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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)
Autoren: Shaun Hutson
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ganze Zeit mit dem Lauf des HK33, extrem in Versuchung, einfach abzudrücken, aber ein Ziel in Bewegung war immer auch ein schwieriges Ziel. Und bei Doyle handelte es sich um einen gefährlichen Gegner. Ein Kopfschuss wäre ideal, aber gar nicht so einfach. Am besten, er verzichtete auf den Versuch. Er wartete noch kurz, dann nahm er das Sturmgewehr und schlich langsam und vorsichtig die Treppe hinunter.
    Unten angekommen hob er das Gewehr an die Schulter und zielte damit auf die Tür, durch die Doyle verschwunden war. Sein Gegner ließ sich jedoch nirgends blicken. Callahan schlich verstohlen durch den Flur.
    Er lächelte.
    Bis Doyle ihn fand, würde es zu spät sein.
    Viel zu spät.
    Auch er spürte die klirrende Kälte, doch im Gegensatz zu Doyle begrüßte er sie. Er wusste, was es damit auf sich hatte.
    95
    Sie schätzte, dass es noch weniger als fünf Kilometer bis zum Haus waren.
    Georgie behielt den Fuß auf dem Gaspedal und den Blick auf der Straße. Noch ein paar Minuten, und sie befand sich wieder bei Callahans Anwesen. Sie spürte, wie sie ein Schauder überlief. Was würde sie bei ihrer Rückkehr vorfinden? Sie versuchte, nicht genauer darüber nachzudenken. Sie überkam ein jähes Gefühl von großer Trauer, als sie an Laura Callahan dachte, wie sie mit halb weggeschossenem Kopf im alten Stellwerk auf dem Boden lag. Georgie befiel eine bleierne Müdigkeit. Auf einen Schlag schien sämtlichen Bemühungen eine geradezu lächerliche Vergeblichkeit anzuhaften. Ihrer gemeinsamen Mission mit Doyle, eigentlich allem, was sie taten. Anscheinend konnte die Sache nur auf eine Weise enden: tödlich.
    Sie holte tief Luft, umklammerte das Lenkrad noch fester und spürte, wie der 357er im Schulterholster gegen ihre Rippen drückte.
    Wie viele Tote wird es noch geben, bis diese Geschichte abgeschlossen ist?
    Sie fuhr um eine Kurve und erreichte den Zubringer, der zur Haupteinfahrt von Callahans Villa führte.
    Als sie um die Ecke bog, sah sie sofort die schwarzen Mannschaftswagen, die vor den Toren parkten. Männer stiegen aus. Mit Gewehren bewaffnet.
    Einen flüchtigen Augenblick lang kehrten ihre Gedanken zu Doyle zurück.
    Lass ihn noch am Leben sein.
    Der Gedanke verging so schnell, wie er gekommen war. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf die Männer, die aus den Mannschaftsbussen stiegen. Vor dem Tor parkten drei von ihnen, doch zwei von ihnen setzten sich gerade in Richtung Haus in Bewegung.
    Was zum Teufel geht da drin vor?
    Sie musste es herausfinden.
    Aber zuerst musste sie an den Bewaffneten vorbei.
    Der führende Mannschaftswagen folgte der langen Auffahrt zu David Callahans Haus. Die Polizisten hockten mit automatischen Gewehren auf dem Schoß schweigend im Laderaum. Ein oder zwei von ihnen vergewisserten sich noch einmal, dass ihre Magazine geladen waren, die anderen warteten geduldig, bis die Fahrzeuge anhielten und die Anweisung zum Aussteigen ertönte. Die kalte Nachtluft traf sie wie eine Mauer aus Eis.
    Es war unnatürlich frostig. Eine durchdringende, schneidende Kälte, bei der sich ihnen die Nackenhaare aufrichteten.
    Sie wurden in die Büsche rings um das Haus und hinter die parkenden Autos beordert. Überall dorthin, wo es ausreichend Deckung gab.
    Die Scharfschützen warteten auf Befehle.
    Das Haus lag mit Ausnahme des Verandalichts in vollkommener Dunkelheit. Der matte Schein fiel auf die Leichen ihrer Kollegen, die auf dem Kies vor dem Haus lagen.
    Sie machten sich bereit, das Haus zu stürmen, falls es notwendig wurde. Alles, was fehlte, war der entsprechende Befehl.
    Sie warteten.
    Eine Tür direkt vor ihm.
    Doyle schmiegte sich mit dem Rücken an die Wand und ging darauf zu, so leise, wie er konnte, während sein Blick in der Schwärze stetig hin und her irrte. Er hielt den 44er in der rechten Hand und griff mit der linken nach dem Türknauf, drehte ihn und drückte gegen das Holz. Die Tür schwang auf. Er schlich in geduckter Haltung über die Schwelle.
    Die Küche.
    Er blickte sich um, doch von Callahan nichts zu sehen. Auch kein Anzeichen dafür, dass er sich kürzlich hier aufgehalten hatte. Doyle verließ den Raum wieder. Mittlerweile zitterte er infolge der extremen Kälte. Er blies in die Hände, nahm den Bulldog vorübergehend in die linke Hand und rieb sich die rechte am Oberschenkel, um die Durchblutung anzukurbeln. Mein Gott, ist das kalt! Er ging durch den Korridor zu einer weiteren Tür, wartete kurz ab und öffnete sie ebenfalls.
    Auch der Raum dahinter schien leer zu sein,
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