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Blutiger Sand

Blutiger Sand

Titel: Blutiger Sand
Autoren: E Kneifl
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begangen, bevor sie Ihre Eltern in Amarillo umgebracht haben. Laut Carson war ‚The Snake‘ ständig eingeraucht und hat auch härtere Drogen genommen. Er habe gekokst wie ein Blöder, hat Carson behauptet …“
    „Meine Eltern wurden also von einem verdammten Kokser umgebracht.“
    Simon Hunter schaut mich wieder besorgt an.
    „Nach dem zweiten Mord, damals in der Nähe der Painted Desert im Royal Hawaiian Motel , war ‚The Snake‘ plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Carson hat glaubhaft beteuert, ihn seither nicht mehr gesehen zu haben.“
    „Es ist unglaublich, dass dieser Killer nie erwischt worden ist, obwohl die Polizei Fingerabdrücke und DNA -Spuren von ihm hat.“
    „Das sehe ich ähnlich.“ Detective Hunter blickt beschämt zu Boden. „Ich habe Carson beim letzten Verhör provoziert. Habe gesagt, dass sich sein Kumpel vielleicht nichts mehr zu Schulden hat kommen lassen in den letzten Jahren. Daraufhin ist er ausgerastet und hat geschrien, dass ‚The Snake‘ die treibende Kraft gewesen sei. Angeblich hat er ständig Blut sehen wollen.“
    Detective Hunter liest uns eine Passage aus dem Verhörprotokoll vor. „Carson sagte wörtlich: Das ist ein Psychopath. Er hat mir mal erzählt, dass er schon als kleiner Junge den Plan gefasst hat, später einmal möglichst viele Leute zu liquidieren. Er hat ständig in dieser komischen Soldatensprache gequatscht. Ich habe die Leute wegen ihrer Kohle umgebracht, und meistens nur, wenn sie sich gewehrt haben. Aber er hat aus reinem Vergnügen getötet. Hat oft schrill gelacht, wenn er zugestochen hat. Es hat ihn richtig aufgegeilt, wenn seine Opfer um Gnade gewinselt haben. Außerdem hat er ein Problem gehabt. War impotent wegen einer Kriegsverletzung oder weil er ständig auf Drogen war …“
    „Und Sie glauben das alles?“
    „Ich könnte mir vorstellen, dass er hier wirklich die Wahrheit gesagt hat. Denn er hat bei seinen Überfällen nie Messer benützt, sondern Schusswaffen, Revolver oder sogar Maschinenpistolen. Er hat die Leute immer nach dem gleichen Schema umgebracht. Carson ist nicht besonders intelligent. Sein früherer Komplize dürfte der Intelligentere und Gefährlichere sein.“
    Für mich steht fest, dass Dick Carson meinen Vater angeschossen hat. Die Kehle hat ihm der andere durchgeschnitten. Und meine Mutter wurde auf jeden Fall von dem anderen, diesem Messerhelden, erstochen.
    Ich will kein Wort mehr hören. Will nur noch weg von hier.
    Doch Detective Hunter schont mich nicht. „Ihre Mutter hat sich damals kräftig zur Wehr gesetzt. Ihren Angreifer blutig gekratzt und mit einem Küchenmesser verletzt. Auf dem Messer wurden jedenfalls Blutspuren gefunden, die nicht von Ihren Eltern stammen. Und sie stammen auch nicht von Dick Carson. Dadurch kennen wir mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar die Blutgruppe des zweiten Täters.“
    Mir kommt das Frühstück hoch. Ich will aufs Klo rennen, als der Detective sagt: „Damals hat ‚The Snake‘ laut Carson in einem Trailer gehaust, irgendwo in einem der Reservate Arizonas oder New Mexicos. Die Indianer vermieten oft Gründe um wenig Geld oder lassen sich mit Whisky, Waffen und Marihuana bezahlen. Wir nehmen an, dass es sich um einen psychisch gestörten Kriegsveteran handelt, der im Krieg Gefallen am Töten gefunden hat. Viele dieser Leute vegetieren an den Rändern der Reservate vor sich hin, handeln mit Marihuana und Waffen, die sie aus dem Krieg mitgebracht haben und an weiße Farmer und fanatische Patrioten, aber auch untereinander verkaufen. Sie bekommen keine ordentliche Rente, haben nichts anderes gelernt, als zu töten …“
    „Bitte keine psychologischen Erklärungen. Mir ist es völlig egal, ob der Mörder meiner Eltern wegen seiner Erfahrungen in irgendeinem Krieg psychisch krank ist oder einfach nur Lust am Töten hat.“
    „Ich wollte niemanden entschuldigen, sondern Ihnen erklären, in welchem Milieu wir jetzt nach dem Täter fahnden. Wir haben die Suche nach ihm in den Reservaten in der Nähe von Taos und Santa Fe verstärkt. Außerdem nehmen wir an, dass ‚The Snake‘ als Söldner im Balkankrieg in den 90er-Jahren oder später als Söldner im dritten Irakkrieg 2003 gekämpft hat und eine Zeit lang dort geblieben ist. Dieses Land ist mittlerweile zum Paradies für Söldner geworden. Carson hat erwähnt, dass sein Kumpel ein paar Jahre jünger gewesen sei als er.“
    „Ich verstehe nicht, warum Sie erst jetzt auf die Spur dieser beiden Männer gekommen sind. Das FBI hat
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