Gegend abgeriegelt.“
    „Wo genau?“
    „Wir sollten das nicht am Telefon besprechen, zu unsicher. Können wir uns treffen?“
    „Sag mir, wo es passiert ist“, entgegnete sie. „Ich muss zu ihm.“
    „In der Bognergasse. Keine Chance, die lassen dich nicht durch, Sophie.“ Er keuchte, hustete.
    „Wir werden sehen. Behalt das Handy bei dir, ich melde mich wieder.“ Damit beendete sie das Telefonat und startete den Motor erneut. Als die Scheinwerfer ihres Autos den leblosen Körper der Vampirin beschienen, entdeckte sie zwei Gestalten, die sich über den Leichnam bückten
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