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Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)

Titel: Blutiger Segen: Der 1. SEAN DOYLE Thriller (German Edition)
Autoren: Shaun Hutson
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doch als Doyle hineinging, warf er einen Blick durch das große Panoramafenster und bemerkte draußen eine Bewegung. Tief geduckt huschte er durch das Zimmer und spähte hinaus.
    Zwei Polizisten brachten sich im Schutz einiger Bäume etwa 200 Meter vom Haus entfernt in Schussposition.
    Als er sich gründlicher umsah, entdeckte er weitere Garda-Beamte, durchgehend mit Gewehren bewaffnet, die sie auf das Haus richteten.
    »Scheiße«, fluchte er leise, zog sich vom Fenster zurück in Richtung Korridor und schlug den Weg zum Eingangsbereich ein.
    Er musste im ersten Stock nach Callahan suchen. Als er vor der Tür zur Vorhalle innehielt, analysierte er die Risiken. Die Treppe hinaufzusteigen, kam einer Einladung an den Tod gleich. Es gab keine Deckung, falls Callahan oben auf ihn wartete. Wenn das Feuer auf ihn eröffnet wurde, konnte er sich nirgends verstecken. Aber wie sonst sollte er nach oben gelangen?
    Doyle stieß die Tür auf und lugte zur Düsternis auf dem oberen Treppenabsatz. Selbst wenn Callahan ihm in diesem Moment dort auflauerte, bekam er in der Dunkelheit nichts davon mit.
    Die Garda draußen, Callahan drinnen.
    Sieht nach einer verdammt beschissene n Party aus.
    Doyle schlich in den Flur, ohne die toten Garda-Beamten eines weiteren Blickes zu würdigen. Er erreichte den Fuß der Treppe, den Bulldog im Anschlag. Nicht das kleinste Geräusch von oben.
    Er nahm die ersten Stufen.
    Callahan stand fasziniert da. Die Dampfschwaden umschwirrten ihn. Das HK33 hing an der Seite herab, da sich seine Aufmerksamkeit ganz auf das Buntglasfenster und das strahlende Leuchten konzentrierte, das von ihm ausging. Die Wände des Zimmers waren mit einer Eisschicht bedeckt, die immer dicker wurde, als sich der Dampf wie Nebel über den Boden wälzte. Dazu kam ein Geruch, der Callahan an verdorbenes Fleisch erinnerte. Wie die Kälte nahm auch der Geruch immer mehr an Intensität zu.
    Er machte einen Schritt in Richtung Fenster und beobachtete, wie sich die Nebelranken zur Decke schlängelten und das bunte Leuchten anschwoll, als werde es aufgepumpt. Es pulsierte wie ein regenbogenfarbenes Gewächs.
    Das Splittern von zerbrechendem Glas klang wie ein Peitschenschlag in der Stille des Zimmers. Es ließ ihn zusammenzucken. Sein Herz prallte gegen seine Rippen.
    Noch ein Splittern, lauter diesmal.
    Ein Teil der Scherben schien aufwärts zu fliegen, als hätten sie von unten einen Stoß erhalten. Doch das konnte nicht sein, denn das Kirchenfenster thronte auf Sägeböcken, und darunter befand sich nichts. Dennoch wurde Callahan Zeuge, wie sich die Glassplitter in Zeitlupe in die Luft erhoben, im Nebel rotierten und dann zu Boden prasselten, wo sie als winzige Bruchstücke liegen blieben.
    Immer wieder splitternde Geräusche. Leises Grollen.
    Callahans Zähne klapperten, so durchdringend war die Kälte. Er ließ das Fenster nicht aus den Augen, Augen, die ihm nicht nur vor Staunen und Hochgefühl beinahe aus dem Kopf traten, sondern auch vor Furcht.
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    Sie sah, wie ihr die beiden Beamten mit eifrigem Winken bedeuteten, sofort anzuhalten.
    Zwei der Scharfschützen standen in der Nähe, das Gewehr vor der Brust, jederzeit bereit, es in Schussposition zu bringen, falls es nötig wurde.
    Ganz ruhig bleiben.
    100 Meter vor der Einfahrt verlangsamte Georgie die Fahrt. Sie spürte ihr wildes Herzklopfen und konnte ihre eigenen Atemgeräusche hören, gehetzt und rau.
    Fahr mittendurch.
    Sie klopfte mit den Fingern auf das Lenkrad, steuerte den Wagen näher heran.
    Näher ran.
    Noch 50 Meter. Sie fuhr jetzt beinahe Schritttempo, aber ihr Fuß schwebte über dem Gaspedal. Alles eine Frage des richtigen Timings. Sie musste an ihnen vorbei. Musste zum Haus. Der erste Garda-Beamte winkte ihr, den Wagen anzuhalten und auszusteigen.
    Noch 20 Meter.
    Die Lücke zwischen den Wagen, die vor der Zufahrt parkten, schien ihr gerade breit genug zu sein.
    Georgie umklammerte das Lenkrad und warf einen Blick auf die Scharfschützen. Der Polizist rief ihr zu, sie solle sofort das Fahrzeug verlassen.
    Zehn Meter.
    Sie holte tief Luft und hielt sie mit gefletschten Zähnen an.
    Georgie trat das Gaspedal voll durch, und der Wagen schoss vorwärts, während hinter ihr Dreck und Kies hochspritzten. Der BMW erwischte den Mann von der Nationalpolizei, schleuderte ihn hoch in die Luft. Sein Kollege hechtete zur Seite, während sie auf die Wagen zuraste, die den Weg zu Callahans Grundstück versperrten. Sie raste hindurch, und der Aufprall ließ sie zuerst nach
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