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Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)

Titel: Blutaxt: Die Eingeschworenen 5 - Roman (German Edition)
Autoren: Robert Low
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gewesen war … Er schluckte seinen Ärger über die Undankbarkeit des neuen Fürsten von Kiew hinunter, aber fast wäre er daran erstickt.
    » Ach ja, richtig«, sagte Orm schließlich, » ich habe doch noch eine Art Geschenk für dich. Ein Händler namens Hoskuld, den ich kenne, kam und fragte nach dir. Er behauptet, er komme von der Insel Man mit einer Botschaft von einem Christenmönch dort, der Drostan heißt.«
    Krähenbein legte den Kopf auf die Seite und wartete.
    Orm zuckte die Schultern. » Ich glaube nicht, dass du diesen Mönch kennst. Hoskuld sagt, es ist einer von denen, die ganz allein in der Wildnis leben und nicht ganz richtig im Kopf sind. Ich habe nicht begriffen, worum es ging. Hoskuld meint, die Botschaft des Priesters bestehe aus einem Namen. Sven Kolbeinsson. Und einem Geheimnis, das für Tryggves Sohn, den Nachfahr von Harald Schönhaar, von großer Wichtigkeit sei.«
    Krähenbein sah von Orm zu Finn.
    » Daraus werde ich auch nicht schlau. Weder der Mönch noch der Name sagen mir irgendwas, wenn ich auch zugeben muss, dass die Botschaft mich neugierig macht. Aber deswegen nach der Insel Man reisen …?«
    » Hoskuld nimmt dich mit«, fiel Orm ihm ins Wort. » Du brauchst nicht zu warten, bis du ein anständiges Schiff und eine Mannschaft hast«, fuhr er fort. » Du hast sechs Leute, und Hoskuld kann neun mitnehmen und hat trotzdem noch Platz für eine kleine Ladung. Also wird er mit dem, was du ihm von dem Silber dafür gibst, einen guten Gewinn machen. Vielleicht geht Murrough mit dir. Er kommt von dort und wird dir nützlich sein. Und wenn du willst, kannst du Onund Hnufa auch haben. Es könnte sein, dass du einen geschickten Schiffbauer brauchst.«
    Jetzt war Krähenbein überrascht. Diese beiden Gefährten waren mit Orm und Finn gekommen und waren für jede Schiffsbesatzung von unschätzbarem Wert. Murrough mac Mael mac Buadhach war ein riesenhafter rothaariger Ire mit einer Axt und immer gut gelaunt. Onund Hnufa war das genaue Gegenteil, ein wortkarger Alter, der aus zwei gekrümmten Stöcken ein Schiff bauen konnte, aber er war aus Island, wo man mit Prinzen nichts im Sinn hatte, besonders wenn sie aus Norwegen kamen. Und er war für gewöhnlich so freundlich wie ein Bär, den man aus dem Winterschlaf aufgeweckt hat.
    » Der eine ist dein bester Axtkämpfer. Und der andere ist dein Schiffbauer«, gab er zu bedenken, und Orm nickte.
    » Richtig. Aber wir werden draußen im Grasmeer sein«, erwiderte er, » wo wir mit Pferdetrollen kämpfen und wo es weit und breit kein Wasser und kein Schiff gibt. Murrough möchte gern Irland wiedersehen, ehe er zu alt für große Reisen ist, und du fährst dorthin. Und Onund liebt den Horizont auch nur vom Meer aus, also wird er vielleicht froh sein, wenn er wieder auf ein Schiff kommt.«
    Er sah Krähenbein lange und eindringlich an.
    » Andererseits tut er es vielleicht auch nicht. Denn er hält nicht viel von dir, Prinz von Norwegen.«
    Krähenbein dachte nach und nickte. Sie ergriffen ihre Handgelenke. Eine gespannte Stille trat ein, bis Orm sich schließlich räusperte.
    » Geh und werde König von Norwegen«, sagte er endlich. » Wenn du die Eingeschworenen brauchst, dann schick uns eine Nachricht.«
    Ehe er und Finn in die regennasse Nacht hinaustraten, drehte Orm sich noch einmal um. » Und sorge dafür, dass Prinz Olafs Ruhm auch weiterhin hell erstrahlt.«
    Krähenbein starrte noch lange auf die geschlossene Tür, ohne etwas zu sehen, und die Worte hallten in seinem Kopf nach. Sorge dafür, dass Prinz Olafs Ruhm auch weiterhin hell erstrahlt – und damit der Ruhm der Eingeschworenen, denn das eine war nicht ohne das andere zu haben.
    Bis jetzt, sagte Krähenbein zu sich selbst.
    Seine Finger spielten mit dem Silber, er betrachtete die Münzen, silberne Dirham aus Serkland, einige intakte Münzen aus der Ewigen Stadt, verbogene Ringe und Ohrgehänge, Hacksilber, Teile von kleinen Barren. Ein seltsam geformtes Teil war dabei, das vielleicht zu einer Tasse gehört haben mochte.
    Verfluchtes Silber, dachte Krähenbein fröstelnd, falls es aus Orms Schatz stammte, der aus Attilas Grab kam. Davor hatten die Wälsungen es gehabt, denen Sigurd es gebracht hatte, der den Drachen Fafner getötet hatte, um es zu rauben. Die Geschichte dieses Reichtums war lang und blutig.
    Der Schatz hatte Orm wenig Glück gebracht, dachte Krähenbein. Er war überrascht gewesen, als Orm sagte, er wolle nach Kiew zurückkehren, denn der Jarl hatte sich lange in den
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