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Blutige Rosen

Blutige Rosen

Titel: Blutige Rosen
Autoren: Jason Dark
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alles begriffen Dahlia und Dennis zwar nicht so recht, aber sie sahen die Folgen. Die Hexen stürzten sich auf sie.
    »Weeggg!« kreischte das Mädchen in höchster Panik. Es reagierte schneller als ihr Freund, sie riss diesen einfach mit. Sie wollte nicht, dass sie und Dennis auch so wurden wie die anderen beiden, oder wie Harry, der auf dem Boden kniete, seine Hände auf die Oberschenkel gelegt hatte und den Kopf in den Nacken drückte. Dabei war sein Mund noch weit geöffnet und ein grüner, widerlich stinkender Schleim floss über seine Lippen und rann am Kinn entlang. Er stand voll unter Wikkas Kontrolle.
    Dahlia wollte raus. Nur draußen hatten sie eine Chance, dieser Hölle zu entkommen.
    Da stolperte Dennis. Und zwar so heftig, dass er seine Freundin noch mitriss. Dahlia ließ ihn im richtigen Moment los, sie konnte sich auf den Füßen halten, Dennis aber fiel hin. Er hatte sich mit dem linken angewinkelten Arm noch abstützen können, war mit dem Ellbogen aufgeprallt und rollte sich herum. Auf dem Rücken blieb er liegen. Dahlia schrie gellend. Sie sah die violette Gestalt, die nicht mehr als ein Schatten war, und das verzerrte, uralte Gesicht einer Greisin besaß.
    »Dennniiis!«
    Ihre Warnung kam zu spät. Der Hexengeist war einfach zu schnell. Er huschte durch die weit geöffneten Lippen des jungen Mannes in dessen Körper.
    Dennis lag noch immer auf dem Rücken. Dann hob er regelrecht ab, als hätte ihn eine Tarantel in den Rücken gestochen. Seine Augen wollten ihm fast aus den Höhlen quellen, so sehr litt er unter dieser ungemein starken Anstrengung, und während er sich noch in der Bewegung befand, drang ein dumpfes Gelächter aus seinem Mund. Ein Lachen, wie es Dahlia bei ihm nie zuvor gehört hatte. Die junge Farbige glaubte, verrückt zu werden. In ihrer Panik hielt sie sich beide Ohren zu, um das Lachen nicht mehr hören zu müssen. Dennis lachte weiter. Dabei sprühte Speichel aus seinem Mund, er trampelte mit beiden Füßen, begann plötzlich zu rennen und krachte gegen die Wand, als wollte er versuchen, in den Stein zu kriechen. Das Mädchen hielt es nicht mehr aus. Dahlia konnte diesen Horror nicht mit ansehen. Die Welt um sie herum hatte sich von einer Sekunde auf die andere verändert, das war nicht mehr die normale, sondern eine Welt des Schreckens.
    Die Hexenwelt…
    Um sie herum pfiff und heulte es. Immer mehr gefangene Hexen verließen ihr Gefängnis und umkreisten sie als kreischende Schatten. Sie wunderte sich, weshalb noch keiner der Schatten in ihren Mund eingedrungen war, wie sie es bei den anderen gemacht hatten, doch nähere Überlegungen brauchte sie nicht mehr anzustellen, denn die Hexen hatten etwas ganz anderes mit ihr vor.
    »Eine Frau!« hörte sie die heulenden Stimmen. »Sie ist eine Frau. Und sie gehört nicht zu uns…«
    Der Wirbel um Dahlia verstärkte sich. Sie spürte den Wind, der an ihrer Kleidung zerrte und auch die Haare hochstellte. Sie selbst drehte sich im Kreis, irgend etwas zwang sie, die Hexen mit ihrem Blick zu verfolgen. Im nächsten Augenblick spürte sie die Berührung. Eiskalt war sie, als hätte ihr jemand ein gefrorenes Stück Wasser gegen den Rücken gepresst. Dann gab es einen Ruck, und aus ihrer Jacke war ein Fetzen geworden, der wie eine Fahne an ihrem Körper flatterte und vor den Füßen liegen blieb.
    Der nächste Angriff. Dicht vor ihrem Gesicht erschien eine gelblich schimmernde, zahnlose Fratze mit runden Augen. Zwei Krallen griffen zu und fetzten ihren Pullover auf.
    »Für den Teufel!« geiferte eine Stimme. »Ein nacktes Mädchen für den Teufel! Du bist so nackt, so jung, so fest…« Und wieder tanzten die Hexen einen furiosen Wirbel um das halbnackte Mädchen, das überhaupt nicht wusste, wo es hinlaufen sollte und sich verzweifelt bemühte, den Ausgang zu suchen.
    Sie sah nichts mehr. Nur die wirbelnden tanzenden Schatten. Grelle Hexenfratzen, gierige Hände, die ihre lederne Hose zerrissen, ohne die Haut auch nur einmal zu berühren.
    Im dunklen Slip stand sie da. Sie trug nur noch die halbhohen Stiefel und versuchte vergeblich, ihre Blößen zu bedecken, denn die kreischenden Hexenweiber rissen ihr auch noch die letzte Hülle vom Körper.
    »Der Satan liebt schöne Körper!« schrien sie. »Auch wir waren mal schön. So schön wie du…« Und sie machten weiter, packten zu, drehten Dahlia um ihre eigene Achse, die von einem ungeheuren Taumel erfasst wurde und weder vor noch zurück wusste. Sie wusste überhaupt nicht mehr, wo sie
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